Umfassende Informationen zu Fibromyalgie
und rheumatichen Erkrankungen finden Sie bei MedizInfo®Rheuma.
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- Der Begriff Fibromyalgie-Syndrom
bezeichnet eine chronische Schmerzerkrankung im Bereich der Muskeln, Sehnen und
Sehnenansätze.
- Bei der Fibromyalgie handelt es sich nicht um eine ganz scharf definierte Erkrankung,
sondern um ein Syndrom mit Übergängen in andere Beschwerde- und Krankheitsbilder.
- Die Ursache der Fibromyalgie ist nach wie vor unklar. Nach jetzigem Erkenntnisstand
liegt sicher keine Entzündung und kein Schaden an Muskeln und Sehnen vor. Auch hormonelle
und immunologische Veränderungen werden eher als nachgeschaltet und nicht ursächlich
betrachtet. Die Fibromyalgie ist sicher durch eine Störung der Schmerzverarbeitung
gekennzeichnet, was zuletzt auch durch Bildgebung des Gehirns belegt werden konnte.
- Menschen mit Fibromyalgie suchen verschiedene Ärzte zur Klärung und Behandlung ihrer
Beschwerden auf; obwohl die Krankheit keine rheumatische Erkrankung im engeren Sinne ist,
sollte der Rheumatologe die Diagnose bestätigen oder eine andere zugrundeliegende
Erkrankung finden bzw. ausschließen.
- Bei erstmaliger Diagnose der Fibromyalgie müssen eine Reihe von anderen Erkrankungen
(Infektions-Erkrankungen, rheumatische Entzündungen, neurologische Erkrankungen)
ausgeschlossen werden; sind diese Ausschluss-Untersuchungen einmal gründlich
durchgeführt worden, sind sie im weiteren Verlauf nur bei deutlicher Änderung der
Beschwerden notwendig und sinnvoll.
- Die Fibromyalgie ist keine psychiatrische Erkrankung, jedoch spielen psychosoziale
Faktoren (also Belastungen und Konflikte im Umfeld des Betroffenen) bei der Ursache wie
auch im Verlauf eine Rolle.
- Fibromyalgie-Patienten leiden meist sehr unter ihren Beschwerden und bedürfen einer
intensiven Behandlung.
- Das Behandlungskonzept der Fibromyalgie ist multimodal, d.h. es kommen mehrere
Behandlungsansätze möglichst gleichzeitig zur Anwendung. Hierzu gehören eine
medikamentöse Therapie sowie nichtmedikamentöse Ansätze wie eine krankengymnastische
Übungsbehandlung, physikalische Anwendungen wie Wärme- oder Kälte-Therapie sowie
psychotherapeutische Verfahren mit dem Schwerpunkt der Verhaltenstherapie. Die intensive
Aufklärung des Patienten steht jeweils am Anfang der Behandlung.
- Es gibt kein Wundermedikament für die Fibromyalgie; beste Ergebnisse wurden mit
Amitriptylin, evtl. Serotonin-Rezeptor-Antagonisten erzielt. Cortison oder
entzündungs-hemmende Rheumamedikamente haben keinen Effekt.
- Eine psychiatrische oder psychosomatische Mitbetreuung zu Beginn und im Verlauf der
Erkrankung erhöht die Chance auf eine gute Entwicklung und sollte daher genutzt werden.
- Meist erreicht die Behandlung keine Beschwerdefreiheit, jedoch eine Beschwerdelinderung.
- Im Idealfall übernimmt der Patient selbst eine aktive und positive Rolle, um die
Kombination der besten Therapieansätze für sich zu erreichen.
- Die Prognose der Fibromyalgie ist unterschiedlich: Sicher tritt keine Gelenk- oder
Muskelzerstörung auf, häufig sind jedoch die Schmerzen hartnäckig und schwer zu
beeinflussen. Die optimistischsten Behandlungsergebnisse wurden zuletzt durch eine
Kombination von antidepressiver, physikalischer sowie verhaltenstherapeutisch
ausgerichteter Gruppentherapie erreicht.
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