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Bedeutung der Schmerzanamnese
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Schmerzen sind nicht der einzige Aspekt der Anamnese
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Bei der Schmerzanamnese steht das Erfassen von Schmerzen im Vordergrund. Sie
ist aber bei Tumorpatienten nicht allein auf die Schmerzen ausgerichtet, sondern umfasst noch viele weitere
Aspekte. Diese weit gefasste Schmerzanamnese ist von großer Bedeutung, weil die Planung einer umfassenden
Schmerztherapie nicht nur die rein körperliche Linderung von Schmerzen
beinhaltet, sondern auch das allgemeine Wohlergehen des Patienten
berücksichtigt. |
Schmerzen beeinflussen alle Aspekte des Lebens
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Schmerzen wirken sich auf viele Bereiche des täglichen Lebens aus. Zudem
werden sie durch zahlreiche Faktoren beeinflusst (vgl.
"Bedeutung, Häufigkeit
und Intensität von Tumorscherzen"). Beispielsweise leiden viele Krebspatienten
mit starken Schmerzen häufig auch unter Müdigkeit, Kraftlosigkeit, Angst und
Depressivität. Zusätzlich ist die körperliche Leistungsfähigkeit bei Tumorpatienten
mit Schmerzen häufig geringer als bei jenen ohne Schmerzen. |
Unterschiedliche Ursachen von Schmerzen
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Je nach Ursache können Tumorpatienten gleichzeitig unter verschiedenen Arten
von Schmerzen leiden:
- tumorbedingte Schmerzen (Schmerzen aufgrund des Tumorwachstums)
- therapiebedingte Schmerzen (z. B. Nervenschäden als Folge einer
Tumoroperation)
- tumorassoziierte Schmerzen (z. B. wegen einer Thrombose, die
durch die lange Bettlägerigkeit entstanden ist)
- tumorunabhängige Schmerzen (z. B. wenn gleichzeitig ein
Bandscheibenvorfall oder eine andere unabhängige Erkrankung
vorhanden ist)
Die verschiedenen Schmerzarten müssen sorgfältig erfasst, voneinander
abgegrenzt und diagnostisch eingeordnet werden, um eine möglichst wirkungsvolle
Therapie planen zu können.
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Gute Gesprächsatmosphäre ist wichtig
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Die Schmerzanamnese ist eine gute Möglichkeit, um mit einem Patienten
einen ersten Kontakt herzustellen und ins Gespräch zu kommen. Schmerzen werden
von Tumorpatienten häufig als sehr belastendes und zu fürchtendes Symptom
wahrgenommen,
sodass in der Regel ein großer Gesprächsbedarf besteht. Gerade für ein erstes Gespräch zur Erhebung der Schmerzanamnese ist es sehr
wichtig, sich ausreichend Zeit zu nehmen und eine angenehme Gesprächsatmosphäre
zu schaffen (beispielsweise Abstellen des Telefons und Bitte an die Kollegen,
während des Gespräches nicht gestört zu werden).
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Keinen Fragenkatalog "abarbeiten"
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Für die Schmerzanamnese ist es hilfreich, keinen vorgefertigten Fragenkatalog
abzuarbeiten, sondern ein offenes Gespräch zu führen. Auf diese Weise lassen
sich Schwerpunkte, die sich im Laufe des Gespräches ergeben, am besten
vertiefen.
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Abschnitte der Schmerzanamnese
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Die Schmerzanamnese gliedert sich in folgende Abschnitte:
- spezielle Schmerzanamnese, wobei die Schmerzen selbst im
Vordergrund stehen
ergänzende Anamnese:
- zur Tumorerkrankung (Erfassung aller wichtigen Aspekte des zugrunde
liegenden Krebsleidens)
- zur medizinischen Vorgeschichte
- zu weiteren Symptomen
- psychosoziale Anamnese, die sich mit dem seelischen Befinden und
der sozialen Situation des Patienten befasst
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Im Gespräch bleiben
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Bei der Erhebung der Schmerzanamnese ist - insbesondere bei
Patienten mit einer bösartigen Tumorerkrankung - kein einmaliges
Geschehen. Vielmehr ist es erforderlich, im Verlauf der Tumorbehandlung und
während der gezielten Schmerztherapie immer wieder mit dem Patienten über die
Schmerzen (und andere Beschwerden) zu sprechen. Die Schilderungen des
Betroffenen im Laufe der Behandlung müssen außerdem sorgfältig dokumentiert
werden um Rückschlüsse auf die Wirksamkeit einzelner
therapeutischer Maßnahmen ziehen zu können. Die regelmäßigen
Gespräche dienen auch der Aufrechterhaltung eines möglichst guten, regelmäßigen Kontaktes
zwischen dem Patienten und dem Behandlungsteam.
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