Die Reflexinkontinenz entsteht, wenn durch Erkrankungen die Übertragung
der Nervenimpulse aus Gehirn oder Rückenmark, die die Blasenentleerung steuern (vgl. Blasenentleerung), fehlerhaft ist. Dabei
wird das Zusammenziehen der Blasenmuskulatur und/oder die Erschlaffung des
Harnröhrenverschlusses nichts mehr durch Nervenimpulse gehemmt. Es werden zwei Formen
unterschieden. Die spinale Reflexinkontinenz entsteht als Folge einer Erkrankung oder
Verletzung des Rückenmarks. Dabei zieht sich zwar der Blasenmuskel aufgrund eines
Reflexes zusammen, der Betroffene empfindet aber dennoch keinen Harndrang. Der Grund ist,
dass die Nervenverbindung Gehirn - Rückenmark unterbrochen ist. Deshalb geht er auch
nicht zur Toilette. Er kann seinen Blasenmuskel nicht mehr willkürlich kontrollieren und
es kommt zu einem unwillkürlichen Harnabgang.
Bei der supraspinalen Reflexinkontinenz geht die Kontrolle über die willkürliche
Blasenentleerung aufgrund von Hirnleistungsstörungen verloren.
Die Folgen sind unwillkürlicher Harnabgang in wechselnden Intervallen und in
unterschiedlichen Mengen. Häufig ist vorher kein Harndrang zu verspüren. Betroffene
leiden zusätzlich oft unter neurologischen Ausfällen.
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