Über Elektroden werden elektrische Impulse übertragen.
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Bei der Elektrotherapie werden über Elektroden elektrische Impulse
übertragen. Je näher die Elektroden am Nervus pudendus, der Blase, Geschlechtsorgane und
Mastdarmversorgt, desto effektiver ist die Wirkung. Das wird am besten über Elektroden
erreicht, die über die Scheide oder den Anus eingeführt werden. |
Die Muskulatur wird zur Kontraktion angeregt.
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Durch die Elektrostimulation wird bewirkt, dass sich die
Beckenbodenmuskulatur zusammenzieht, bzw. kontrahiert. Dadurch wird eine "Beckenbodengymnastik" quasi per Elektrode
durchgeführt. Die Muskulatur wird so stark trainiert, dass ihre Dicke zunimmt und sie
besser von Nerven versorgt wird. Dadurch wird die Kontraktionsfähigkeit der
Beckenbodenmuskulatur und des Blasenschließmuskels
verbessert. |
Elektrotherapie kann isoliert oder in Kombination mit anderen
Therapieformen angewandt werden.
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Angewandt werden kann die Elektrotherapie in Kombination mit anderen
Therapieformen oder auch allein. In beiden Fällen ist sie wirkungsvoll. Im
Qualitätsmanual Miktionsstörungen und Harninkontinenz der Gesellschaft für
Inkontinenzhilfe e. V. werden folgende Anwendungsmöglichkeiten für die Elektrotherapie
angegeben:Niederfrequenter Strom:
transkutane elektrische Nervenstimulation (TENS) 10-100 Hz. Anwendung bei
sensorischer Drang-Harninkontinenz, Urethralsyndrom, Reizblase.
10-20 Hz Kurzzeitstimulation. Anwendung bei idiopathischer (motorischer)
Dranginkontinenz.
50 Hz Langzeitstimulation. Anwendung bei Stressinkontinenz.
10-20/50 Hz Stimulation. Anwendung bei Stress- und Drang-Harninkontinenz.
Mittelfrequenter Strom:
Interferenzstrom. Anwendung bei Stress- und/oder Drang-Harninkontinenz (vor allem im
höheren Lebensalter).
Hochfrequenter Strom:
Kurzwelle, Mikrowelle. Anwendung zur Verbesserung der Durchblutung, allgemeinen
Entspannung und Entkrampfung im Detrusor-Sphinkter-Bereich.
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2/3 der Betroffenen profitiert von der Elektrotherapie.
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Bei Drang- und Mischinkontinenz wird bei 1/3 der Betroffenen eine Heilung,
bei 1/3 eine deutliche Besserung und beim restlichen Drittel keine Verbesserung erreicht.
Bei Stressinkontinenz ist eine Verbesserung bei der Hälfte der Betroffenen zu erwarten. |