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Entstehung
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Es bilden sich abnorme rote Blutkörperchen
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Die Folsäure- Mangel- Anämie gehört zu den Megaloblastären Anämien. Megaloblasten sind
abnorme Vorstufen der Megalozyten. Megalozyten wiederum sind eine besondere Form von
Erythrozyten (roten Blutkörperchen), die sehr viel größer als die normalen roten
Blutkörperchen sind. Bei einem Mangel an Folsäure kommt es zu einer Störung der
DNS-Synthese. Die Zellteilung ist gestört, das Zellwachstum ist aber nicht behindert. Als
Folge des Mangels werden deshalb weniger rote Blutkörperchen gebildet, die aber mehr
Hämoglobin enthalten (hyperchrom), als
normalerweise und wesentlich größer sind (makrozytär).
Der gesamte Hämoglobingehalt des Blutes ist dennoch geringer, als bei gesunden
Erythrozyten, weil weniger Zellen vorhanden sind. Darum ist - wie bei allen Anämien - der
Sauerstofftransport verringert. |
Folsäure muss mit der Nahrung aufgenommen werden
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Folsäure kann nicht im menschlichen Körper gebildet werden. Es muss
deshalb mit der Nahrung aufgenommen werden. Enthalten ist es vor allem in Blattgemüsen,
Salat und in Leber enthalten. Folsäure wird durch Erhitzen zerstört. |
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Ursachen
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Mangelhafte Zufuhr:
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Ein ernährungsbedingter Mangel an Folsäure ist weit häufiger als ein
ernährungsbedingter Mangel an Vitamin B12 (vgl. Vitamin
B12- Mangel- Anämie). Vor allem bei gleichzeitiger chronischer Alkoholkrankheit, kann Folsäuremangel
entstehen. |
Erhöhter Bedarf:
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Während der Schwangerschaft, Stillzeit und in Phasen verstärkten
Wachstums besteht ein erhöhter Bedarf an Folsäure. |
Erkrankungen des Dünndarms:
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Bei Erkrankungen mit verminderter Aufnahmefähigkeit (Zöliakie, Sprue) des Dünndarms für Folsäure
kann ein Mangel entstehen. |
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Symptome
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Symptome der Anämie
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Im Vordergrund stehen die allgemeinen
Symptomen einer Anämie wie blasse Schleimhäute,
Müdigkeit, verminderte Leistungs- und Konzentrationsfähigkeit,
Kälteüberempfindlichkeit, Kopfschmerzen, Schwindel, Herzklopfen und Atemnot.
Durch den verstärkten Abbau der roten Blutkörperchen kann eine Gelbfärbung
der Haut auftreten (vgl. Ikterus). |
Bauchschmerzen und Verdauungsstörungen
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Typische Symptome sind ferner:
- Magen-Darm-Symptome: Glatte, rote Zunge, Zungenbrennen, rissige
Mundwinkel (Mundwinkelrhagaden), Bauchschmerzen mit Verdauungsstörungen wie Durchfall oder Verstopfung.
- Psychische Symptome: Verwirrtheit, mangelnde Merkfähigkeit,
Depressionen
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Diagnostik
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Das Blutbild zeigt typische Veränderungen
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Das Blutbild zeigt ähnliche Veränderungen wie beim Vitamin B12- Mangel.
Man findet wenige, sehr große Erythrozyten mit vermehrtem Hämoglobingehalt. MCH und MCV sind erhöht. Die geringe Zahl an
Retikulozyten (jugendliche Erythrozyten) zeigt die verringerte Bildung der Erythrozyten an. Durch die
Übergröße der roten Blutkörperchen ist ihre Lebensdauer verkürzt. Dadurch kommt es zu
einem Anstieg von Blutlaborwerten, die diesen Zerfall wiedergeben: LDH, Serum-Eisen, Bilirubin. In schweren Fällen
kann außerdem die Zahl der weißen Blutkörperchen (Leukozyten) und Blutplättchen (Thrombozyten) ebenfalls vermindert sein (Leukopenie und Thrombopenie). |
Folsäure bestimmen
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Als Unterscheidung zur
Vitamin B12- Mangel- Anämie dient die Bestimmung
der Folsäure im Serum. Ein verminderter Folsäurespiegel beweist den Folsäure-Mangel. |
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Therapie
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Substitution von Folsäure
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Unter der täglichen Einnahme von 5 mg Folsäure bilden sich die Symptome
rasch zurück. |
Schwangere müssen besonders aufpassen
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Bei Folsäuremangel während der Schwangerschaft ist das Risiko für das
Baby, an Spina bifida (eine angeborene Spaltbildung im hinteren Teil der Wirbelsäule) zu
erkranken, erhöht. Da der Bedarf an Folsäure in der Schwangerschaft steigt, wird eine
folsäurereiche Ernährung bzw. Einnahme eines Folsäurepräparates in der Schwangerschaft
empfohlen (vgl. Folsäure in der
Schwangerschaft).
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