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Diagnostik der Thrombangiitis obliterans
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Die Unterschiede eines Verschlusses durch Thrombangiitis obliterans
oder Arteriosklerose sind wegweisend.
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Es ist schwierig, einen arteriellen Verschluss eindeutig einem bestimmten
Krankheitsbild zuzuordnen, weil die Symptomatik sehr ähnlich ist. Im Gegensatz zu
Verschlüssen auf der Basis einer Arteriosklerose,
wie sie für die arterielle Verschlusskrankheit (AVK)
kennzeichnend sind, gibt es einige typische Besonderheiten bei der Thrombangiitis
obliterans:
- Die Thrombangiitis obliterans verläuft schubartig, die AVK nicht.
- Sie beginnt vor dem 40. Lebensjahr, die AVK fast immer später.
- Sie tritt fast nur bei Rauchern auf, andere Risikofaktoren konnten bisher nicht gefunden
werden. AVK Risikofaktoren sind umfangreich.
- Die Schmerzen treten eher im Fuß- als im Wadenbereich auf.
- Die Zeit zwischen den ersten Schmerzen und einer Gewebeschädigung ist nur kurz, deshalb
kommen viele Betroffene erst zum Arzt, wenn bereits ein Gangrän besteht.
- Bei der Hälfte der Betroffen sind auch die Hände mit betroffen. Es zeigen sich
Durchblutungsstörungen an einzelnen Fingern und Nekrosen an den Fingerkuppen.
- Es kommt häufig zu einem Raynaud-Phänomen,
das bei AVK fehlt.
- Die wechselnden oberflächliche
Venenentzündungen sind besonders typisch und können schon Jahre vor den ersten
Krankheitszeichen einer arteriellen Durchblutungsstörung auftreten. Bei AVK gibt es keine
Venenentzündungen.
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Ultraschalluntersuchungen können den Befund objektivieren.
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Sind solche Merkmale sichtbar, so zeigt erst das weitere Vorgehen, ob es
sich wirklich um eine Thrombangiitis obliterans handelt. Laborbefunde sind allerdings
nicht aussagekräftig genug. Typisch ist, dass die Pulse in den Ellenbogen und Kniekehlen
noch normal sind, dagegen an den Handgelenken und Füßen abgeschwächt sind oder ganz
fehlen. Dieser Befund ist mit den Händen tastbar und mittels Doppler- und
Duplexsonografie objektivierbar. |
Eine Arteriografie ist nicht immer notwendig.
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Es kann eine Arteriografie (Gefäßdarstellung) mittels Computertomografie
notwendig werden. Hierbei wird Röntgenkontrastmittel über einen Katheter in die Blutbahn
gespritzt, und anschließend wird in einer speziellen Röntgenanlage geröntgt. Mit der
Arteriografie kann man den Blutfluss der Arterien sichtbar machen. Auffällig sind dann
oft der erhöhte Tonus der betroffenen Gefäße, die schmaler und scharf konturiert sind.
Oft treten symmetrische angeordnete segmentale Verschlüsse auf. Nicht selten sind alle
drei Unterschenkelarterien betroffen. Bei Verschlüssen bilden sich Umgehungskreisläufe
(Kollateralen) aus, die bei Thrombangiitis obliterans eine typische regelmäßige
Schlängelung zeigen. Deswegen werden sie auch oft Korkenzieher-Kollateralen"
genannt. |
Feingewebliche Untersuchungen zeigen die Verschlüsse.
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Feingewebliche Untersuchung zeigen ebenfalls oft typische Befunde. Dazu
entnimmt der Arzt ein Stückchen Gewebe aus einem betroffenen Bereich. Der Pathologe
schneidet dieses Gewebestück in eine Scheibchen, färbt es an. Unter dem Mikroskop zeigt
sich dann eine entzündliche Reaktion an den kleinen Gefäßen, Arterien und Venen, und
häufig einen gefäßverschließenden oder unvollständig rekanalisierten Thrombus
(Blutpfropfen). |
Andere Erkrankungen müssen sicher ausgeschlossen werden.
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Als mögliche Differentialdiagnosen, die ein ähnliches Beschwerdebild
auslösen können, müssen ausgeschlossen werden:
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