Ein Gefäßkrampf löst eine akute Mangeldurchblutung aus.
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Benannt wurde das Raynaud Syndrom nach dem französischen Mediziner
Maurice Raynaud (1834 - 1881). Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, bei der es durch
anfallsartig auftretende Engstellung der Gefäße (Vasokonstriktion) zu einer akuten
Mangeldurchblutung kommt. Betroffen sind meistens die kleinen Arteriolen der Finger. In
selteneren Fällen sind auch Zehen, Nase und Ohrläppchen betroffen. Dieser
"Gefäßkrampf" oder Vasospasmus kann durch Kälte oder emotionalen Stress z. B. Angst oder Anspannung, aber auch durch
einige Medikamente ausgelöst werden. Auch verschiedene Grunderkrankungen werden von einer
Raynaud-Symptomatik begleitet (vgl. Formen und Ursachen des
Raynaud-Syndroms). Ein akuter Gefäßkrampf kann durch lokale Wämeanwendung oder
durch Medikamente wieder gelöst werden. |
Weiß - blau - rot: Der Ablauf zeigt sich in typischen Verfärbungen.
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Ein Gefäßkrampf äußert sich typischerweise in drei Schritten: Durch
das anfallsartige Engstellen der Gefäße werden die betroffenen Gebiete (meistens die
Finger) weiß. Das nach dem Gefäßkrampf wieder einschießende Blut verfärbt die Finger
danach tiefblau und anschließend rot. Die Hyperämie (überschießende Durchblutung) kann
schmerzhaft sein. Danach kommt es oft zu stundenlangen Taubheitsgefühlen. |
In schweren Fällen kann es zu Folgeschäden kommen.
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Besteht ein Raynaud-Syndrom über einen längeren Zeitraum, können - je
nach Schwere der Erkrankung - Folgeschäden an den Blutgefäßen auftreten, z. B. können
sich Gefäßaussackungen (Aneurysmen) an den Kapillaren bilden oder die
Gefäßinnenhaut kann sich verdicken. Im Extremfall kann es zu einem Absterben von Gewebe
(Nekrose) durch anhaltende Mangeldurchblutung und zu offenen Geschwüren (Gangrän) kommen. |