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Star bei anderen Erkrankungen
Verschiedene Erkrankungen können zusätzlich eine Katarakt entwickeln. Bei einigen allgemeinen Erkrankungen können Linsentrübungen auftreten. Manchmal sind sie, besonders bei älteren Menschen, kaum vom Altersstar zu unterscheiden. Der Unterschied liegt darin, daß solche Katarakte aufgrund einer schädigenden Einwirkung auf die Linse entstehen und nicht, wie beim Altersstar, Folge einer normalen physiologischen Entwicklung sind.

 

Diabetiker sind häufig von einer Linsentrübung betroffen. Diabetiker leiden zehnmal häufiger unter einer Katarakt, als Nichtdiabetiker. Diese Kataraktform wird in der Fachsprache Cataracta diabetika genannt. Sie kann sich in zwei Formen äußern, als Folge des normalen Alterungsprozesse, oder als echter diabetischer Katarakt. Im ersten Fall tritt die Linsentrübung früher auf, als bei normalem Altersstar. Auch entwickelt er sich in der Regel schneller. Durch Schwankungen des Blutzuckerspiegels kann es zu vorübergehenden Veränderungen der Lichtbrechung kommen. Die zweiter Form des diabetischen Katarakt kann bei jugendlichem Diabetes auftreten, wenn er nicht optimal eingestellt ist. Dabei kommt es zu schneeflockenähnlichen Trübungen der Rinde im vorderen Bereich der Linsenkapsel. In besonders schwerwiegenden Fällen kann sich eine totale Katarakt innerhalb einer kurzen Zeitspanne entwickeln.

 

Katarakt infolge Galaktosämie bei Neugeborenen. Bei Neugeborenen kann ein Enzymdefekt dazu führen, daß sie Galaktose nicht in Glukose umbauen können. Galaktose ist ein Zuckerstoff, der in der Muttermilch enthalten ist. Glukose ist die Form des Zuckers, die vom Körper in Energie umgewandelt wird. Dieser Enzymdefekt, der Galaktosämie genannt wird, führt dazu, daß sich der Zucker in der Linse ablagert und dort zu einem Aufquellen der Rinde führt. Eine Galaktosämiekatarakt entsteht. Wird die Erkrankung frühzeitig bemerkt, kann der Säugling galaktosefrei ernährt werden. Dann bilden sich die Trübungen der Linse zurück.

 

Cataracta tetanica ist die Folge von zu niedriger Konzentration von Calzium im Blut. Bei zu niedriger Calziumkonzentration im Blut kann es zur Ausbildung einer Tetanie kommen, einer verkrampfenden anfallartigen Störung der Motorik uns Sensibilität. Die so verursachte Linsentrübung wird Cataracta tetanica genannt und erscheint als glitzernde punktförmige Trübung der Linsenrinde. Typisch sind die radartigen Streifen. Durch eine Behandlung der Ursachen bilden sich wieder klare Linsenfasern. Diese klaren Fasern umlagern die Trübungen und führen zu einem typischen Schichtstar, bei dem die Trübung nur in einer Schicht der Rinde auftreten. Es bilden sich sogenannte Trübungsspeichen. Der Linsenkern und die neugebildeten Linsenfasern sind normal.

 

Myotonische Dystrophie ist einer vererbte Muskelerkrankung. Das Curschmann-Steinert-Batten-Syndrom, das auch myotonische Dystrophie genannt wird, ist die häufigste dominant vererbte degenerative Muskelerkrankung bei Erwachsenen, die nicht auf einer Schädigung der Geschlechtschromosomen beruht. Sie können eine Cataracta myotonica entwickeln, bei der es zu einer glitzernden punktförmigen Trübung kommt, die eine optische Ähnlichkeit mit Christbaumschmuck hat.

 

Katarakte treten auch bei dermatologischen Erkrankungen auf. Neurodermitis kann zu Linsentrübungen führen. Auch bei anderen dermatologischen Erkrankungen treten Katarakte auf, weil Linse und Haut den gleichen entwicklungsmäßigen Ursprung haben. Dabei kommt es meistens zu einer Rindentrübung. Bei Neurodermitis entwickelt sich häufig zusätzlich ein Polstar, der sich leicht vorwölben kann und eine deutliche weiße Färbung annimmt.

 

Bei Trisomie 21 können sich verschiedene Katarakte entwickeln. Die Trisomie 21 (Down-Syndrom) wird von verschiedenen Symptomen an den Augen begleitet. Eine Katarakt entwickeln ungefähr die Hälfte der Betroffenen. Dabei ist die Art der Trübung sehr unterschiedlich aufgeprägt.

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