Die Dunkelziffer ist sehr hoch
|
Sehr viele Menschen - ungefähr 12 Prozent - leiden unter einer
chronischen (das bedeutet: langanhaltend) Verstopfung. Das sind aber nur diejenigen, von
denen die Ärzte etwas erfahren. Weil nur wenige Menschen wegen einer Verstopfung zum Arzt
gehen, ist die Zahl der tatsächlich Betroffenen sehr viel höher. Betroffen sind häufig
Frauen, insbesondere schwangere Frauen, Kleinkinder
und ältere Menschen. |
Zeichen einer Verstopfung
|
Die Betroffenen leiden meistens unter Völlegefühl und einem allgemeinen
Unwohlsein. Der Bauch kann angeschwollen sein. Häufig ist der Stuhlgang dann schwierig
und oft schmerzhaft. Meistens werden dann viele kleine und harte Bröckchen ausgeschieden. |
Im Körper verbliebener Reststuhl "vergiftet" uns nicht
|
Bei vielen entsteht auch ein Gefühl der nicht völligen Darmentleerung.
Das ist den Betroffenen oft sehr unangenehm, weil sie denken, dass der im Darm
verbleibende "Stuhl" ungesund sei und zu einer "Selbstvergiftung"
führt. Diese Auffassung ist unhaltbar und beruht auf dem "Igitt-Gefühl", das
viele immer noch mit dem Stuhlgang verbinden. |
Bei langanhaltenden Verstopfungen können gesundheitliche Probleme
entstehen
|
Chronische Verstopfung kann verschiedene gesundheitliche Folgen haben. Zu
den häufigsten Komplikationen zählen:
- Hämorrhoiden oder Schleimhautrisse am Darmausgang. Diese werden
meistens durch den harten Stuhl verursacht.
- Durch starkes Pressen beim Stuhlgang kann es zu einem Rektumprolaps kommen. Dabei
rutscht ein Teil des Mastdarmgewebes durch den After nach außen. Meistens gleitet er aber
wieder zurück, oder kann mit dem Finger zurückgeführt werden. Wird das aber zu einer
"Dauereinrichtung" oder ist der Prolaps sehr stark, kann eine Operation
notwendig sein.
- In manchen Fällen kann eine hartnäckige Verstopfung dazu führen, dass sich Kotsteine
bilden. In diesen Fällen muss der Darm meistens mit Hilfe eines Arztes von den Kotsteinen
befreit werden.
- Das Risiko, dass eine Entzündung von Divertikeln
im Darm entsteht, ist bei chronischer Verstopfung erhöht. Divertikel sind Ausstülpungen
der Darmschleimhaut. Sie machen meistens keine Beschwerden.
|
Bei länger andauernden Beschwerden den Arzt aufsuchen
|
Diese gesundheitlichen Probleme sind nur eine Auflistung der
Möglichkeiten. Sie entstehen nicht in jedem Fall und nicht bei jedem Menschen, der unter
Verstopfung leidet. Verstopfung ist in den meisten Fällen nicht auf schwerwiegende
Erkrankungen zurückzuführen. Eine Auflistung möglicher Ursachen
finden Sie hier. Dennoch sollte eine länger andauernde
Verstopfung ein Grund sein, einen Arzt aufzusuchen. Die chronische Verstopfung wird,
entsprechend der Ursachen, in drei Formen eingeteilt werden:
|