| |
|
Kuhmilchproteinintoleranz |
|
Kurzinfo:
|
Kuhmilchprotein-Intoleranz |
Symptome |
Wässrig
bis blutige Durchfälle, kolikartige Bauchschmerzen, Erbrechen, Gedeihstörungen, Anämie |
Therapie |
Zeitweise
Vermeidung aller Tiermilchprodukte, Sonderernährung |
|
|
|
Allergie
oder Intoleranz? |
Eine recht häufige Erkrankung des Säuglingsalters ist die
Kuhmilchprotein-Intoleranz. Man unterscheidet die akute Form, die "echte"
Kuhmilchallergie und die chronische Form, die Kuhmilchprotein-Intoleranz. |
Gefährliche
Schockreaktion ist möglich. |
Die akute Form kann mit einem schweren Schocksyndrom einhergehen und weist die
Symptome einer Allergie vom Soforttyp
auf, wie Nesselsucht,
Luftnotanfälle und Hautausschläge.
|
Oft
geht der Intoleranz eine Gastroenteritis voraus. |
Die eigentliche Kuhmilchprotein-Intoleranz beginnt bei Säuglingen
meistens in den ersten drei Lebensmonaten. In dieser Zeit wird häufig von der Brustmilch
auf Flaschenmilch umgestellt. Oft erkranken die Säuglinge zuerst an einer akuten
Magen-Darm-Entzündung (Gastroenteritis). Der bei einer
Gastroenteritis übliche langsame Kostaufbau gelingt aber nicht. Die akuten Durchfälle
gehen dann in chronische Durchfälle über. |
Das
"heimliche" Fälschchen als Auslöser. |
Manchmal wird die Erkrankung auch durch übervorsorgliche Eltern
unwissentlich ausgelöst. Die Säuglinge liegen, wegen der Behandlung der Gastroenteritis,
im Krankenhaus und werden dort diätetisch ernährt. Oft machen sich die Eltern Sorgen,
dass die Kinder nicht genug Nahrung bekommen. Dann kann es schon mal vorkommen, dass den
Säuglingen "heimlich" ein Fälschchen Säuglingsmilch gegeben wird. Die kann
dann unter Umständen eine Kuhmilchprotein-Intoleranz auslösen. |
Heftige
Durchfälle und Bauchschmerzen sind die Symptome. |
Die Durchfälle bei der Kuhmilchprotein-Intoleranz sind wässrig
bis blutig. Die Säuglinge leiden außerdem unter kolikartigen Bauchschmerzen und
Erbrechen. Die chronischen Durchfälle sind häufig mit einer gestörten
Nährstoffaufnahme (Malabsorption) verbunden. Das führt dann zu einer Gewichtsabnahme und
einer Gedeihstörung. In manchen Fällen kann es sogar zu einer Anämie führen. |
Ein
einfacher Test sichert die Diagnose. |
Die Durchfälle kommen zum Stillstand, sobald die
kuhmilchproteinhaltige Nahrung absetzt wird. Setzt man die Milch wieder ein und, kommt es
danach innerhalb von 48 Stunden erneut zu Durchfällen, gilt dies als Nachweis der
Erkrankung. |
Alle
Tiermilchprodukte werden gestrichen. |
Die Therapie besteht darin, die Kuhmilch und alle sie enthaltenden
Produkte (Sahne, Butter) aus der Säuglingsernährung zu streichen. Die Säuglinge sollten
in den nächsten Monaten keine Nahrung erhalten, die auf der Basis von Tiermilchen
produziert wurde. Dazu gehören auch alle Produkte aus Ziegenmilch, Schafsmilch und
Stutenmilch. |
SED
Diät zur Überbrückung. |
Anschließend werden die Kinder einen Monat lang mit einer
sogenannten Semi-Elementar-Diät (SED) ernährt. Die früher vielfach
empfohlenen HA Produkte (HA für hypoallergene Fertigmilchnahrung) ist ungeeignet für
eine Behandlung der Kuhmilchprotein-Intoleranz. Auch zur Vorbeugung ist sie nicht
geeignet. Diese Nahrung enthält immer noch so viele Allergenreste, dass sie ebenfalls zu
Krankheitssymptomen führen können. Dasselbe gilt für Produkte auf Sojabasis. Sie führt
bei über einem Drittel der Betroffenen Säuglingen ebenfalls zu allergenen Reaktionen. |
Prognose
ist positiv. |
Die Prognose der Erkrankung ist in der Regel gut. Sie klingt im
Normalfall im zweiten Lebensjahr von selbst ab. Bei manchen Kindern bleibt die
Kuhmilchprotein-Intoleranz bis ins Erwachsenenalter bestehen. Top |
| |
|