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Ernährung
im 1. Lebensjahr |
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Stillen
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Ein
Säugling muss richtig an die Mutterbrust angelegt werden. |
Stillen
ist die optimale Ernährung für einen Säugling in den ersten Lebensmonaten und es
fördert zudem die Mutter-Kind-Beziehung. Die Mütter sollten im Krankenhaus durch das
Fachpersonal die verschiedene Stillpositionen gezeigt bekommen. Beim Stillen sollte die
Mutter eine bequeme Position einnehmen. Gut ist auch, wenn Sie die Arme abstützen
können. Das Baby sollte mit Gesicht und Bauch Ihrem Körper zugedreht werden. Wenn Sie
dann den Mund des Kindes berühren, und es den Mund ganz weit öffnet, ziehen Sie Ihr Kind
an sich heran und lassen es saugen. Das Kind kann
die Länge und die Häufigkeit der Mahlzeit selbst bestimmen. In den Empfehlungen
der Nationale Stillkommission am BgVV Berlin heißt es: "Es kann ... nach
Bedarf und ohne Einschränkung gestillt werden." "Eine Begrenzung der Stillzeit
ist nicht erforderlich."
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Saugen
gleich nach der Geburt. |
Mit
dem Stillen sollte bereits gleich nach der Geburt und noch im Kreißsaal begonnen werden.
Am besten ist es sogar, wenn das vor dem Messen, Wiegen und Baden des Kindes geschieht.
Das Saugen des Kindes an der Brust ist ein wichtigster Auslösereiz für die
Milchproduktion. Der frühe enge Kontakt vermeidet die sonst schon mal auftretenden
Schwierigkeiten beim Stillen. Deshalb sollte jede Frau vor der Geburt wissen, ob sie
stillen möchte oder nicht. Wenn sie sich gegen das Stillen entscheidet, helfen
Abstillmittel, die Milchproduktion zu reduzieren. Das muss ein Entbindungsteam wissen,
damit es vorbereitet ist. |
Die
Vormilch enthält viele Antikörper und hilft so, Infektionen beim Neugeborenen zu
verhindern. |
In
den ersten Tagen nach der Geburt bildet die weibliche Brust eine gelbliche Vormilch. Sie
wird Kolostrum genannt. Kolostrum enthält mehr Eiweiß und mehr Mineralstoffe als die
spätere Milch, dafür aber weniger Fett und Kohlenhydrate. Der hohe Anteil an Proteinen
(Eiweiß) in der Milch ist wichtig, weil er viele Antikörper enthält. So bekommt das
Neugeborene anfangs eine hohe Dosis an Schutz gegen die Erreger der ersten
Tage", die beispielsweise an der Haut der Mutter haften und die das Kind mit der
Milch ansaugt. Ab dem 5. bis 8. Tag nach der Geburt produziert die Mutter die reife
Frauenmilch. Sie ist reichhaltig an Energieträgern, wie Fett und Laktose ist. So
entspricht die Milch der Mutter von Natur aus den Bedürfnissen des Säuglings. |
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Ernährung der Mutter
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Normale
abwechslungsreiche Ernährung der Mutter ist für das Kind am Besten. |
Wie
sollte sich aber die Mutter ernähren, damit sie dem Kind die bestmögliche Milch bietet?
Die Nahrungszusammensetzung der Mutter sollte normal und abwechslungsreich sein.
Einseitige Ernährung ist zu meiden. Das oft
ausgesprochene Verbot, während der Stillzeit Obst zu essen, ist unbegründet. Angeblich
solle das zur Ausbildung einer Windeldermatitis führen. Das ist nicht richtig. Zwiebeln,
Rettich, Knoblauch und Kohl enthalten dagegen hohe Dosen an Schwefel und können beim Kind
zu Blähungen führen. |
Keine
Genußmittel während der Stillzeit. |
Auf
Genußmittel, wie Kaffee, Zigaretten und Alkohol sollte während der Stillzeit allerdings
völlig verzichtet werden. Sowohl Nikotin als auch Alkohol gehen in hohen Dosen in die
Muttermilch über und gefährden den Säugling weit stärker, als Medikamente. |
Medikamente
sollten nur in Absprache mit dem Arzt genommen werden. |
Grundsätzlich
sollte jede Medikamenteneinnahme während der Schwangerschaft und der Stillzeit mit dem
Arzt abgesprochen werden. Oft ist es möglich, ein für beide, Mutter und Kind,
tolerierbares Präparat zu finden, wenn es notwendig ist. Absolute Gegenanzeige besteht
jedoch bei Antibiotika (wie Aminoglykoside, Chloramphenicol, Sulfonamide und
Trimethoprim), Zytostatika, Immunsuppressiva, Ergotaminpräparaten, Schilddrüsenpräparaten und
Antiepileptika wie
Valproatderivaten. |
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Beikost und Ernährungsumstellung
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Beikost
sollten nur zugefüttert werden, wenn es erforderlich ist. |
Säuglinge
sollten frühestens 3 Tage nach der Geburt zusätzlich zum Stillen mit anderen
Nahrungsmitteln zugefüttert werden. Dabei gilt es einige wichtige Regeln zu beachten, die
dem Wohle des Kindes dienen. Zugefüttert werden sollte nur, wenn das Kind beim normalen
Stillen an Gewicht abnimmt oder wenn die Mutter nicht in ausreichender Menge stillen kann.
Dann sollte die Mutter sich von einem Kinderarzt beraten lassen. Er ist ein Spezialist auf
dem Gebiet und kann Mutter und Kind optimal beraten. Auch, wenn die Mutter die Brustmilch
abpumpt und sammelt, sollte sie den Arzt fragen. Er berät sie fachkundig über die hier
besonders notwendige Hygiene. Auch die Handhabung der Pumpe und der Milchflaschen wird
besprochen. |
Säuglinge
können bis zum 6. Monat bedenkenlos gestillt werden. |
Ab
ca. der 8. Woche produzieren die mütterlichen Brüste weniger Milch. Dennoch können die
Säuglinge bis zum 5. bis 6. Monat bedenkenlos weiter gestillt werden, wenn die
Milchproduktion noch ausreicht. Danach entwickeln die meisten Kinder das Bedürfnis nach Beikost, die zusätzlich den steigenden Bedarf an Nährstoffen decken kann. Dabei bedeutet Beikost eine zusätzlich zum Stillen zugeführt Kost. Abstillen ist nicht erforderlich.
Laut Weltgesundheitsorganisation WHO ist das Vollstillen bis zum 6 Monat
sinnvoll, das Teilstillen (Stillen und Beikost) kann bis zum 2. Lebensjahr
oder länger andauern, wenn Kind und Mutter es wollen. Ausschließliches Stillen ohne Beikost, obwohl das Kind nach Beikost verlangt, kann negative Auswirkungen auf die körperliche Entwicklung haben,
weil die Anforderungen an den Nährstoffgehalt dann nicht mehr ausschließlich durch die
Muttermilch gedeckt werden kann.
Stillen kann auch andere Funktionen erfüllen. Ein
Beispiel: In manchen afrikanischen Stämmen stillen die Frauen ihre Kinder bis zum 3.
Lebensjahr. Das bringt eine natürliche Verhütung mit sich, da die Hormone, die beim
Stillen angeregt werden, verhütend wirken. Allerdings ist die Verhütung nicht vollkommen sicher.
Wer eine Schwangerschaft vermeiden will, sollte unbedingt zusätzlich verhüten.
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Ab
dem 5. Monat mit Kartoffel- Gemüse- Brei zufüttern. |
In
der Regel sollte ab dem 5. Monat mit der Beikost begonnen werden. Zunächst sollten
Kartoffel-Gemüse-Brei zugefüttert werden. Zum Beispiel kann Karottenbrei, dem nach und
nach Fett (1 Eßlöffel Sojaöl oder Butter im Wechsel) sowie Kartoffeln zugegeben
(Karottenmus: Kartoffeln 2:1 Teile) werden, den erhöhten Eisenbedarf optimal decken. Dazu
wird bis zu 6 mal in der Woche mageres, gekochtes und püriertes Fleisch zugefügt und
zusätzlich 1mal in der Woche ein Eigelb. Mit der Zeit kann dann weiteres gekochtes
Gemüse zugesetzt werden. Will man die Kindernahrung nicht selbst herstellen, kann man auf
industrielle Produkte ausweichen, die den Angaben entsprechend den Bedürfnissen des
Kindes angepasst sind. |
Am
Ende des 1. Lebensjahres sollte das Kind auf Kleinkinderkost umgestellt werden. |
Gegen
Ende des 1. Lebensjahres sollten die Kinder langsam an Kleinkinderkost herangeführt
werden. Die Kinder sollten beginnen, aus der Tasse zu trinken, Brot zu essen und immer
mehr bei den Mahlzeiten der Familie mitzuessen, wobei die Größe der Stücke und Menge an
das kindliche Alter angepaßt werden müssen. Außerdem sollten die kindlichen Anteile
weder gesalzen, noch scharf gewürzt werden. Im Allgemeinen kommen dem kindlichen
Energieverbrauch 5 bis 6 Mahlzeiten am Tag eher entgegen, als die etablierte 3
Hauptmahlzeiten der Erwachsenen. Obst aber auch Süßigkeiten (kontrolliert) sind
willkommene und sinnvolle Zwischenmahlzeiten. Darüber hinaus muß beachtet werden, dass
Kinder mit der Zeit einen erhöhten Bedarf an Flüssigkeiten haben. Säfte und Milch sind
in der Regel sinnvoller als (mit Kohlensäure versetzte) Limonaden. Top |
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