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Richtwerte
sprachlicher Entwicklung |
Voraussetzungen
müssen erfüllt sein. |
Sprache und Sprachentwicklung können sich nur entwickeln, wenn
vorher grundlegende Fähigkeiten wie Sehen, Hören und die Feinmotorik
ausreichend ausgebildet sind. Ausreichende Anregungen, tägliche Kommunikation mit dem
Kind und Wärme und Akzeptanz sind dann notwendig, um die Sprachentwicklung zu fördern. |
Quelle
der Richtwerte:
Sprachstörungen im Kindesalter |
In der folgenden Übersicht finden sie Richtwerte, was Ihr Kind in
den ersten fünf Lebensjahren erlernt haben sollte. Diese Richtwerte sind nicht als starre
Kriterien anzusehen. Wenn Sie bei Ihrem Kind Abweichungen erkennen, so muss das noch nicht
auf eine Fehlentwicklung zurückzuführen sein. Allerdings sollte bei einer Einschätzung
der Entwicklung ein Sprachexperte befragt werden. |
1.
Lebensjahr |
Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des ersten
Lebensjahres besitzen: Es sollte in der Lage sein
- den Mund überwiegend geschlossen zu halten,
- seinen Speichel herunterzuschlucken,
- den Löffel mit Zunge und Lippen abzulecken,
- zu husten, zu quietschen, zu gurren und Lautgebilde
nachzuahmen,
- Silben zu plappern (z.B. nana, dada, baba) und
- die eigene Stimme so zu modulieren, dass sich daraus auf
seine Stimmungslage schließen lässt.
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2.
Lebensjahr |
Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des zweiten
Lebensjahres besitzen: Es sollte in der Lage sein,
- feste Nahrung zu kauen,
- Tierlaute nachzuahmen,
- Wörter mit Konsonanten wie m, b, p, d, f, l,
n, t, w zu sprechen,
- einige Bezugspersonen mit Namen anzusprechen,
- Zwei-Wort-Sätze zu benutzen,
- einige Eigenschaftswörter zu verwenden, wie z.B.
schön, lieb, heiß, weich,
- Wünsche sprachlich zu äußern.
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3.
Lebensjahr |
Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des dritten
Lebensjahres besitzen: Es sollte in der Lage sein,
- Tätigkeitswörter zu benutzen, wie z.B.
schlafen, essen, trinken, spielen,
laufen,
- Fürwörter wie mein und dein,
ich und du zu benutzen,
- von sich selbst mit seinem Vornamen zu sprechen,
- Geschlechtswörter zu gebrauchen, wie der,
die, das, ein, eine usw.,
- die ersten Fragen zu stellen, z.B. lsn
das?, Heißt n du?,
- Selbstgespräche und Gespräche mit Puppen und Tieren zu
führen,
- Mehrwortsätze zu benutzen, die jedoch vom Satzbau noch
fehlerhaft sein dürfen,
- zu erkennen, was im Bilderbuch geschieht und dieses zu
benennen (z.B.: Das Kind läuft. Die Katze trinkt. Das Auto fährt.).
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4.
Lebensjahr |
Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des vierten
Lebensjahres besitzen: Es sollte in der Lage sein,
- schwierig zu sprechende Konsonanten wie r
richtig auszusprechen,
- ein Erlebnis so zu berichten, dass man der Erzählung
folgen kann,
- die Mehrzahl richtig zu bilden, wie z.B. die
Autos und die Bälle,
- einfache Sätze richtig zu bilden,
- ab und zu schon Hauptsätze mit Nebensätzen zu verbinden,
- eine Vergangenheitsform manchmal richtig einzusetzen
(z.B.: Ich war im Kindergarten. Ich habe gemalt. Ich bin
nach Hause gekommen.),
- Zusammenhänge im Bilderbuch zu erkennen und zu
beschreiben.
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5.
Lebensjahr |
Folgende Fähigkeiten sollte ein Kind am Ende des fünften
Lebensjahres besitzen: Es sollte in der Lage sein,
- alle Laute und Lautverbindungen richtig zu bilden
(einschließlich s und sch),
- grammatisch richtig zu sprechen (Haupt- und Nebensätze zu
benutzen),
- Farben richtig zu benennen und
- Sätze, mit Ausnahme geringer Regelverstöße, richtig zu
bilden.
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