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Alzheimer und Demenz
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Wie sicher ist die Diagnose Alzheimer- Krankheit?
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Diagnoseirrtümer kommen nur selten vor.
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Der sichere Nachweis einer Alzheimer Erkrankung kann nur durch die
Untersuchung von Hirngewebe geführt werden. Diese Untersuchung wird normalerweise zu
Lebzeiten eines Betroffenen nicht durchgeführt. Daher beruht die Diagnose der
Alzheimer-Krankheit darauf, dass andere Ursachen für eine Demenzerkrankung durch
gründliche Untersuchungen ausgeschlossen werden. Dadurch sind zwar Irrtümer möglich,
aber die heutigen diagnostischen Möglichkeiten sind so weit entwickelt, dass das nur
selten der Fall ist. Insgesamt kommt eine Fehleinschätzung nicht häufiger vor, als bei
anderen Erkrankungen. |
Kriterien der MINCDS-ADRDA werden international angewandt.
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In der Praxis hat es sich bewährt, von einer "möglichen",
"wahrscheinlichen" oder "sicheren" Alzheimer-Krankheit zu sprechen.
Für diese Bewertung wurde von einer speziellen Arbeitsgruppe in den USA
(MINCDS-ADRDA) ein Bündel von Kriterien erstellt, das international angewandt wird. Danach
gilt eine Alzheimer-Krankheit als wahrscheinlich, wenn folgende Kriterien erfüllt sind:
- In Testverfahren wird eine Demenz mit langsam zunehmenden Gedächtnisstörungen
nachgewiesen.
- Ausfälle in mindestens zwei anderen Bereichen der geistigen Leistungsfähigkeit (zum
Beispiel Sprache, Erkennen, Geschicklichkeit).
- Keine Beeinträchtigen des Bewusstseins. Beginn zwischen dem 40. und 90. Lebensjahr,
normalerweise nach dem 65. Lebensjahr.
- Nachlassen der alltäglichen Aktivitäten.
- Kein Hinweis für andere ursächliche Allgemeinerkrankungen oder Krankheiten des
Gehirns.
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Zusätzliche Faktoren, die die Diagnose stützen.
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Erhärtet werden diese Kriterien, wenn außerdem folgende Faktoren
erfüllt sind:
- Zunehmende Verschlechterung der speziellen Bereiche der geistigen Leistungsfähigkeit im
Hinblick auf Aphasie (Sprachstörung), Apraxie (Bewegungsstörung) oder Agnosie
(Erkennungsstörung).
- Beeinträchtigung von Alltagsaktivitäten und Auftreten sonstiger Verhaltensänderungen.
- Auftreten ähnlicher Erkrankungen in der Familie.
- Normale Laboruntersuchungen (Blut und gegebenenfalls auch
Nervenwasser).
- Im EEG entweder Normalbefund oder unspezifische Veränderungen wie eine Verlangsamung
des Grundrhythmus oder Mehreinlagerung langsamer Wellen (vgl. Apparative
Diagnostik).
- Im CT oder MRT Normalbefund oder - bei längerer Krankheitsdauer - Hinweise auf eine
Atrophie (Schrumpfung) besonders im Schläfen- und Scheitellappen, darüber hinaus
Erweiterung der Hirnkammern und der Hirnfurchen (vgl. Apparative
Diagnostik).
- Im SPECT oder PET (sofern durchgeführt) Zeichen der Minderdurchblutung oder eines
verminderten Stoffwechsels des Schläfen- und Scheitellappens (vgl. Apparative Diagnostik).
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Typische Begleiterscheinungen.
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Diese Bedingungen werden von folgenden zusätzlichen Merkmalen begleitet:
- Vorübergehender Stillstand im Verlauf.
- Begleitbeschwerden und Symptome wie Depression,
Schlaflosigkeit, Inkontinenz, illusionäre Verkennungen, Halluzinationen, Gewichtsverlust.
- Neurologische Auffälligkeiten wie erhöhte Anspannung der Muskulatur, Muskelzuckungen,
epileptische Anfällen oder Gangstörungen.
- Verbale, emotionale, sexuelle oder andere Entgleisungen.
Eine sichere Diagnose kann nur durch eine Untersuchung des Hirngewebes belegt werden.
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