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Bipolare Erkrankung - Was ist das?
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Jeder Mensch ist anders.
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Die Menschen und ihre Stimmungen sind unterschiedlich. Der Eine lässt
sich durch nichts aus der Ruhe bringen, den Anderen regen schon Kleinigkeiten
fürchterlich auf. Es gibt Morgenmuffel und Stimmungskanonen, Pessimisten und Optimisten.
Jeder Mensch kennt auch an sich selbst unterschiedliche Stimmungen. Je nach Situation
verändern sich diese Stimmungen. Wir sind traurig, wenn ein Freund in eine andere Stadt
zieht, freuen uns über ein Lob oder über schönes Wetter, sind verärgert, wenn uns der
Bus vor der Nase weg fährt. Solche Stimmungsschwankungen sind Bestandteil des Lebens. |
Extreme Stimmungen ohne äußere Ursache: Hoch und Tief wechseln sich
ab.
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Bei einer Bipolaren Erkrankung sind Stimmungsschwankungen sehr stark
ausgeprägt und oft völlig übersteigert. Sie treten ohne einen äußeren Anlass auf,
können aber auch in bestimmten Lebenssituationen einfach bestehen bleiben, auch wenn die
Situation sich wieder ändert und eigentlich kein Grund mehr für diese Stimmung besteht.
Es kann zu Phasen starke Niedergeschlagenheit wie bei einer Depression oder zu
übersteigertem Wohlbefinden bis hin zur Euphorie (Manie) kommen. Manie (Hochphasen) und
Depression (Tiefphasen) sind die zwei extremen Stimmungslagen einer Bipolaren Erkrankung,
die früher auch manisch-depressive Erkrankung genannt wurde. Zwischen diesen beiden Polen
besteht ein breites Spektrum unterschiedlicher Symptome. Es kann sogar zu einem
gleichzeitigen Auftreten von Symptomen der Manie und der Depression kommen. Bei den
"Mischzuständen" leiden die Betroffenen dann unter einer niedergedrückten
Stimmung und sind gleichzeitig sehr unruhig. Bipolare Erkrankungen können individuell
recht unterschiedliche Formen und Verläufe haben. Darum ist das Krankheitsbild nicht so
klar zuzuordnen und zu erkennen, wie z. B. hoher
Blutdruck oder Asthma. |
Es kann jeden treffen.
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Eine Bipolare Erkrankung ist nicht nur eine Beeinträchtigung
der Stimmung. Gefühle, Denken und Körper sind ebenso betroffen, wie die Fähigkeit zur
täglichen Lebensbewältigung. Die Erkrankung erzeugt sehr starken Leidensdruck. Die
Betroffenen sind genau so krank wie Menschen, die z. B. an einer rheumatischen Erkrankung leiden. Menschen mit bipolaren
Erkrankungen sind auch nicht deswegen krank, weil sie etwas falsch gemacht oder weil sie
eine schwache Persönlichkeit haben. Sie sind nicht schuld an ihrer Erkrankung. Bipolare
Erkrankungen können jeden treffen. Meistens erkranken Menschen zwischen dem 20. und 30.
Lebensjahr. Jugendliche und Menschen über 50 Jahren sind seltener betroffen. Die
Krankheit tritt bei Männern und Frauen gleich häufig auf. Allerdings ist die erste Phase
bei Männern eher eine manische Episode, bei Frauen eher eine depressive Episode. |
Die Auswirkungen sind gravierend.
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Bipolare Ekrankungen haben erhebliche Auswirkungen auf das Leben der
Betroffenen. Eine Frau beispielsweise, die mit 25 Jahren an einer bipolaren Störung
erkrankt, verliert durchschnittlich12 Jahre ihres gesunden Lebens und 14 Jahre eines
normalen Berufslebens. Die Lebenserwartung sinkt um etwa 9 Jahre.
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