|
|
Eine
neurologische Untersuchung muß immer vollständig sein. |
Grundsätzlich
gilt, dass ein Patient, der neurologische Beschwerden hat, immer vollständig neurologisch
untersucht werden muss, auch wenn sich die Beschwerden auf einen bestimmten Bereich
konzentrieren. Zu diesen Untersuchungen gehört auch die Messung der Gehirnströme. Im
Folgenden werden einige Aspekte genauer beschrieben. |
|
Die
Augenmuskeluntersuchung und die Sehnervuntersuchung
sind Bestandteil einer neurologischen Untersuchung. Die Augenmuskeln werden durch die
Beobachtung der Augenbewegungen beurteilt, der Sehnerv mittels Augenspiegelung. |
Die
Funktionsfähigkeit der Muskulatur wird überprüft. |
Bei
der Untersuchung der Muskelkraft wird der Arm gegen einen Widerstand bewegt. Außerdem
werden verschiedene Fähigkeiten des Patienten untersucht:
- auf einem Bein stehen,
- hüpfen,
- Aufrichten aus der Hocke,
- Feinmotorik der Hände,
- Muskelspannung.
|
Unterschiedliche
Reflexe werden getestet. |
Die
Reflexe werden meistens durch Beklopfen der Sehnen bestimmter Muskeln überprüft.
Multiple-Sklerose-Patienten zeigen oft übersteigerte Reflexe. Die Bauchhautreflexe fehlen
aber oft. Die Bauchhautreflexe werden durch das leichte Bestreichen der Bauchhaut mit
einer Nadel ausgelöst. Das Babinski-Zeichen, das normalerweise nicht auslösbar ist, ist
bei Multipler Sklerose oft positiv. Weitere Pyramidenbahnzeichen wie auch das
Babinski-Zeichen werden hier genauer beschrieben. |
Sensibilität
und Sinnesempfinden werden geprüft. |
Ein
weiterer Teil der neurologischen Untersuchung ist die Beurteilung der Sensibilität der
Haut. Da gerade diese Empfindungsstörungen nicht gleichmäßig vorkommen, muss der Arzt
alle Möglichkeiten einzeln testen, u. a. das Wärme- und Kälteempfinden, das
Vibrationsempfinden, das Lageempfinden usw. |
Zielsicherheit
und Genauigkeit von Bewegungen geben deutliche Hinweise. |
Die
Genauigkeit und Zielsicherheit des Patienten wird oft durch den Finger-Nase-Versuch, bei
dem der Betroffene mit geschlossenen Augen den Finger im Bogen auf die Nasenspitze setzen
soll, untersucht. Weitere Möglichkeiten sind:
- der Finger-Finger-Versuch, bei dem der Patient mit seinem
Finger dem Finger des Arztes folgen muss.
- der Knie-Hacke-Versuch, bei dem der Patient seine Ferse
genau auf das Knie des anderen Beins setzen muss, um dann die Ferse auf der
Schienbeinkante nach unten zu bewegen.
- der Seiltänzergang, bei dem der Patient Fuß vor Fuß
über eine Linie gehen muss, wobei einmal die Augen offen und einmal geschlossen sein
müssen.
|
Verdachtsmomenten
wird durch weitere Untersuchungen nachgegangen. |
Natürlich
gibt es noch eine Vielzahl neurologischer Untersuchungen, die ein Arzt durchführen
kann. Er muss neben der Funktionsfähigkeit der Nerven auch die Bewusstseinslage, die
Psyche und die Sprache des Patienten beurteilen. Alle diese Aspekte sind notwendig, um
sich ein genaues Bild von einem Patienten machen zu können. Werden bestimmte
Verdachtsmomente durch die Anamnese und die neurologische
Untersuchung erhärtet, sind weiterführende Untersuchungen, z. B. eine Magnetresonanztomographie
oder eine EVP-Untersuchung notwendig. Top |
|
Weitere
Untersuchungen zur Multiplen Sklerose:
Anamnese
Neurophysiologische Untersuchungen
Untersuchung des Sehnervs
Computertomographie
Magnetresonanztomographie
Liquoruntersuchung |