Normalwert
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Das TSH (Thyroidea stimulierendes Hormon) der Hypophyse bewirkt eine
verstärkte Bildung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 (vgl. Schilddrüse und
Schilddrüsenhormone). Der Normbereich der TSH-Konzentration im Blut beträgt
0,3-2,5 mU/Liter ("U" steht für "Units", das englische Wort für
"Einheiten", "mU" entsprechend für "Milli-Units" bzw.
"Milli-Einheiten"). Diese Referenzwerte liegen deutlich niedriger,
als noch vor einigen Jahren. Neue Erkenntnisse haben gezeigt, dass bei einem
TSH über 2 die Wahrscheinlichkeit, dass der Betroffene eine kranke
Schilddrüse hat größer ist, als die Wahrscheinlichkeit einer gesunden
Schilddrüse.
Die Normwerte des TSH bei einer
Hormonersatztherapie mit Schilddrüsenhormonen oder wenn ein Betroffener eine
Strumabehandlung bekommt, liegen mit 0,3-1,2 mU/l noch niedriger.
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Der TSH-Wert ist bei einer Schilddrüsenunterfunktion (Hypothyreoidismus) erhöht.
Das ist darauf zurückzuführen, dass aufgrund der Schilddrüsenunterfunktion verminderte
Mengen von T3 und T4 in der Schilddrüse hergestellt und in das Blut abgegeben werden.
Diese verringerten Konzentrationen "bemerkt" der Körper und regt daher im
Hypothalamus die Freisetzung von TRH an. Das TRH wiederum bewirkt in der Hirnanhangsdrüse
die verstärkte Bildung und Freisetzung von TSH, so dass die Blutkonzentration von TSH
ansteigt (vgl. Regelkreis der Schilddrüsenhormone). |
Erhöhte TSH-Werte durch Tumor der Hypophyse
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Allerdings kann der TSH-Wert auch aufgrund eines hormonproduzierenden
Tumors der Hirnanhangsdrüse
(Hypophyse) erhöht sein. In diesem Fall ist der Tumor für die vermehrte Bildung von TSH
verantwortlich. Da auch das vom Tumor produzierte TSH stimulierende Wirkungen auf die
Schilddrüse entfaltet, steigert diese die Produktion und Freisetzung von T3 und T4.
Infolgedessen sind die Blutspiegel der Schilddrüsenhormone ebenfalls erhöht, und es
resultiert eine Schilddrüsenüberfunktion (Hyperthyreoidismus). Da
diese Schilddrüsenüberfunktion nicht von der Schilddrüse selbst ausgeht, sondern von
der Hirnanhangsdrüse, spricht man von einer "sekundären
Schilddrüsenüberfunktion". |
Erniedrigte TSH-Werte durch Überfunktion der Schilddrüse
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Bei einer direkt von der Schilddrüse ausgehenden Schilddrüsenüberfunktion
ist der TSH-Wert erniedrigt. Dies ist auf die bei Schilddrüsenüberfunktion verstärkte
Bildung und Freisetzung von T3 und T4 zurückzuführen: Wenn deren Konzentration im Blut
ansteigt, werden Produktion und Freisetzung des TRH im Hypothalamus gedrosselt. Aufgrund
der verminderten Stimulation durch TRH bremst die Hirnanhangsdrüse die Produktion und die
Freisetzung von TSH (vgl. Regelkreis der
Schilddrüsenhormone). |
Erniedrigte TSH-Werte durch verdrängenden Tumor der Hypophyse
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Jedoch kann ein erniedrigter TSH-Wert auch auf die Hirnanhangsdrüse (Hypophyse) selbst
zurückzuführen sein. Wenn hier beispielsweise ein Tumor wächst, der selbst keinerlei
Hormone produziert, jedoch die gesunden, hormonproduzierenden Zellen verdrängt, ist die
Fähigkeit der Hirnanhangsdrüse zur Hormonproduktion eingeschränkt. Die in diesem Fall
verminderte Produktion und Freisetzung von TSH haben wiederum Auswirkungen auf die
Schilddrüse selbst: Aufgrund der verminderten Stimulation durch TSH nehmen Produktion und
Freisetzung der Schilddrüsenhormone T3 und T4 ab. In dieser Situation entsteht also
aufgrund einer Störung im Bereich der Hirnanhangsdrüse als Folgeerscheinung eine Schilddrüsenunterfunktion
("sekundäre Schilddrüsenunterfunktion"). |
Es sollten immer alle Werte betrachtet werden
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Aus diesen unterschiedlichen Konstellationen wird deutlich, dass die
alleinige Betrachtung des TSH-Wertes nicht immer ausreichend ist. Es sollten zusätzlich
die Werte für T3 und T4 (vgl. Schilddrüse und Schilddrüsenhormone) beachtet
werden, um die komplexen Wechselwirkungen zwischen Hypothalamus,
Hirnanhangsdrüse und Schilddrüse beurteilen zu können und um einen
detaillierten Eindruck von der Schilddrüsenfunktion zu erhalten.
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