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Durchführungs- und Ausschlussbedingungen einer
Bauchspeichendrüsentransplantation
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Voraussetzungen für eine Transplantation der Bauchspeicheldrüse
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Wie bei anderen geplanten Organtransplantationen muss bei der Transplantation
der Bauchspeicheldrüse (Pankreas) zunächst gründlich geprüft werden, ob der
Betroffene überhaupt für ein solches Verfahren geeignet ist. Dazu sind einige
Bedingungen erforderlich.
- Die Pankreas-Nieren-Transplantation eignet sich nur für
Typ I
Diabetiker. Die Diagnose "Typ I Dibabetes" wird gesichert durch den Nachweis
von sog. Inselzell- Antikörpern (ICA), Insulin-Auto-Antikörpern (IAA) oder
Antikörpern gegen das Enzym Glutamatdecarboxylase (GAD). Diese
Auto-Antikörper sind gegen die insulinproduzierenden Zellen gerichtet. Für
Diabetiker vom Typ II
kommt die Methode nicht in Betracht.
- Erniedrigtes C-Peptid im Blut: C- Peptid ist ein Eiweißkörper, der bei
der Bildung von Insulin aus seiner Vorstufe abgespalten wird. Es verfügt
über keine biologische Wirksamkeit im Körper, liegt aber immer in gleicher
Höhe wie Insulin vor. Da es eine längere Halbwertzeit wie Insulin besitzt,
ist es besser als dieses messbar. Aus seiner Menge kann deshalb ein
Rückschluss auf die körpereigene Insulinproduktion gezogen werden. Der
Normalwert liegt bei einem nüchternen Erwachsenen bei 07-2,0 µg/l.
- Es sollte keine schwere periphere Verschlusskrankheit vorliegen
- Es sollte keine behandlungsbedürftige
koronare Herzkrankheit vorliegen
- Die Patienten sollten nicht älter als 50 bis 55 Jahre sein
- Die Betroffenen dürfen nicht übergewichtig sein.
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Vergabekriterien für ein neues Organ
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Vor der Aufnahme in die Warteliste sind deshalb eine Reihe von
Voruntersuchungen (Labor, Röntgen, Ultraschall, EKG, Duplexsonographie etc.)
notwendig. Wenn nach dem Ergebnis dieser Untersuchungen eine Aufnahme in die
Warteliste von
Eurotransplant, der Vermittlungsstelle in Leiden in den
Niederlanden möglich ist, wird der potentielle Organempfänger seiner
Dringlichkeit nach eingestuft. Die Vergabe der Organe erfolgt nach folgenden
Kriterien:
- Blutgruppenübereinstimmung
- HLA- Gewebemerkmale:
Die HLA-Antigene sind Oberflächenstrukturen, die sich auf den meisten
Körperzellen befinden. Das Immunsystem kann anhand dieser Strukturen
zwischen fremd und körpereigen unterscheiden. Da der Langzeiterfolg der Transplantation wesentlich vom Grad der
Gewebeverträglichkeit abhängt, ist er wichtigstes Kriterium bei der
Zuteilung. Berechnet wird der Grad der HLA-Übereinstimmung anhand der Zahl
der "Mismatches" – d.h. der nicht übereinstimmenden Gewebemerkmale.
- Wartezeit
- Dringlichkeit
- Die Konservierungszeit und Transportzeit der Organe soll möglichst kurz
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Wartezeit zur Zeit etwa 1 Jahr
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Die kombinierte Pankreas- Nierentransplantation hat gegenüber
einer alleinigen Nierentransplantation eine höhere Priorität in der Vergabe.
Gegenwärtig beträgt die Wartezeit für eine Pankreas- Nierentransplantation etwa
ein Jahr.
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Ausschlusskriterien
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Für die Pankreas-Nieren-Transplantation gelten grundsätzlich
auch die für andere Transplantationen bestehenden Gegenanzeigen:
- Chronische Infektionen
- Nicht ausgeheiltes Krebsleiden
- Schwerer Leberschaden
- Fortgeschrittene Herz-Kreislauferkrankung
- Mangelnde Einsicht und Mitwirkung (Compliance)
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