Der Aderlass ist die wirksamste Therapieform
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Es klingt fast wie ein Rückschritt ins Mittelalter, aber Aderlässe, also
die Entnahme von Blut, sind die wirksamste und kostengünstigste Therapie zur Entleerung
der Körpereisenspeicher. Über einen Zeitraum von ca. 1 Jahr wird jede Woche ein Aderlass
durchgeführt, bei dem jeweils 500 ml Blut entnommen werden. Das wird so lange
fortgesetzt, bis die Transferrinsättigung
auf unter 40 Prozent und der Ferritinwert
ebenfalls auf Normwert gesunken ist. Dann können die Zeitintervalle zwischen den
Blutabnahmen etwas verlängert werden. Aufgrund der genetisch bedingten erhöhten Eisenaufnahme
kann die Aderlasstherapie jedoch niemals völlig aufgegeben werden. In der Regel ist eine
Erhaltungstherapie von 3 bis 6 Aderlässen im Jahr ausreichend. |
Die Therapie ist gut verträglich
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Meistens besteht eine gute Verträglichkeit dieser Aderlässe.
Insbesondere die allgemeinen Symptome wie Müdigkeit, Schwäche und Hautpigmentierung
sprechen gut auf die Aderlasstherapie an. Bereits bestehende Organschäden wie Leberzirrhose oder Diabetes
bilden sich zwar nicht zurück, nehmen aber auch nicht mehr weiter zu. |
Umstellung der Ernährung zeigt kaum Wirkung
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Bei einer Eisenüberladung, wie sie bei Hämochromatose vorkommt, hat eine
eisenarme Ernährung mit vorwiegend pflanzlicher Kost für die Therapie kaum eine
Bedeutung. Die Aderlasstherapie ist so wirkungsvoll, dass durch sie eine ausreichende
Behandlung durchgeführt werden kann. |
Eine Alternative ist die Entnahme von Erythrozyten
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Alternativ zur Aderlasstherapie ist auch die Eliminierung der roten
Blutkörperchen (Erythrozyten) als Träger des roten eisenhaltigen Blutfarbstoffs über
die maschinelle Erythrozyten-Apherese möglich. Bei diesem Verfahren dem Betroffenen Blut
abgenommen. Aus diesem Blut werden die Erythrozyten entfernt. Die übrigen Bestandteile
des Blutes wie Plasma, Leukozyten und Thrombozyten werden wieder an das Blut
zurückgeführt. Auf diese Weise wird bei jedem Termin eine größere Menge Erythrozyten
entnommen und der Ferritinwert sinkt
schneller. |
Ein Medikament bindet überschüssiges Eisen
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Besteht bei dem Betroffenen eine Anämie (Blutarmut) oder ein
Herzmuskelschaden (Kardiomyopathie), gibt es
die Möglichkeit, statt der Aderlasstherapie ein Medikament mit dem Wirkstoff Desferoxamin
(auch Deferoxamin) einzusetzen. Es bindet Eisen im Blutserum und im Körpergewebe und wird
dann über Urin und Galle wieder ausgeschieden. Die Anwendung erfolgt mit Hilfe eines
tragbaren Infusionsgerätes. So wird über mindestens 12 Stunden an 5 bis 7 Tagen pro
Woche das Medikament in das Unterhautgewebe abgegeben. Die Kostenübernahme der
Krankenkasse muss jeweils fallbezogen geklärt werden. Für sekundäre Formen der
Hämochromatose (vgl. Symptome) wird nun auch ein Medikament
mit der Substanz Deferasirox zugelassen, welches nur einmal täglich als Tablette
eingenommen werden muss.
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