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Pflanzliche Arzneimittel bei BPH:
Sägepalmenfrucht (Serenoa repens, Sabal serrulata)
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Die Sägepalme ist eine Buschpalme und kommt an den Küsten Nordamerikas,
in Florida, Süd-Carolina und Südkalifornien vor. Das Extrakt wirkt entwässernd,
abschwellend und entzündungshemmend, indem es u.a. die 5-Alpha Reduktase hemmt. Die
5-Alpha Reduktase greift in den Testosteronstoffwechsel innerhalb der Prostata ein. Er
bewirkt die Umwandlung von im Blut zirkulierendem Testosteron in das Dihydrotestosteron,
das in den Prostatazellen aktiv ist. Durch die Hemmung von 5-Alpha-Reduktase wird weniger
Dihydrotestosteron (DHT) produziert und das Zellenwachstum innerhalb der Prostata gehemmt.
Sägepalmfrüchte haben keine Auswirkung auf den PSA-Wert
und beeinflussen deshalb auch nicht die Interpretation der Werte bei der Prostata-Krebsvorsorgeuntersuchung. Das ist
wichtig, denn so muss die Einnahme bei der PSA-Bestimmung nicht unterbrochen werden. |
Die Beschwerden verbessern sich nachhaltig
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Es gibt eine Vielzahl umfangreicher Studien und Belege der Wirksamkeit
für Sabal-Extrakte in Kombination mit Brennnesselwurzelextrakt und Kürbiskernextrakt.
Diese Arzneimittel sind sehr gut verträglich und deshalb auch in der Langzeittherapie
sinnvoll anwendbar. Die Wirksamkeit der Kombinationspräparate ist in etwa 30 klinischen
Studien an mehr als 13.500 Menschen belegt worden. Es wurde gezeigt, dass sich für das
BPH-Syndrom typische Beschwerden wie nächtliche Wasserlassen (Nykturie), häufiger Harndrang, verzögerter Beginn
der Blasenentleerung, abgeschwächter Harnstrahl und Nachträufeln deutlich besserten. Die
Wirksamkeit der Kombinationspräparate ist vergleichbar mit der Wirksamkeit von
Finasterid, wobei aber sehr viel weniger Nebenwirkungen, insbesondere seltener
Kopfschmerzen und erektile Dysfunktion,
auftraten. |
Die Kombinationspräparate sind überlegen
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Angewandt werden Sägepalmfrucht-Kombinationspräparate in den Stadien I und II der gutartigen
Prostatavergrößerung. Die Wirkungen der einzelnen Komponenten addieren und ergänzen
sich sinnvoll. Die werden meistens gut vertragen. Nur in seltenen Fällen kann es zu
leichten Magen-Darm-Beschwerden kommen.
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