Verlauf in 2 Phasen
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Typischerweise verläuft die Krankheit in 2 Phasen. In der
ersten aktiven Phase entwickelt sich eine zunehmende Penisverkrümmung und die
Erektion ist schmerzhaft. Diese Phase geht nach 6 bis 12 Monaten über in eine stabile Krankheitsphase,
in der kein weiteres Fortschreiten der Verkrümmung zu verzeichnen ist und die
Schmerzhaftigkeit nachlässt. Im Anfangsstadium bestehen meist noch keine
Potenzschwierigkeiten. Diese können sich mit fortschreitender Erkrankung
einstellen.
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Spontane Rückbildung
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Der Verlauf ist unberechenbar. In etwa 13 Prozent der Fälle kommt
es vor allem am Anfang zu einer selbständigen Rückbildung der Erkrankung auch
ohne Behandlung.
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Therapie ist schwierig
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Die Behandlung gestaltet sich insgesamt schwierig. Es
können nicht die Ursachen der Erkrankung beseitigt, sondern lediglich die
Symptome gebessert werden. Die Behandlungsmethoden umfassen sowohl Medikamente
als auch extrakorporale Stoßwellentherapie, Strahlentherapie und diverse
Operationsmethoden. |
Medikamente
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Medikamentöse Therapie:
- Paraaminobenzoesäure: Einer Studie zufolge bewirkt Paraaminobenzoesäure
nach ca. 6 Monaten Einnahme einen Rückgang der Verhärtungen. Das Fortschreiten der
Penisverkrümmung wird aufgehalten. Eine vorhandene Verkrümmung bleibt jedoch
bestehen.
- Acethyl-L-Carnitine: Die Einnahme bewirkt eine deutliche
Schmerzlinderung und evtl. eine Besserung der Verkrümmung.
- Vitamin E und Colchizin zeigten in Studien keine eindeutige Wirkung.
Medikamente können auch in die Verhärtungen direkt
injiziert werden (intraläsionale Therapie). Die Therapieerfolge von
Verapamil-Injektionen, Kollagenase- und Kortison-Injektionen sind aber
nicht eindeutig und umstritten.
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Ultraschall und Strahlentherapie
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Extrakorporale Stoßwellentherapie (ESWT): Es wird angenommen, dass die
ESWT eine Zerstörung der Verkalkungen bewirkt und zudem die Durchblutung
verbessert. Mit dieser Methode kann zwar schnellere Schmerzfreiheit erzielt
werden, nicht aber ein Rückgang der Verkrümmung oder eine Verkleinerung der
Plaques. Ähnliches gilt für die Strahlentherapie. Aus diesem Grunde werden
die beiden Verfahren nicht generell zur Therapie der erworbenen Penisverkrümmung
angewandt. |
Operative Therapie
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Eine Operation kommt in Betracht,
- wenn alle anderen Behandlungsformen ohne Erfolg
blieben,
- wenn der Betroffene über starke Schmerzen klagt und
- eine erhebliche
Verkrümmung besteht.
Ein operativer Eingriff sollte erst in der stabilen Phase der Erkrankung
vorgenommen, etwa nach Ablauf von mindestens12 Monaten. Wird der operative Eingriff zu früh vorgenommen,
besteht das Risiko einer erneuten Verkrümmung durch Reaktivierung des
entzündlichen Prozesses.
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Operative Methoden
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Verschiedene operative Methoden werden
angewandt:
- Bei geringer Verkrümmung und erhaltener Erektionsfähigkeit ist
die sogenannte Nesbit-Methode geeignet.
- Bei starker Verkrümmung und
Fähigkeit zur Erektion wird meist die operative Entfernung der Plaque mit
anschließendem Ersatz des fehlenden Gewebes entweder durch körpereigenes
Gewebe (Venen, Haut) oder durch Kollagenvlies vorgenommen.
- Bei Fehlen der
Erektionsfähigkeit kann eine Penisprothese erwogen werden.
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