Arterienerkrankungen

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Langzeittherapie und weiterführende Diagnostik nach akutem peripheren Arterienverschluss

Ist die Wiedereröffnung (Rekanalisation) eines akuten peripheren Arterienverschlusses gelungen, so ist die Behandlung damit keinesfalls abgeschlossen. Die Betroffenen müssen noch mehrer Monate lang Medikamente einnehmen, die das Blut "verdünnen" bzw. seine Fließeigenschaften verbessern und verhindern, dass sich schnell wieder neue Thromben bilden.

 

Antikoagulantien müssen oft noch Monate eingenommen werden.

Antikoagulantien sind Blutgerinnungshemmer. Sie führen nicht zu einer völligen Aufhebung der Blutgerinnung, sondern verlangsamen die Blutgerinnung. Je nach Dosierung kann die Verlangsamung gesteuert werden und individuellen Bedürfnissen angepasst werden. Um die richtige Einstellung zu finden und zu behalten, sind Blutuntersuchungen im Labor notwendig. Es wird der "Quick-Wert" (medizinisch Thromboplastinzeit) bestimmt, durch den die Zeit der Gerinnung angegeben wird. Je nach individuellen Gegebenheiten werden Kontrolluntersuchungen notwendig.

 

Umfassende Aufklärung und strikte Handlungsanweisungen können lebensrettend sein.

Die regelmäßige Einnahme von Antikoagulantien erfordert eine strenge Einhaltung bestimmter Regeln. Die Medikamente müssen immer regelmäßig zur selben Zeit eingenommen werden. Die Betroffenen sollten auch einen "Antikoagulantien-Pass" bekommen und diesen   i m m e r   bei sich tragen. Das ist ein sehr wichtiger Schutz. Weil das Blut weniger gerinnungsfähig ist, bluten Verletzungen stärker und länger. Der Pass kann z. B. bei einem Unfall lebensrettend sein, weil der den Notarzt darauf hinweist, dass sie gerinnungshemmende Medikamente einnehmen. Es entstehen auch leichter "blaue Flecken" und die Monatsblutung bei Frauen tritt häufig stärker als üblich auf. Wichtig ist, dass die Betroffenen wissen, dass sie sofort zum Arzt gehen müssen, wenn sie Blut im Urin oder im Stuhl haben, oder wenn sich "blaue Flecken" bilden, ohne dass sie sich gestoßen haben. In diesem Fall muss die Dosierung kontrolliert und angepasst werden. Der Gegenspieler für die Gerinnungshemmung ist das Vitamin K, dass in etlichen Nahrungsmitteln enthalten ist. Werden zu viele dieser Nahrungsmittel (Spinat, Sojabohnen, Tomaten, Innereien, Bananen, alle Kohlarten) verzehrt, so wird die Wirkung der Medikamente verringert und kann sogar ganz aufgehoben werden.

 

Häufig wird ASS verordnet.

Weitere Medikamente, die noch lange nach der Rekanalisation eingenommen werden müssen, sind Thrombozytenaggregationshemmer. Sie hemmen Gerinnungsfunktion der Blutplättchen, so dass sie sich nicht mehr als Blutpfropf (Thrombus) "zusammenschließen" können. Angewandt wird vorwiegend die Acetylsalicylsäure, kurz ASS. Weitere potentielle Substanzen zur Thrombozytenaggregationshemmung sind u.a. Thienopyridine, Glykoprotein-IIb/IIIa-Rezeptor-Antagonisten, Sulfinpyrazon, Dipyridamol und Iloprost.

 

Die Behandlung der ursächlichen Erkrankung verhindert das Auftreten einer erneuten Embolie.

Wichtig ist außerdem die Suche nach der Ursache des akuten Verschlusses. Die Emboliequelle sollte aufgespürt werden, denn nur so kann "das Übel an der Wurzel" angegangen und das Auftreten einer erneuten Embolie verhindert werden.
  • Zeigt die Arteriografie bereits einen Umgehungskreislauf spricht dies gegen eine Embolie und für eine arterielle Thrombose auf dem Boden einer arteriellen Verschlusskrankheit.
  • Bei einem Verschluss im Bereich der Arme sollte nach anatomischen Besonderheiten gesucht werden, die zu einem Arterienverschluss geführt haben können. Findet man z.B. eine sogenannte Halsrippe als Ursache des akuten Arterienverschlusses, entfernen die Chirurgen meist einen Teil der ersten Rippe durch die Achsel, um die anatomische Enge, die zu einer Kompression der Achselarterie führte, zu entschärfen.
  • Bei Verdacht auf Embolie muss eine Ultraschalluntersuchung des Herzens (sogenannte Echokardiografie) und ggf. ein Langzeit-EKG über 24 Stunden zum Erkennen von intermittierend auftretendem Vorhofflimmern durchgeführt werden.

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