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Afferente Störungen
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Nachrichtenübermittlung
auf zwei Wegen. |
Bei
den Erkrankungen der Pupille wird unterschieden zwischen den
- afferenten
Erkrankungen, die die Signalübertragung vom Organ zum Gehirn betreffen und den
- efferenten
Erkrankungen, die die Signalübertragung vom Gehirn zum ausführenden Organ betreffen.
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Schädigungen
der Netzhaut führen zu einer fehlerhaften Einstellung der Pupillenweite. |
Das
erste Glied in der Reihe des efferenten Weges ist die Netzhaut, auch Retina genannt. Wird
sie geschädigt, kann zu einer mangelnden oder defekten Übermittlung der empfangenen
Lichteindrücke führen. Das verursacht dann eine fehlerhafte Einstellung der
Pupillenweite. Ursache von Netzhautschädigungen können akute äußere Verletzungen des
Auges sein. Es treten aber chronische Schädigungen auf, z. B. durch Diabetes (Diabetische
Retinopathie), ein Glaukom (Glaukomatöse Papillenatrophie)
oder durch Minderdurchblutung der Netzhaut verursachte Netzhautablösung (Ablatio
retinae). |
Ist
die Informationsübermittlung des Sehnervs geschädigt, kann die Pupille nicht ausreichend
auf veränderte Helligkeit reagieren. |
Die
Netzhaut gibt ihre Informationen über den Sehnerv (Nervus opticus, kurz: Optikus), der
die Informationen aus dem Auge zum Sehhirn übermittelt, weiter. Auch der Sehnerv kann
geschädigt werden. Einerseits, wie die Netzhaut, von außen, was aber eher selten der
Fall ist. Andererseits durch pathologische Ursachen innerhalb des Schädels. Zu diesen
inneren schädigenden Vorgängen im Schädel zählen z. B.
- eine Optikusminderversorgung, die durch krankhafte
Veränderungen der Hirngefäße hervorgerufen wird.
- Tumoren, die auf dem "Weg" des Sehnervs durch
den Schädel liegen und Druck auf ihn ausüben, wie das beim Hypophysentumoren an
der Kreuzung der Sehnerven beider Augen der Fall ist.
- Entzündungen, wie zum Beispiel bei der Multiplen Sklerose.
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Alle
diese Erkrankungen können den Sehnerven schädigen und pathologische Pupillenreaktionen
auslösen. |
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Efferente Störungen
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Efferente
Störungen können Nerven und Muskeln betreffen. |
Mangelnde
Pupilleneinstellungen, die aufgrund einer Störung des efferenten Weges auftreten, können
in zwei verschiedene Arten eingeteilt werden:
- Störungen der Muskulatur, die die Pupilleneinstellung
vornimmt und
- Störungen der Nerven,
die diese Muskeln versorgen.
In beiden Fällen kommt es in der Regel zu einer
ungleichen Weite der Pupillen im rechten und linken Auge. Die ungleiche Pupillenweite wird
auch Anisokorie genannt.
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Muskelschädigungen
durch Verletzung oder sekundäre Erkrankungen, wirken sich auf die Regulierung der
Pupillenweite aus. |
Es
gibt zwei Muskeln, die die Pupillenweite regulieren. Der "Pupillenöffner"
(Musculus dilatator pupillae) wird vom sympathischen Nervensystem gesteuert und der
"Pupillenschließer" (Musculus sphincter pupillae), der vom parasympathischen
Nervensystem innerviert ist. Schädigungen dieser Muskeln können entweder von außen, z.
B. durch Verletzungen verursacht sein, oder sekundär aufgrund von anderen Erkrankungen
auftreten. Erkrankungen, bei denen die Pupillenöffner und -schließer betroffen sein
können sind u. a.:
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Häufigste
Nervenschädigung ist die Pupillotonie. |
Bei
den Nervenschädigungen ist am häufigsten die parasympathische Innervation gestört. Das
nennt sich in der Fachsprache Pupillotonie. Die Pupillotonie fällt auf durch eine
Anisokorie auf, bei der bei verschiedenen Beleuchtungen die Pupillen verschieden weit
sind. Ein Beispiel: Bei Dunkelheit sind beide Pupillen gleich groß, bei Helligkeit ist
ihre Größe unterschiedlich. Dieser Unterschied bleibt auch bei der Einstellung der Nah-
und Fernakkommodation erhalten. Ursache der Pupillotonie ist eine überschießende oder
falschgeleitete Innervation des schließenden Pupillenmuskels. Eine Pupillotonie gilt in
der Regel als harmlos. |
Das
Horner-Syndrom betrifft die sympathische Innervierung. |
Eine
Störung der sympathischen Innervation im Kopfbereich, das sog. Horner-Syndrom, tritt fast
immer nur auf einer Seite auf. Es zeigen sich Symptome wie
- eine engen Pupille (Miosis),
- ein herabhängendes Lid (Ptosis) und
- in die Augenhöhle zurückgezogener Augapfel
(Enophtalmus).
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Druck
auf den N. oculomotorius wirkt sich auf die Pupille aus. |
Der
Nervus oculomotorius innerviert die äußeren Augenmuskeln, die für die Augenbewegungen
zuständig sind. Er führt jedoch in seiner Hülle" auch Stränge von Nerven
mit, die die inneren Augenmuskeln versorgen. Wird innerhalb
des Schädels auf ihn Druck ausgeübt, z.B. durch einen Tumor, ein Aneurysma oder ein
Hirnödem, so kann es, neben Lähmungen der äußeren Augenmuskeln, auch zu Lähmungen
kommen, die sich auf die Pupille auswirken. Top |
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