Fleisch
als "Statussymbol"? |
"Fleisch
ist ein Stück Lebenskraft" dieser Werbeslogan in einer der Gründe dafür, dass
viele Menschen eine Mahlzeit nur dann als ausreichend betrachten, wenn sie Fleisch
enthält. Fleisch ist in den letzten Jahrzehnten geradezu zu einem
"Statussymbol" in der Ernährung geworden. Je mehr wir uns davon leisten, desto
besser geht es uns. Vielfach sind die "Beilagen" so winzig, dass sie einen
bloßen dekorativen Effekt haben. Sie werden dann auch oft auf dem Teller
"vergessen". Der Mensch ist von einem "Allesesser" zu einem
"Fleischesser" geworden. |
BSE
ist ein hausgemachtes Problem. |
Die
starke Nachfrage führte dazu, dass Unmengen an Fleisch produziert wurde. Die bei der
Verarbeitung anfallenden Abfälle wurden der Wiederverwertung zugeführt und als Tiermehl
in die Nahrungskette eingebaut. So wurde aus Tieren, die ausschließlich Pflanzenesser
waren, Fleischesser gemacht mit Konsequenzen, die bis heute nicht absehbar sind. |
Viele
Fragen verderben den "Brei". |
Viele
Menschen haben heute ein ungutes Gefühl, wenn sie Fleisch essen. Aber sich ganz auf rein
pflanzliche Kost umstellen, das will auch nicht jeder. Für viele kommt dieser Form der
Ernährung aus prinzipiellen Erwägungen überhaupt nicht in Frage. Andere machen daraus
eine Art "Weltanschauung". Dennoch ist die Unbedenklichkeit, mit der der hohe
Fleischkonsum in Deutschland so viele Jahre stattgefunden hat, vorbei.
- Soll ich statt Rindfleisch andere Fleischsorten wählen?
- Soll ich meinen Fleischkonsum einschränken?
- Soll ich keine Wurst mehr essen?
- Ist Hackfleisch unbedenklich?
- Können meine Kinder weiter Gummibärchen essen?
|
Eine
100prozentige Sicherheit gibt es nicht. |
Mit
diesen Fragen setzten sich im Moment viele Menschen auseinander. Eine Patentlösung gibt
es nicht, denn die Geschmäcker sind bekanntlich verschieden. Sicher sollte jeder, der
gerne Fleisch isst, auf die Qualität achten. Eine 100prozentige Sicherheit, kein
BSE-Fleisch zu essen, gibt es auch mit den Schnelltests nicht. Wer daher auf Rindfleisch
verzichtet, umgeht diese, wenn auch geringe, Unsicherheit. Gelatine kann als weitestgehend
unproblematisch gelten. Aber auch hier gibt es keine vollständige Sicherheit. Wurstwaren
und Hackfleisch gehören, im Hinblick auf BSE zu den problematischsten Erzeugnissen.
Deshalb stellen viele Fleischer ihre Produktion um und verwenden ausschließlich
Schweinefleisch als Grundlage. |
Neue Probleme sind in Sicht. |
Das
neue vollständige Fütterungsverbot mit Tiermehl ist sicher positiv zu bewerten. Ob das
aber auf die Gesundheit von Tieren und Menschen einen ausschließlich positiven Effekt
hat, bleibt noch abzuwarten. Neue Probleme, z. B. die vermehrte Verfütterung von
genmanipuliertem Soja, kommen auf uns zu. |
Richtschnur: So vielseitig wie möglich. |
Eigentlich
gibt es nur eine "Richtschnur", die aus gesundheitlichen Gründen wichtig ist:
Unsere Nahrung sollte so vielseitig wie möglich sein. Dann enthält sie alle Nährstoffe,
die der menschliche Organismus braucht. |
Fleisch
kann Teil einer gesunden Ernährung sein. |
Zu
einer vielseitigen Ernährung kann durchaus Fleisch gehören. Es sollte nur nicht in
großen Mengen verzehrt werden. Zwei bis drei fleischhaltige Mahlzeiten in der Woche
genügen, um den Nährstoffbedarf aus Fleisch zu decken. Dazu ein "Ausflug in die
Geschichte". |
Die
Menge entscheidet über "gesund" und "ungesund". |
Viele
Untersuchungen aus allen Teilen der Welt haben gezeigt, dass Menschen, die hauptsächlich
von nicht-raffinierten Lebensmitteln ernähren, die einen hohen Anteil an Ballaststoffen
und einen niedrigen Anteil an Zucker und Fett enthalten, weniger unter den sogenannten
"Zivilisationskrankheiten" leiden. Hoher
Blutdruck, Divertikulitis, Herzkrankheiten, Diabetes
kommen bei ihnen sehr viel seltener vor. Die Grundlage der Ernährung bildete in der
vorindustriellen Zeit vor allem verschiedene Getreide- und Gemüsesorten. Dass
unsere Vorfahren viel Fleisch gegessen haben, entspringt eher einem Mythos und Hollywood. |