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Reisedurchfall / Reisediarrhö
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Erreger und Krankheitsbild
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Durchfall ist in den Tropen besondern häufig
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In Abhängigkeit von Reiseland wird der Reisedurchfall auch oft als
"Montezumas Rache" (Mexiko) oder "Pharaos Rache" (Ägypten)
bezeichnet. Reisedurchfall triff häufig auf Reisen in das tropische Ausland auf. Aber
nicht immer muss der Weg so weit sein. Denn auf Reisen ist einiges anders als sonst und
der gewohnte Lebensrhythmus gerät durcheinander. Zusätzlich spielt die Psyche eine
wichtige Rolle. |
Veränderungen belasten das Immunsystem
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Fremdartige Speisen und Klimawechsel können den Körper ziemlich
strapazieren. Er ist von der ungewohnten, oft feuchten Hitze schnell überfordert und
braucht eine Weile, bis er sich angepasst hat. Im Wasser und in den Nahrungsmitteln leben
oft andersartige Bakterien, ungewohnte Gewürze und andere Zubereitungsarten können
zusätzlich belasten. Auch die hygienischen Bedingungen sind, je nach Urlaubsland, nicht
immer sehr gut. |
Durchfall, Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen
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Die Erreger einer Reisediarrhö sind in der Hälfte der Fälle
enterotoxinbildende Stämme der Escherichia coli Bakterien (ETEC). Es können aber auch
Viren oder Parasiten als Verursacher auftreten. Übelkeit, Blähungen, Bauchschmerzen und
ein allgemeines Krankheitsgefühl können den Durchfall begleiten. Erkrankungen dieser Art
verlaufen meistens in leichter Form und klingen schon nach wenigen Tagen von alleine
wieder ab. Bei etwa 1 Prozent der Betroffenen kann die Erkrankung Symptome
hervorrufen. Dann
ist unter Umständen eine Krankenhausbehandlung notwendig. |
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Häufig sind spezielle Durchfallmittel nicht erforderlich. Erst bei
länger andauernden Durchfällen (etwa ab fünf Tage) können Medikamente verordnet
werden, die die Bewegung des Darmes vermindern und den Verlust an Mineralstoffen
einschränken. |
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Therapie
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Quinolone helfen schnell
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Eine Reisediarrhö ist mit einer speziellen Antibiotikagruppe, den
Quinolonen, gut behandelbar. Die Resistenzen gegenüber den Quinolonen, z.B.
Ciprofloxacin, sind noch gering. Werden diese Arten von Antibiotika mit einem
durchfallhemmenden Mittel wie Loperamid kombiniert, klingt die Erkrankung rasch wieder ab. |
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Ist diese Behandlung nicht wirksam, muss eine spezielle Diagnostik den
Erreger identifizieren, damit dann gezielter behandelt werden kann. |
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Die Anwendung von Heilpflanzen und pflanzlichen
Arzneimitteln hat sich bei Reisedurchfall ebenfalls bewährt. Folgende
Heilpflanzen können bei Durchfall angewendet werden:
Blutwurz,
Tormentill,
Brombeerblätter,
Eichenrinde,
Flohsamen,
Frauenmantel,
Gänsefingerkraut,
Heidelbeeren,
Kaffeekohle,
Odermennig,
Syzygiumrinde,
Uzarawurzel. Fertigarzneimittel, die auf
der Basis von Heilpflanzen hergestellt wurden, sind in der Apotheke
erhältlich.
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Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust muss ausgeglichen werden
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Der Flüssigkeits- und Mineralstoffverlust bei starkem Durchfall muss
ausgeglichen werden. Sie sollten viel trinken, z. B. Tee. Essen Sie wenig. Insbesondere
bei Kindern und alten Menschen kann es leicht zu Kreislaufversagen kommen. Später sollte
langsamer Kostaufbau mit fettarmen Mahlzeiten erfolgen. |
Rezept für ein "Durchfallgetränk":
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Rezept für ein "Durchfallgetränk", das Flüssigkeit und
Elektrolyte ersetzt: Auf einen Liter Wasser auflösen
- 2,5 Gramm Natron (Speisesoda = NaHCO3)
- 1,5 Gramm Kaliumchlorid
- 3, 5 Gramm Kochsalz
- 20 Gramm Traubenzucker
Alle Zutaten sind in der Apotheke zu bekommen. Dort gibt es auch bereits fertig
gemischte Elektrolytpulver, die nur noch in Wasser aufgelöst werden müssen. Dazu sollten
Sie Wasser aus verplombte Flaschen verwenden. Elektrolytpulver gehören in die
Reiseapotheke.
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Vorbeugung
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Hygiene, Essen und Trinken verdient besondere Aufmerksamkeit
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Die effektivste vorbeugende Maßnahme gegen jede Art von Darminfektionen
sind gründliche hygienische Maßnahmen, insbesondere auf Reisen.
- Essen Sie nur durchgegarte Lebensmittel. Salate sollten Sie meiden, wenn Sie nicht
sicher sind, ob das Wasser, mit dem der Salat gewaschen wurde, frei von Bakterien ist. Aus
dem gleichen Grund sollte Obst geschält werden. Meerestiere können durch Einleitungen
ins Meer verseucht sein.
- Trinken Sie nur Wasser und andere Getränke aus verplombten Flaschen und verzichten sie
auf Eiswürfel.
- In besonders kritischen Regionen sollten Sie selbst zum Zähneputzen Mineralwasser
benutzen.
- Speisereste sollten möglichst schnell verbraucht werden. Essen Sie keine Speisen, die
häufig wieder aufgewärmt wurden.
- Waschen Sie sich nach jedem Gang auf die Toilette die Hände. Auch eine Nagelbürste
sollten Sie benutzen.
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Probiotischer Mikroben helfen, ein gesundes Darmmilieu zu erhalten
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Eine gesunde und stabile Darmflora ist wichtig. Für ein ausgewogenes
Gleichgewicht können Sie vor Reisebeginn schon einiges tun. Die Einnahme probiotischer
Mikroben, etwa Lactobacillus GG oder den Hefepilz Saccharomyces boulardii wirkt sich
positiv auf die Darmflora aus und helfen, ein gesundes Darmmilieu auch unter erschwerten
Bedingungen, zu bewahren. Sie aktivieren das Immunsystem des Darms. Zusätzlich bilden
lebende Hefepilze durch ihre Vermehrung eine Art "schutzgebende Haut", die sich
über die Darmschleimhaut legt. Eindringlinge werden so von ihr ferngehalten und können
keinen Schaden anrichten. |
Rechtzeitig an Impfschutz denken
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Vor Reisen sollten Sie Ihren Impfschutz prüfen. Zu den Impfungen, die
für jede Reise empfehlenswert sind gehören Tetanus,
Hepatitis und Diphtherie. Erkundigen Sie sich in
Vorbereitung einer Reise auch nach anderen Infektionen, auf die Sie achten sollten, z. B. Gelbfieber oder Malaria. Bei manchen Impfungen ist
der volle Schutz erst Wochen nach der Impfung erreicht. Deshalb sollten Sie frühzeitig an
Reiseimpfungen denken.
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