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Zwergfadenwürmer - Strongyloidiasis
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Kurzinfo:
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Strongyloidiasis wird durch Zwergfadenwürmer hervorgerufen
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Symptome
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Hautjucken, Hautentzündungen, Atemwegsbeschwerden, Erbrechen, blutige
Durchfälle
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Wann zum Arzt?
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Sofort bei Verdacht
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Therapie
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Antiwurmmittel Mebendazol
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Beschreibung
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Zwergfadenwürmer werden in der medizinischen Fachsprache Strongyloides
stercoralis genannt. Der etwa 3 mm lange Dünndarmparasit ist der Erreger der
Strongyloidiasis. Diese Erkrankung kommt vor allem in tropischen Ländern vor. In Europa
auch im warmen Milieu von Bergwerken oder Tunnelbauten. Immungeschwächte Menschen wie
z.B. HIV-Infizierte, werden leicht von diesen Erregern befallen. |
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Infektion und Entwicklung
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Die Würmer dringen über die Haut in den menschlichen Körper ein
(Hautpenetration). Daher ist die Gefahr beim Barfußlaufen besonders groß. |
Die Larven schlüpfen noch im Darm
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Die Larven gelangen, nachdem sie über die Haut in die Blutbahn
eingedrungen sind, mit dem Blutstrom in die Lunge.
In der Lunge angekommen, wandern sie aus dem Blut
wieder heraus in den Hohlraum der Lungenbläschen, dem Alveolarlumen. Von dort gelangen
sie über die Atemwege in den Rachen, wo sie verschluckt werden. So gelangen sie
schließlich in den oberen Dünndarm. Hier entwickelt sich die Larve zum geschlechtsreifen
Weibchen. Die Weibchen legen auch hier ihre Eier ab. Die Larven schlüpfen noch im Darm
und werden mit dem Stuhl wieder ausgeschieden. Sie können sich schon im Darm zu
infektiösen Larven entwickeln oder erst außerhalb des menschlichen Körpers. |
Eine Autoinfektion kann auf zweierlei Wegen erfolgen
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Es gibt zwei Arten, wie der Mensch sich selbst wieder mit den Larven
infizieren kann (Autoinfektion):
- Endoautoinfektion: Die Larven, die schon im Darm infektiös geworden sind, sind in
der Lage, aus dem Darmlumen heraus wieder durch die Darmwand in die Blutbahn zu gelangen.
Das passiert besonders im Krummdarm (Ileum), im Blinddarm (Caecum) und im Hauptteil des
Dickdarms (Colon).
- Exoautoinfektion: Die infektiösen Larven, die sich im Stuhl befinden, können die Haut
in der Analregion von außen wieder durchdringen. So gelangen sie erneut in die Blutbahn
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Eine Sepsis kann auftreten
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Wegen dieser zwei Autoinfektionsarten kann es zu einer starken Verseuchung
kommen. Die Krankheit ist deshalb besonders hartnäckig. Eine Gefahr liegt auch darin,
dass die Larven Bakterien mit in den Blutkreislauf verschleppen können, woraufhin sich
eine Allgemeininfektion (Sepsis)
entwickeln kann. |
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Beschwerden
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Die Haut juckt stark
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An den Eintrittstellen der Larven kommt es häufig zu heftig juckenden
Entzündungen der Haut, weil sich hier leicht Bakterien einnisten können. Dieses
Hautjucken ist besonders bei chronisch Infizierten oft zu erleben. . |
Auch die Atemwege sind betroffen
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Etwa eine Woche nach der Infektion können sich Beschwerden in den
Atemwegen bemerkbar machen. Ist der Befall mit Parasiten schwer, können sich die
Beschwerden bis hin zu asthmatischen Symptomen steigern. Auch eine Lungenentzündung (Pneumonie) ist möglich. |
Eine Eosinophilie ist oft einziges Zeichen einer Infektion
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In vielen Fällen aber ist beim Zwergfadenwurmbefall eine Eosinophilie das
einzige Zeichen. Dabei vermehren sich im Blut bestimmte Granulozyten, die Eosinophilen.
Das sind Abwehrzellen, die zu den
weißen Blutkörperchen, den Leukozyten, gehören. Sie kämpfen hauptsächlich gegen
Parasiten an und werden deshalb vermehrt gebildet. |
Verdauungsbeschwerden können auch erst nach Jahren auftreten
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Etwa 3 bis 4 Wochen nach einer Infektion können erste Beschwerden im
Verdauungstrakt auftreten. Sie äußern sich in Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen sowie
ihn blutigen Durchfällen. Diese Beschwerden können sich aber auch erst im Laufe der
Jahre entwickeln. Sie müssen nicht sofort auftreten. |
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Diagnose
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Die Wurmlarven werden im Stuhl nachgewiesen
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Die Wurmlarven werden im Stuhl mikroskopisch nachgewiesen. Das ist etwa 3
Wochen nach der Infektion möglich. Diese Zeitspanne, von Beginn der Infektion an bis zu
dem Zeitpunkt, an dem die Vermehrungsprodukte (Eier oder Larven) des Erregers nachweisbar
sind, wird als Präpatenz bezeichnet. |
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Therapie
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Ein Befall mit Zwergfadenwürmern wird mit Mebendazol behandelt.
Mebendazol ist ein Arzneistoff, der gegen eine Vielzahl von Wurmarten wirkt. Es wird
deswegen auch als Breitband-Anthelminthikum bezeichnet. Mebendazol tötet die Würmer ab.
Die Behandlung dauert drei Tage. |
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