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Verstopfung
/ Obstipation |
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Kurzinfo:
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Verstopfung
/ Obstipation |
Symptome |
seltene Stuhlentleerung, Quengeligkeit, mangelnder Appetit,
Erbrechen nach den Mahlzeiten, schlechter Schlaf, Bauchschmerzen, Kotschmieren,
Einnässen, Schmerzen bei der Darmentleerung, Vermeidungsverhalten, Blut im Stuhl,
psychische Problematik |
Therapie |
Einläufe
zu Beginn, Ernährungsumstellung auf ballaststoffreiche Kost, Gleitmittel, Laktulose,
Stuhltraining, viel Trinken, viel Bewegung, Psychotherapie. |
Vorbeugung |
Ballaststoffreiche
Kost, viel Trinken, viel Bewegung |
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Inhaltsübersicht:
Obstipation bei Säuglingen
Ursachen
Symptome
Diagnosekriterien
Therapie |
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Top
Obstipation bei Säuglingen
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Der
Darm muss sich erst an seine Aufgaben gewöhnen. |
Der
Darm des Neugeborenen muss sich nach der Geburt erst an seine Funktion gewöhnen, da er
während der Schwangerschaft untätig war. Deshalb setzen Kinder innerhalb der ersten zwei
Tage den Kindspech ab. Der Kindspech wird auch Mekonium genannt und ist eine
grünlich-schwarze Masse aus Haaren, eingedickter Galle, toten Zellen und Darmsekret. Das
Mekonium ist kein Verdauungsprodukt, sondern das, was sich während der Schwangerschaft im
Darm angesammelt hat. Das können z.B. eigene Haare sein, die der Fet mit dem
Fruchtwasser verschluckt hat. Die nach dem Mekonium bis zum 4. bis 5. Tag abgesetzten
hellen Stühle sind Übergangsstühle. Danach stellt sich der Darm auf eine regelmäßige
Verdauung ein. |
Große
Abstände bei der Darmentleerung sind nicht ungewöhnlich. |
Nach
einer Woche kann ein weites Spektrum von Stuhlfrequenz und Stuhlbeschaffenheit und
Stuhlentleerungen auftreten. Die Häufigkeit kann stark schwanken. Das Aussehen und der
Geruch sind unterschiedlich. Wie bei einem gesunden Säugling der Stuhl aussehen sollte,
können Sie hier nachlesen. In dieser
Übersicht finden sie auch eine Unterscheidung zwischen Muttermilch und Fläschchen.
Große Abstände bis zu einer Woche zwischen den Stühlen können durchaus normal sein,
solange keine Begleiterscheinungen auftreten, und sich das Kind sichtbar wohlfühlt. |
Symptome
sind Quengeligkeit, mangelnder Appetit, Erbrechen nach den Mahlzeiten, schlechter Schlaf. |
Die
Symptome der Verstopfung bei Neugeborenen sind sehr uneinheitlich. Die Beschwerden werden
zu Beginn oft übersehen. Die Gründe dafür sind zum eine, dass die Kinder nicht sagen
können, dass sie Bauchschmerzen haben. Außerdem ist die Häufigkeit der Stühle sehr
variabel, so dass Anfangssymptome einer Verstopfung missgedeutet werden. In vielen Fällen
sind Kinder, die unter Verstopfung leiden, quengelig, haben keinen Appetit und Erbrechen
nach den Mahlzeiten. Sie können schwer einschlafen und sind in der Nacht unruhig. |
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Treten
Bauchschmerzen auf (Schmerzen bei leichtem Druck auf den Bauch, bei angespannter oder
verhärteter Bauchdecke) kann das Kind unter Verstopfung leiden. Je früher diese Symptome
nach der Geburt auftreten, um so mehr ist eine angeborene Fehlbildung oder eine Erkrankung
wahrscheinlich. |
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Top
Ursachen
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Häufigste
Ursachen sind Fehlernährung und Stress. |
Länger
anhaltende Verstopfungen können sehr unterschiedliche Ursachen haben. Als erstes wird der
Arzt nach erworbenen Störungen oder funktionellen Ursachen suchen. Dazu gehören:
- Fehlernährung,
- psychische bzw. situative Belastungen (Stress),
- Analfissuren
(kleine schmerzhafte Einrisse im After)
Diese Ursachen sind in 90 Prozent aller Fälle für eine
Obstipation bei Kindern verantwortlich.
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Angeborene
Störungen können Verstopfung verursachen. |
Weitere
Ursachen können auch angeborene anatomische Störungen sein. Es ist auch möglich, dass
die Nerven durch angeborene Defekte nicht richtig funktionieren. Zu den Erkrankungen, die
dann eine Obstipation hervorrufen gehören z. B. der Morbus Hirschsprung (Megakolon),
Rückenmarksläsionen oder angeborene Analstenosen. Angeborene Defekte sind selten die
Ursache, wenn Kinder in den ersten Lebensjahren eine normale Darmentleerung hatten. |
Allgemeine
Erkrankungen können vorkommen. |
Auch
Allgemeinerkrankungen können eine Verstopfung verursachen. Dazu gehört unter anderem ein
chronischer Flüssigkeitsmangel, langandauernde Bettlägerigkeit und eine Unterfunktion
der Schilddrüse (Hypothyreose). |
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Top
Symptome
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Alle
drei Wochen oder noch seltener Darmentleerung. |
Hauptsymptom
bei Verstopfung sind die seltenen Stuhlentleerungen. Sie können z. B. einmal in drei
Wochen, oder sogar noch seltener auftreten. Die Kinder verspüren einen mangelnden Drang
zum Stuhlgang. Die Darmentleerung ist oft schmerzhaft. Im Stuhl kann sich Blut
befinden. Außerdem treten Bauchschmerzen auf. |
Kotschmieren,
weil die Kinder keinen Dehnungsreiz bemerken. |
Bei
der Hälfte aller Kinder kommt es zwischendurch zu unwillkürlichen Stuhlabgängen, dem
sogenannten Kotschmieren. Der Darm läuft praktisch über. Die Kinder spüren aber keinen
Dehnungsreiz und merken deshalb nicht, dass Kot abgeht. |
Einnässen
führt oft zu psychischem Druck. |
Häufig
kommt es auch zum Einnässen. Das ist vielen Kindern so unangenehm, dass sich psychische
Probleme entwickeln können. Darauf sollte besonders geachtet werden. |
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Top
Diagnosekriterien
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Ausschlaggebend
sind die Begleitsymptome, nicht die mangelnde Darmentleerung. |
Ausschlaggebend
für die Diagnose ist nicht die Häufigkeit der Darmentleerung. Wichtig ist die
begleitende Symptomatik. Der Arzt muss eine genaue Anamnese aufstellen. Dabei sollten auch
genaue Protokolle aufgestellt werden, welche Begleitsymptome auftreten. Schmerzen beim
Stuhlgang, Kotschmieren, Einnässen, Vermeidungsverhalten, Ernährung, sind wichtige
Grundlage für die Diagnose. Außerdem geben sie entscheidende Hinweise für eine
zielgerichtete Therapie. |
Eine
gründliche Untersuchung ist erforderlich. |
Neben
der Anamnese ist eine gründliche Untersuchung erforderlich. Der Arzt sollte die
körperliche und geistige Entwicklung des Kindes ebenso untersuchen, wie den
Magen-Darm-Trakt und des Analbereich. In vielen Fällen sind Laboruntersuchungen zum
Ausschluß anderer Erkrankungen erforderlich. |
Weitere
Maßnahmen erst nach erfolgloser Therapie. |
Sind
angeborene Ursachen und Allgemeinerkrankungen ausgeschlossen, so sollte eine
weiterführende Diagnostik, z. B. Kontrasteinläufe oder Schleimhautbiopsie, erst
durchgeführt werden, wenn die Therapie nach 3 bis 6 Monaten nicht zum Erfolg geführt
hat. |
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Top
Therapie
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Kriterien
einer normalen Stuhlentleerung |
Ziel
der Therapie ist es, eine normale und beschwerdefreie Stuhlentleerung wieder herzustellen.
Dabei muss aber beachtet werden, dass die Häufigkeit der Stuhlentleerung sehr
unterschiedlich sein kann. Bei einem Säugling, der gestillt wird, kann die
Variationsbreite zwischen mehrmals täglich bis zu einmal in zwei Wochen liegen. Ältere
Kinder können ebenfalls mehrmals täglich Stuhlgang haben bis hin zu dreimal
wöchentlich. |
Aufklärung
verhindert Schuldgefühle. |
Grundlage
eine jeden Therapie ist die Aufklärung. Eltern und Kind sollten wissen, was bei einer
Verstopfung passiert. Das Kind darf keine Schuldgefühle haben, wenn es Kotschlieren in
der Hose hat oder einnässt. |
Darmentleerung
mit Hilfe von Einläufen zu Beginn der Therapie. Umstellung der Ernährung. |
Zunächst
wird über 2 bis 3 Tage mit Hilfe von Einläufen eine völlige Darmentleerung
herbeigeführt. Eine ballaststoffreiche Mischkost ist ebenfalls Bestandteil der Therapie.
Sie ist unbedingt notwendig, um ein ausreichendes Stuhlvolumen erreicht wird, das weich
und geschmeidig ist. Das Kind darf alles essen. Die Nahrung sollte nur vielseitig,
abwechslungsreich und ballaststoffreich sein. Das Kind sollte viel trinken und auch viel
Bewegung haben. |
Unterstützende
Maßnahmen. |
Um
Schmerzen beim Stuhlgang zu vermeiden und einen geschmeidigen Stuhl zu erreichen, können
Gleitmittel oder Laktulose sinnvoll sein. Laktose, das häufig verabreicht wird, ist
meistens nicht wirksam. |
Stuhltraining
ist wichtiger Teil der Therapie. |
Ein
weiterer, wichtiger Bestandteil der Therapie ist ein Stuhltraining. Das Kind sollte nach
einer großen Mahlzeit regelmäßig zur Darmentleerung aufgefordert werden. Um einen
Dehnungsreiz hervorzurufen, kann man z. B. Zäpfchen zur Hilfe nehmen. Ziel ist, einen
eigenständigen Entleerungsreflex wieder herzustellen. Das muss geübt werden. |
Psychotherapie,
falls erforderlich. |
Abführmittel
(Laxanzien) sind bei Kinder so gut wie nie erforderlich. Kinder, die eine psychische
Problematik entwickelt haben, sollten eine psychotherapeutische Begleittherapie erhalten. |
Die
ballaststoffreiche Ernährung sollte beibehalten werden. |
Die
gesamte Therapie dauert mehrere Wochen bis hin zu einem halben Jahr an. Meistens gelingt
die Wiederherstellung des normalen Stuhlgang gut. Wichtig ist dabei, dass Kinder und
Eltern kontinuierlich betreut werden. Stellt sich ein normaler Stuhlgang ein, so können
alle Maßnahmen abgebaut werden. Die ballaststoffreiche Ernährung sollte aber beibehalten werden. Sie
ist Grundlage jeder gesunden Ernährung und sorgt wiederholten Erkrankungen vor. Top |
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