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Die verschiedenen Arten des Qi-Gong
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1000 verschiedene Formen
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Beim Qi-Gong gibt es eine Vielzahl unterschiedlicher Stile
und Arten, Übungsreihen und Formen, die auch verschiedenen Richtungen
zugeordnet werden können. Die Deutsche Qigong Gesellschaft e.V. (DQGG)
spricht von über 1000. Es gibt Übungen im Stehen, Gehen, Sitzen und
Liegen, Übungen in der Bewegung und Übungen in der Stille. |
Atmung, Bewegung, Imagination
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Grundlage jeder Technik ist das Zusammenwirken bewusster Atmung, Bewegung und
gelenkter Vorstellungskraft, wobei das Verhältnis dieser drei Elemente je nach Qi-Gong-Schule
unterschiedlich sein kann. Es gibt auch Übungen, die äußerlich völlig regungslos
verlaufen. |
3 grundlegende Arten
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Alle Techniken lassen sich im Wesentlichen drei grundlegenden Qi-Gong Arten
zuordnen:
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Inneres oder stilles Qi-Gong
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Das innere Qi-Gong wird auch stilles Qi-Gong genannt und ist gekennzeichnet
durch Übungen, bei denen die Vorstellungskraft das Qi im Inneren des Körpers
lenkt. Dabei findet kaum Bewegung statt. Vergleichbar ist das innere Qi-Gong mit
dem Autogenen Training, bei dem Wärme oder körperliche Schwere über die
Vorstellungskraft in bestimmte Körperteile gelenkt werden. Beim stillen Qi-Gong
werden Energieverläufe über die Mediane bzw. über den so genannten kleinen oder
großen Kreislauf visualisiert und die inneren Organe angesprochen. Dabei ist die
Vorstellung von Licht, Wärme und Energie bzw. Qi vorherrschend. Das stille Qi-Gong
kann innere Ruhe und ein inneres Wohlgefühl auslösen. |
Äußeres oder bewegtes Qi-Gong
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Das äußere Qi-Gong wird auch bewegtes Qi-Gong genannt. Es ist mit festgelegten
und langsam durchgeführten Bewegungsabläufen verbunden, die in etwa mit
gymnastischen Übungen vergleichbar sind. Allerdings besteht ein wesentlicher
Unterschied: Zwar kann durch bewegtes Qi-Gong der gesamte Bewegungsapparat
mobilisiert und besser durchblutet werden. Grundlegend anders aber ist der
Einsatz der Vorstellungskraft, die den Energiefluss im Körper bewegt. Durch die
Übung öffnet sich der Energiekörper des Menschen und sammelt Qi an, das ja durch
die Qi-Gong-Übung von außen aufgenommen werden soll. Dieses gute (äußere) Qi
wird dann in einem kugelförmigen Zentrum in der Mitte des Unterbauches - Dantien
genannt - gesammelt. So kann ein Mensch über diese Übungen sein Qi stärken. Es
gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Übungen, die dem äußeren Qi-Gong zugeordnet
werden, z. B. die bekannten Brokatübungen oder das Spiel der 5 Tiere. Nicht jede
Übung ist für jeden Menschen geeignet. Deshalb sollte die Wirkung im Einzelfall
konkret beobachtet werden. Bei den Kampfkünsten werden die Übungen des bewegten
Qi-Gong eingesetzt zur Stärkung, Mobilisierung, Dehnung, Lockerung und
verbesserten Koordination des Körpers. |
Qi-Gong Yangsheng oder Lebenspflege
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Yangsheng bedeutet übersetzt so etwas wie "Lebenspflege".
Das Qi-Gong Yangsheng ist in seiner Zielsetzung ausgerichtet auf die
Einstellung zum Leben und auf die Art der Lebensführung. Dabei werden so
grundlegende Faktoren wie ausreichender Schlaf, einfache und gesunde
Ernährung und Mäßigung von Bedürfnissen angesprochen. Gerade diese einfachen
Dinge sind in einer Zeit, die durch Hektik, Überfluss und Leistungsdenken
geprägt ist, sehr schwer umzusetzen. Mäßigung beim Essen und Trinken,
ruhiger und klarer Geist, "Entschleunigung" im Alltag sind unpopulär und
nicht immer einfach zu bewerkstelligen. Die Entscheidung, langsamer zu
fahren oder zu Fuß zu gehen ist dann eine bewusste Entscheidung. Die Übungen
des Qi-Gong Yangsheng, die der Lebenspflege dienen, sind langsame,
meditative Übungen. Sie helfen, eine lebensbejahende Grundeinstellung zu
entwickelt. Unruhe- und Stressfaktoren können so schon im Vorfeld
"entschärft" werden. Geist und Herz werden ruhig und klar. Bei Qi-Gong
Yangsheng werden die theoretischen Einflüsse und Hintergründe des Buddhismus
und die Lehren des Tao (vgl. Was ist
Qi-Gong?) besonders deutlich.
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