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Bei der Segmenttherapie werden Hautareale,
die einem bestimmten Rückenmarkssegment zugeordnet werden, therapeutische z.
B. mit Injektionen, Salben oder den Händen, behandelt. Über eine Fernwirkung
kann auch die Funktion innerer Organe beeinflusst werden. Die
Segmenttherapie wird häufig angewandt bei
Schmerzen, Erkrankungen des Bewegungsapparates, Entzündungen,
Herz-Kreislauf-Erkrankungen wie
funktionelle Herzbeschwerden oder
Hauterkrankungen. |
Hintergrund der Segmenttherapie
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Eine Erklärung, warum die Segmenttherapie funktioniert,
basiert auf der Anatomie und Physiologie und zum Teil auch der embryonalen
Entwicklung des menschlichen Körpers. Haut, Muskeln und innere Organe funktionieren nur, weil sie
von Nerven versorgt werden. Die Nerven entspringen dem Rückenmark und verlassen
es über das Zwischenwirbelloch zwischen zwei Rückenwirbeln. Insgesamt gibt es 31
Nervenwurzelpaare, die als Spinalnerven bezeichnet werden. Die
Wirbelsäule wird
in bestimmte Segmente unterteilt. Je nachdem, aus welchem Bereich der
Wirbelsäule die Spinalnerven entspringen, werden sie diesen Segmenten
zugeordnet. Unterteilt werden:
- cervikale Segmente (C) werden der Halswirbelsäule
zugeordnet
- thorakalen Segmente (Th) werden der Brustwirbelsäule
zugeordnet
- lumbale Segmente (L) werden der Lendenwirbelsäule
zugeordnet
- sakrale Segmente (S) werden dem Kreuzbein zugeordnet
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Dermatome
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Dermatome sind Hautareale, die über Spinalnerven versorgt und
daher auch einem bestimmten Rückenmarkssegment zugeordnet werden können. Da kann
Auswirkungen bei bestimmten Erkrankungen haben. Beispiel Gürtelrose: Bei dieser
Erkrankung kommt es zu einer Virusinfektion entlang einer Spinalnervenwurzel.
Die Beschwerden machen sich an der Hautoberfläche deutlich, die durch diese
Nerven versorgt werden. |
Headsche Zonen
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Headsche Zonen sind Hautareale, in denen bei Erkrankungen
innerer Organe Schmerzen oder Empfindungsstörungen auftreten können. Dermatom
und erkranktes Organ werden dabei durch den gleichen Spinalnerv versorgt.
Deshalb können sich erkrankte Organe durch Beschwerden in den entsprechenden
Hautarealen bemerkbar machen. Ein Beispiel für solche Beschwerden sind die
Schmerzen im linken Oberarm bei Herzinfarkt bzw. koronarer Herzkrankheit. So
können Beschwerden innerer Organe sozusagen in gesunde Hautareale projiziert
werden. |
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Komplementäre Verfahren mit ähnlichem Ansatz
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Eine Reihe von komplementärmedizinischen Verfahren beruht
auf den anatomischen und physiologischen Zusammenhängen der Dermatome und
Headschen Zonen. So wird u.a. die Wirksamkeit folgender Verfahren
verständlicher:
- Akupunktur: Die Theorie der Meridiane folgt
ähnlichen Erklärungsmustern.
- Neuraltherapie: Injektion von örtlichen
Betäubungsmitteln sollen eine Fernwirkung an inneren Organen haben.
- Manualtherapie: Bereich der Physiotherapie, bei der
der Therapeut Haut- und Muskelgewebe eines von einem Nervensegment
versorgten Gebietes mit den Händen (manuell) bearbeitet.
- TCM
- Reflexzonenmassage von Händen und Füßen
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