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Darmreinigung in der Alternativmedizin
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Einleitung
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Darmreinigung kulturhistorisch unterschiedlich
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Darmreinigung hat eine lange Geschichte und spielt in vielen Kulturen eine
wichtige Rolle. Die verschiedenen Ansätze ähneln sich, hängen aber stark von den
vorherrschenden Ernährungsgewohnheiten und den kulturellen Unterschieden ab. In
der westlichen Schulmedizin ist die Darmreinigung ein umstrittenes Thema und
wird bisher nicht als therapeutisch zweckmäßig anerkannt. Die Darstellungen in
diesem Text orientieren sich an der Komplementärmedizin und geben die dort
vorherrschenden Sichtweisen wieder.
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Entgiftung und Darmreinigung gehören zusammen
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In der Naturheilkunde
hat die Darmreinigung einen festen Platz und eine große Anhängerschaft. Vor
allem im Zusammenhang mit Entgiftungstherapien ist die Darmreinigung ein
wichtiger Aspekt. Wer darüber nachdenkt, seinen Körper einer
gründlichen Entgiftung zu unterziehen, sollte sich auch darüber Gedanken
machen, den Darm gründlich zu reinigen. Dieser Aspekt wird bei vielen Entgiftungstherapien
übersehen oder nur unzureichend berücksichtigt.
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80 Prozent des Immunsystems befinden sich im Darm
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Die Darmflora ist ein Mikrokosmos, der im gesunden Idealfall über 400
verschiedene Arten von Mikroben beheimatet, die alle wichtige Aufgaben für den
Körper übernehmen und von denen angenommen wird, das sie einen wichtigen Beitrag
zur Immunabwehr unseres Körpers leisten. Das würde bedeuten, das ein durch
Infektionen oder andere Belastungen gestörtes Gleichgewicht der Darmflora zu
einer Beeinträchtigung des Immunsystems führen kann.
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Darmreinigung wirkt wie ein "Rohrputz"
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Es ist ein ganz natürlicher Prozess, dass sich im Laufe unseres Lebens an den
Darminnenwänden Kotmassen ablagern, die bei vielen von uns mangels körperlicher
Bewegung oder aber zuviel Stress und aus vielen anderen Gründen nur unzureichend
entsorgt werden können. Die natürliche Darmflora kann durch Ablagerungen im Laufe der Zeit mehr und
mehr verdrängt werden und mit ihr die für ein effektives Immunsystem notwendigen
"guten" Bakterien. Der ohnehin schon gewundene Verdauungstrakt wird mit jeder
neuen Inkrustierung enger und die älteren Schichten beginnen zu mineralisieren,
das heißt zu verhärten - ähnlich einem Abflussrohr, das langsam verkalkt. Die
durch Ablagerungen hervorgerufene Verschlackung im Darm zusammen mit den
Verschlackungsprozessen im Bindegewebe stellen für den Körper viel Arbeit und
eine ständige Vergiftung dar, die viel Energie verbraucht und keine Energie
generiert. Das kann einen Organismus über lange Zeit unbemerkt begleiten und der
Grund für Symptome wie Verdauungsstörungen, unreine Haut, Akne, Verpilzungen,
Allergien und Depressionen, mangelnde Leistungsfähigkeit sowie chronische
Erkrankungen sein.
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Gründe für eine Darmreinigung
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Unterstützung der natürlichen Darmflora
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Es ist eine gute Sache, die Ernährung umzustellen auf ballaststoffreiche,
vitale Kost, die reich an Mineralstoffen und Spurenelementen ist und die
Darmflora mit ihren darin natürlich vorkommenden Bakterien unterstützt. Ist aber die
Darmschleimhaut für die Aufnahme dieser Stoffe aus der Nahrung nicht zugänglich, nützt eine Ernährungsumstellung oder Entschlackung nicht viel und hat in
der Regel nur eine kurzfristige, positive Wirkung.
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Alter Gewohnheiten ändern
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Auf der anderen Seite kann eine Darmreinigung durchaus eine "ungesunde" Ernährungsweise begleiten.
Bei der Darmreinigung wird zwar "alte Schlacke" abgebaut, durch die weiterhin
ungesunde Ernährungsweise wird aber gleichzeitig wieder neue angelagert. In diesem Fall ist das Ergebnis eine gewisse Entlastung der
Darmschleimhaut. Ein positiver Effekt kann aber sein, dass während der
Sanierung praktisch automatisch die Idee entsteht eine veränderte Ernährung und
Veränderung der Lebensgewohnheiten könnten sinnvoll sein.
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Indikationen
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Gründe für die Durchführung einer Darmreinigung:
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Unterschiedliche Therapieformen
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Es gibt viele unterschiedliche Therapienformen, um den Darm zu reinigen.
Welche angewandt wird unterliegt persönlichen Vorlieben, dem Lebensstil aber vor
allem der Zielvorstellung für eine Darmreinigung.
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Colon-Hydro-Therapie
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Bei einer Colon-Hydro-Therapie wird der Dickdarm vom Enddarm her mit warmem,
chlorfreiem Leitungswasser durchgespült. Mit temporärem, leichtem Druckaufbau
rollt eine Flutwelle durch den Darm und nimmt alles mit sich, was sich ihrer
Kraft nicht widersetzen kann. Die Therapie ist äußerst effektiv, aber für eine
gründliche Sanierung als alleiniger Weg nicht geeignet. Die mineralisierten
Verkrustungen bleiben in der Regel verschont, weil sie zu fest sitzen.
Auch mit mehreren Darmspülungen ändert sich nichts an dem Ergebnis. In dem
Moment, wo sich die Schlacken im Darm lösen und abtransportiert werden müssen,
ist eine Colon-Hydro-Therapie durchaus empfehlenswert und kann die Entschlackung
erleichtern.
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F. X. Mayr Kur
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Darmreinigung kann auch mit Fasten kombiniert werden, so wie in der F. X.
Mayr Kur (auch Milch-Semmel-Diät genannt). Die Grundpfeiler dieser Kur sind:
- Schonung (die Verdauung wird durch Heilfasten entlastet und regeneriert)
- Säuberung (Entschlackung und Entsäuerung des Dünn- und Dickdarms mittels
Trinkkuren und Einläufen)
- Schulung (Erlernen des richtigen Kauens und Zusichnehmens der
Mahlzeiten)
- Substitution (Mangelversorgungen werden durch
Nahrungsergänzungspräparate ausgeglichen).
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Darmreinigung mit Flohsamen
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Flohsamenschalen enthalten Quellstoffe, die bei der Zufuhr aufquellen und die
Eigenbeweglichkeit des Darms und somit auch den Transport des Darminhalts
fördern. Es gibt eine Vielzahl von Angeboten für eine Darmreinigungskur mit Quellstoffen,
die Inkrustierungen
aufschwemmt, mit Kräutern Schlacken löst und entgiftet und mit basenarmer, probiotischer
Ernährung die Darmschleimhaut regeneriert. Die Angebote reichen von hawaiianischen über ayurvedische, auf
Rohkostler abgestimmte Rezepturen bis hin zu von "Dr. Anderson" oder "Dr. Gray"
entwickelten Zusammensetzungen. Es ist eine Geschmacksfrage, welche Kur am
besten zu den individuellen Bedürfnissen passt. Der Preis ist bei jedem dieser
Angebote kein
Garant für Qualität.
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Reinigungsmittel
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Hauptbestandteile
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Die in Deutschland populären Darmreinigungskuren verwenden als Hauptbestandteile
Flohsamenschalen (Psyllium) als Quellstoffe und Kräutergemische, Bentonit
(Tonerde) und ein Probiotikum (aufbereitete, lebensfähige Mikroorganismen der
natürlichen Darmflora).
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Flohsamen
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Flohsamen haben nichts mit Flöhen zu tun. Der Name beschreibt die Form der
Samen einer Spitzwegerich Art (Plantago Psyllium), die heute hauptsächlich in
Indien und im Mittelmeerraum angebaut werden. Flohsamenschalen bestehen zu 87
Prozent
aus Ballaststoffen und werden hauptsächlich bei Verstopfung und Darmträgheit
eingesetzt. Die Einnahme soll ein Aufquellen und damit Aufweichen der
Kotablagerungen bewirken und freiwerdende Fäulnisprodukte sollen an die
Quellmasse gebunden werden können. Gibt man einen Teelöffel
Flohsamenschalen in
ein Glas Wasser, beginnen sie schon nach ein paar Minuten zu einer Galerte
aufzuquellen. Im Darm soll die Quellfähigkeit den Stuhl voluminös und weich
machen. Nach Angaben aus der Literatur soll durch Flohsamen auch der
Stoffwechsel von Bluttfett und Glucose reguliert werden und durch die löslichen
Ballaststoffe fäkale Gallensäure gebunden werden können, was die Leber und damit
auch den Darm zu einer erhöhten Cholesterinausscheidung bewegt (Quelle:
Waerland-Monatsheft Nr.4/1997, G.A. Ulmer Verlag). |
Kräuter
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Die Kräutermischungen sind Reinigungsmittel. Sie haben stark anregende
Wirkungen und sollen den Körper dazu bringen, in eigener Regie Inkrustierungen
zu lösen und auszuscheiden. Sie unterstützen den Entschlackungs- und
Entgiftungsaspekt sowie die Ausscheidung des aufgeweichten Kotes.
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Bentonit
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Bentonit (Mineralerde) wird in einer Darmreinigungskur nur optional
verwendet, um gelöste Inkrustierungen zu binden und abzutransportieren. |
Probiotische Keime
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Probiotische ( Pro=für, biotisch=das Leben, im Gegensatz zu Antibiotika=gegen
das Leben) Keime gibt es in Form von Kapseln oder als trinkfertige Flüssigkeit zur
Unterstützung der Regeneration und des Aufbaus einer gesunden Darmflora.
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Nicht jede Ergänzung ist sinnvoll
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Daneben wird eine Vielzahl weiterer Bestandteile, hauptsächlich
Nahrungsergänzungsmittel, die von Kur zu Kur variieren können, angeboten. Deren Notwendigkeit im Zusammenhang mit der Darmreinigung
sollte von jedem selbst oder
dem begleitenden Therapeuten abhängig gemacht werden.
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Behutsamkeit
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Eine Darmreinigung ist für jeden ein individueller Prozess - Behutsamkeit
zahlt sich aus
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Was sich häufig über viele Jahre oder Jahrzehnte in einem Darm abgelagert
hat, sollte mit großer Behutsamkeit gelöst werden. Der Körper hat sich auf
die gestörte, für ihn aber zur Normalität gewordene Situation eingestellt.
Deshalb kann ein über lange Zeit gestörtes Gleichgewicht nicht über Nacht
wiederhergestellt, sondern nur behutsam ausgeglichen werden. Die Verdauung ist
ein sensibles System das empfindlich reagieren kann. Um die
Inkrustierungen aufzuweichen, braucht es eine Weile. Genauso, wie viele
Schichten aufeinander tapezierter Tapete mit einem Spachtel gewaltsam wieder von
einer Wand geschabt werden, wobei häufig Blessuren am Wandputz entstehen, kann
dies bei einer radikalen Darmreinigung ebenfalls vorkommen. Deshalb kann sich die Darmwand durch langsames, schrittweises Aufweichen der
mineralisierten Schichten viel besser regenerieren. Da jeder Mensch auf die
Ausleitung der Ablagerungen und Gifte in seinem Darm in unterschiedlicher Weise
reagiert, ergibt sich, das eine Kur sich in Dauer
und Intensität individuell auf den Einzelnen einstellen muss.
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Zeitraum
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Es gibt viele unterschiedliche Meinungen darüber in welchem Zeitraum eine
Darmreinigung durchgeführt werden sollte. Die Bandbreite reicht von einem
verlängerten Wochenende bis zu einem halben Jahr mit dem ausdrücklichen Hinweis,
weiterzumachen, wenn die Reinigungsarbeit noch nicht abgeschlossen erscheint.
Erfahrungsberichte geben den Rat, die Darmreinigung solange weiterzuführen, bis
die Verdauung einen harmonischen und regelmäßigen Rhythmus gefunden hat.
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Reaktionen auf eine Darmreinigung
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Reaktionen sind natürlich
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Der Körper reagiert auf die Darmreinigung. Solche Reinigungsreaktionen sind natürliche Begleiterscheinungen und brauchen
Aufmerksamkeit. Vor allem, wenn die Darmreinigung zu schnell durchgeführt wird,
kann es zu heftigen Reaktionen kommen. Dann sollte ein erfahrener Spezialisten auf diesem Gebiet
aufgesucht werden.
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Hohe Dosierung verstärkt unangenehme Reaktionen
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Nach Literaturberichten
brauchen die verhärteten Kotmassen einen Monat oder länger, bis sie eine
Konsistenz erreicht haben, die es erlaubt, sie aus dem Darm zu befördern. Wird
dieser Vorgang durch eine hohe Dosierung
der Reinigungsmittel forciert, kommt es sehr schnell zu Verstopfungen, weil die gelösten
und oftmals noch harten Kotmassen nicht schnell genug aus dem Darm eliminiert
werden können.
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Kotbauch
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Eine häufig beschriebene Erscheinung ist der sogenannte Kotbauch. Wer seine
Darmreinigung mit einem Bauch beginnt, sollte mit Spannungsgefühlen und weiterem
Anschwellen rechnen, wenn die mineralisierten und deshalb komprimierten
Schlacken im Darm wie ein trockener Schwamm, den man in Wasser legt, aufquellen.
Das ist normal und gibt sich mit fortschreitender Ausleitung.
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Reinigung auch auf emotionaler Ebene
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Der Darm fühlt mit. Er ist eng mit unserem zentralen Nervensystem verbunden
und ist deshalb in der Lage, auf emotionale Zustände zu reagieren. Das kann dazu
führen, das eine Darmreinigungskur sich nicht nur auf der körperlichen Ebene
auswirkt, sondern auch seelische Belastungen aufbrechen können. Wie
einfach und schnell der einzelne auf emotionaler Ebene in der Lage ist, fest
verankerte
Glaubenssätze und Gedankenmuster loszulassen, hängt von vielen Faktoren ab und
bedarf aufmerksamer Zuwendung. Seinem Herzen Luft machen zu können und seine
Gefühle mit jemandem zu teilen, kann eine Form der emotionalen Entgiftung
wohltuend und regenerierend unterstützen.
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Erwünschte Reaktionen
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Erwünschte Begleiterscheinungen einer Darmreinigung sind häufig:
- Appetitlosigkeit
- Zwanglose Reduzierung des Konsums von Zigaretten, Kaffee und Süßigkeiten
- Lust auf eine Ernährungsumstellung
- Vermehrung der Stuhlgänge
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Vorübergehende Reaktionen
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Vorübergehende Begleiterscheinungen einer Darmreinigung, die auftauchen können, aber nicht
müssen:
- Müdigkeit
- Unreine Haut
- Leichte Verdauungsbeschwerden
- Emotionale Verstimmung
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Unerwünschte Reaktionen
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Unerwünschte Begleiterscheinungen einer Darmreinigung stellen sich in der
Hauptsache dann ein, wenn die Reinigung zu schnell durchgeführt wird. Dazu
gehören:
- Schwäche
- Kopfschmerzen
- Übelkeit
- Starker Körpergeruch
- Schmerzhafte Verstopfung
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Bei starken Reaktionen Arzt oder Therapeut aufsuchen
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Sollten trotz behutsamer Vorgehensweise unangenehm starke
Reinigungsreaktionen auftreten, ist die erste Maßnahme, die Dosierung der
Reinigungsmittel zu verringern, viel Wasser zu trinken und mit einem Therapeuten
die weitere Vorgehensweise zu besprechen. Weitere Maßnahmen, die auch zuhause
durchgeführt werden können, sind Basenbäder, Bauchmassagen, wechselwarmes
Duschen und viel frische Luft. Im Falle einer Verstopfung kann zusätzlich für
ein paar Tage ein mildes pflanzliches Abführmittel Abhilfe schaffen.
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Essen und Trinken während der Darmreinigung
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Dosierung
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Die Flohsamenschalen und die Kräutermischungen werden im allgemeinen zu
Beginn einmal und später mehrmals am Tag eingenommen und zeigen ihre Wirkungen
bei jedem unterschiedlich schnell. Die ersten Anzeichen können sich bis zu einem
Monat hinauszögern.
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Umstellung der Ernährung - Basenreiche Kost während der
Darmreinigung
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Sehr schonend und zusätzlich auch nachhaltig erscheint eine Darmreinigung
in Kombination mit einer Nahrungsumstellung. Statt mineralstoffarmer, "toter"
Nahrung (z. B. Fast Food, industriell verarbeitete Lebensmittel, Weißmehlprodukte, raffiniertem Zucker)
empfiehlt es sich, frisches Obst und Gemüse, sowie ballaststoffreiche Nahrung zu
sich zu nehmen und darüber hinaus viel kohlensäurearmes Wasser und Kräutertees
zu trinken. Während der Darmreinigung sollten auch Milch
und Milchprodukte gemieden werden, die dem Stoffwechsel nur Arbeit bereiten und
Schleimschichten im Darm begünstigen, aber keine Energie geben. Nach Möglichkeit
sollte die Ernährung basenüberschüssig
sein. Eine Übersicht über
basenspendende Lebensmittel finden Sie hier. Kaffee, Schwarztees, Schokolade
und Nikotin zählen in unserer Gesellschaft zu den Genussmitteln, auf die niemand
verzichten braucht, wenn er sie in kleinen Mengen konsumiert. Es gilt auch
hier, das ein gesunder Körper meistens weiß, wie viel ihm gut tut. Das setzt
aber voraus, das man seinen Körper sehr gut kennt und seinen Signalen vertraut.
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Zeit nehmen ist wichtig
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Für einen effektiven und stabilen Aufbau der Darmflora sollte man sich ein
paar Monate Zeit nehmen und die Verdauung währenddessen nicht belasten. Die
richtigen Bakterien siedeln sich an, wenn sie das Milieu, in dem sie lebensfähig
sind, ungehindert besiedeln können. Eine präbiotische Ernährung unterstützt die
Ansiedelung probiotischer Bakterien. Präbiotika sind Kohlenhydrate, die vom
Körper nicht verdaut werden können, aber speziellen Bakterienarten im Dickdarm
als Nahrungsgrundlage bei der Fermentierung bieten. Sie kommen unter anderem in
vielen Gemüsen wie z.B. Chicoree, Schwarzwurzeln und Topinambur vor oder können
als Nahrungsergänzungsmittel eingenommen werden.
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Alltag bewältigen
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In der Regel ist eine Umstellung des Alltags während einer Darmreinigungskur
nicht notwendig. Dennoch ist wichtig zu berücksichtigen, dass im Körper zu
dieser Zeit viele Prozesse auch unbemerkt ablaufen. Durch regelmäßige
Bewegung, frische Luft, ausreichend Schlaf und die Möglichkeit, seinen
Terminkalender wenn nötig zu entlasten, um gelegentlich auftretenden
Begleiterscheinungen wie Müdigkeit, Raum geben zu können, kann jeder seine Kur maßgeblich mitgestalten. Mit Behutsamkeit und Geduld soll gerade bei einer
Darmreinigung weitaus mehr erreicht werden als mit dem einfachen Blick auf das
angesteuerte Ziel.
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Bedeutung einer Darmreinigung
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An der Verdauung ist nicht nur der Darm beteiligt
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Verdauungsprobleme lassen sich nicht allein im Darm lokalisieren. Die
Verdauung beginnt im Mund mit dem Zerkauen der Nahrung. Der Darm ist nur eins
der Verdauungsorgane neben Magen, Bauchspeicheldrüse, Galle und Leber. Eine
Schwäche dieser Organe kann nicht allein durch eine Darmreinigungskur
regeneriert werden. Deshalb sollte eine optimale Entgiftung über die
Darmreinigung hinausgehen und durch eine sinnvolle Nahrungsumstellung begleitet
werden, um die natürlichen Verdauungskräfte aufzubauen und erhalten zu können.
Darüber hinaus gibt es spezielle Entgiftungskuren für alle anderen an der
Verdauung beteiligten Organe. Über den Sinn und vor allem die Notwendigkeit kann
ein Arzt oder Therapeut Auskunft geben.
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Wissenschaft und Erfahrung
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Aus wissenschaftlicher Sicht gibt es bisher nur wenige Untersuchungen zu
Darmreinigungskuren, die eine klare Aussage zu deren Benefits und ihrer
Wirksamkeit zulassen. Anhand der zahlreichen Erfahrungsberichte lässt sich
jedoch ablesen, das individuell positive Ergebnisse mit diesen Kuren erzielt
werden und das Wohlbefinden erheblich gesteigert werden kann.
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Immunsystem und Darm
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Es ist in alternativ und komplementärmedizinischen Literaturberichten oft die
Rede von der großen Bedeutung des Darmes für das Immunsystem. Ergebnisse einer
japanischen Studie von 2009 legen den Schluss nahe, dass eine Darmreinigung
einen wirksamen Einfluss auf das Geschehen des Immunsystems hat. Die Untersuchung
konnte einen signifikanten Anstieg der Leukozyten im Blut nach durchgeführten
Darmspülungen nachweisen.
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Vorsicht ist geboten
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Vor einem Alleingang bei einer Darmreinigungskur sowie jeglicher Entgiftungen
sollte abgeraten werden. Auch wer seinen Körper meint, ausreichend zu kennen,
sollte wissen, an wen er sich bei akuten Fragen wenden kann. Wird eine
Darmreinigung als begleitende Therapie bei einer chronischen Erkrankung
durchgeführt, sollte dies unter Aufsicht eines Arzt oder Therapeuten geschehen.
Ein geschwächter Organismus braucht gezieltere Unterstützung und Aufbauhilfen
als einer, der ausreichend Reserven hat, auf die er im Notfall zurückgreifen
kann. Während der Schwangerschaft und bei akuten Darmerkrankungen sollten keine
Darmreinigungen durchgeführt werden.
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