Komplementärmedizin - Alternative Medizin

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Moxabustion bei Beckenendlage des Kindes

Etwa 3 bis 5 Prozent der Kinder nehmen keine natürliche Geburtslage ein

Im dritten Trimester dreht sich das Baby in seiner Geburtsvorbereitung normalerweise intuitiv mit dem Kopf in das Becken der Mutter, um die für die Geburt optimale Stellung einzunehmen (Kopflage). Etwa 3 bis 5 Prozent aller Babys drehen sich nicht und bleiben in der sogenannten Beckenendlage oder Steißlage. In einigen Fällen können die Kinder durch erfahrenen Frauenärzte und Hebammen auch in Steißlage durch eine normale Geburt entbunden werden. Der Geburtsvorgang kann jedoch länger dauern. Es wird deshalb mehr und mehr dazu übergegangen, Babys in Steißlage durch einen Kaiserschnitt auf die Welt zu bringen, um mögliche Komplikationen, die damit verbunden sein können, zu vermeiden. Das Beste für Mutter und Kind ist aber immer noch, wenn sich das Kind vor der Geburt doch noch dreht.

 

Die manuelle äußere Wendung des Babys ist nur bei 50 Prozent erfolgreich

Um das zu erreichen, kann das Baby gewendet werden. Man nennt diese manuelle Behandlung äußere Wendung. Dabei wird das Baby durch vorsichtiges Ertasten und Drücken von außen durch die mütterliche Bauchdecke hindurch dazu gebracht, eine halbe Rolle vorwärts im Fruchtwasser zu machen und mit dem Kopf nach unten gemäß der Schwerkraft im Becken vor dem Muttermund zum Halten zu kommen. Diese Prozedur wird stationär in der 38ten Woche durchgeführt und mit Ultraschall begleitet. Die Erfolgsquote liegt bei 50 Prozent. Nachteil dieser Therapie ist, dass der Druck auf die Bauchdecke von vielen Frauen als unangenehm empfunden wird und es nur wenige Ärzte gibt, die ausreichend Erfahrung damit haben.

 

Moxabustion ist eine Alternative zur äußeren Wendung

Alternativ zu dieser Behandlung kann eine Moxabustion durchgeführt werden. Normalerweise ab der 33. oder 34. bis zur 36ten Woche durchgeführt, liegt die Erfolgsrate nach Literaturangaben bei 30 bis 40 Prozent. Nach der 36. Woche hat das Baby durch seine Gewichts- und Größenzunahme nur noch wenig Raum, um sich komfortabel im Mutterleib zu bewegen. Die für diese Behandlung verwendeten Moxa-Zigarren (zu Zigarrenform gerollte Beifußblätter) werden 10 bis 20 Minuten dicht genug an die Außenseite der kleinen Fußzehen gehalten, sodass die Schwangere die Hitze spüren kann, aber nicht als unangenehm empfindet. Der spezifische Akupunkturpunkt ist der Blase-67-Punkt (Zhi Yin-Punkt), der am kleinen Fußzeh am Ende des Blasenmeridians liegt. Dieser Punkt hat darüber hinaus eine wehenfördernde Wirkung und sollte deshalb nicht bei vorzeitig einsetzenden Wehen stimuliert werden. Setzen allerdings die Wehen bei der Geburt nicht ein, soll ein Akupunktieren des Blase-67-Punktes die Wehentätigkeit steigern können.

 

Die Durchführung ist einfach

Einige Hebammen empfehlen, das Moxen in der sogenannten Knie-Ellenbogenlage durchzuführen. Dafür begibt sich die Schwangere auf Knie und Ellenbogen auf einer bequemen Unterlage, legt sich ein weiches Kissen nach Bedarf unter den hängenden Bauch und verweilt 10 bis 20 Minuten in dieser Stellung. Diese Übung kann über das Moxen hinaus 2 bis 3 Mal pro Tag durchgeführt werden und dient der behutsamen Aufforderung des Babys, sich aus der Beckenendlage heraus zu drehen. Unterstützend soll während dieser Übung die bewusste Kontaktaufnahme zum Kind wirken, indem man verbal oder im Geist per Gedankenkraft liebevoll mit dem Baby in Verbindung tritt.

 

Wirkung der Moxabustion

Die Wirkung der Moxabustion liegt in der Entspannung der komplexen Muskulatur der Gebärmutter sowie des gesamten Unterleibes. Viele Hebammen und Schwangere berichten über verstärkte Kindesbewegungen während oder nach dem Moxen, die dann letztendlich zum Drehen des Babys führen können. Eine Hypothese zur Moxabustion geht davon aus, dass der Akupunkturpunkt Blase 67 über eine adrenokortikale Stimulation die plazentale Östrogenkonzentration erhöhen kann und über die Verschiebung des Verhältnisses von Prostaglandin F und E die Kontraktilität des Uterus erhöht, sodass die Kindsbewegung unterstützt wird. (Quelle: Vas J et al, Am J Obstet gynecol 2009, 201:241) Übersetzt heißt das, dass durch die Stimulation des Blase 67 Punktes über verschiedene hormonelle Wirkungen die Beweglichkeit der Muskulatur der Gebärmutter angeregt und unterstützt wird. Diese Muskelkontraktionen wiederum regen das Baby an, sich aus der Steißlage in die Kopflage zu drehen.

 

Nebenwirkungen und Komplikationen

Durch das Moxen beschriebene Nebenwirkungen oder Komplikationen sind bisher nicht beschrieben worden. Im Gegenteil finden sich eine große Anzahl von Studien, die die positiven Wirkungen herausstellen und diese Therapie zur Geburtsvorbereitung empfehlen. Zahlreiche deutsche, amerikanische und chinesische Studien, darunter eine der Mannheimer Universitätsfrauenklinik ermittelte eine spontane Drehungsrate des Babys von 50 Prozent. Ein weiterer Vorteil liegt darin, dass man die Moxa-Therapie auch selbst zuhause durchführen könnte, nachdem einem der Arzt oder die Hebamme gezeigt hat, wie es funktioniert. Abgesehen davon ist der Kostenaufwand gering, wobei zu beachten ist, dass die Krankenkassen die Kosten für die Moxazigarren nicht übernehmen.

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*Wir möchten ausdrücklich darauf hinweisen, dass diese Darstellung die Sichtweise alternativmedizinischer Ansätze wiedergibt,
die von den Erklärungen der Schulmedizin deutlich abweichen kann. Wir überlassen dem Leser die jeweilige Interpretation und Bewertung.