Schnarchen
ist ein weit verbreitetes Übel. Wenn beim Schlafen die Zunge nach hinten in den Rachenraum
fällt, ertönt meistens der wohlbekannte Laut. Das ist aber nicht der einzige Effekt. Der
Schläfer bekommt auch keine Luft mehr. Meistens wacht er nach einiger Zeit auf. In jedem
Fall aber verändern sich die normalen
Schlafphasen.
Sauerstoffmangel kann schwere Folgen haben
So
ein paar Atemaussetzer in der Nacht aber machen noch nicht krank. Gesunde Menschen haben
das ungefähr 12 mal in einer Nacht. Wenn die Zahl aber deutlich steigt und der Atem
über 300 mal in einer Nacht stillsteht, dann hat das weitreichende Folgen.
Herzschlag und Kreislauf geraten durcheinander
Während
des Schlafes ist durch die kurzen Atemstillstände der Organismus von periodisch
auftretenden Veränderungen im Bereich des Herzkreislaufsystems betroffen. Der Druck in
den Lungenarterien schwankt stark, ebenso der arterielle Blutdruck. Das
Herzminutenvolumen und die Herzfrequenz verändern sich.
Müdigkeit,
Kopfschmerzen und Konzentrationsstörungen gehören zu den leichteren Folgen der
Schlafapnoe
Diese
periodisch Auftretenden Veränderungen beim Schlafapnoesyndrom können bei den Betroffenen
zu folgendem Beschwerdebild führen:
Die
Behandlung ist überwiegend auf die Linderung der Symptome gerichtet. Eine ursächliche
Heilung ist bisher nicht möglich.
Medikamente
Entspannung der Muskulatur
Bei
leichten Formen der Schlafapnoe kann eine Medikation mit Theophyllin hilfreich sein.
Theophyllin wirkt sich auf die Muskulatur der Bronchien beruhigend aus. Die Bronchien
weiten sich. So wird die Atmung erleichtert.
"Herzmedikamente" zur Behandlung der Begleitsymptome
Bei
schweren Formen der Schlafapnoe müssen zusätzlich noch die Begleiterscheinungen
medikamentös behandelt werden. Das ist insbesondere die Hypertonie in Lungen- und
Körperarterien. Kann die Schlafapnoe nicht ausreichend behandelt werden, so sollte zur
Sicherheit die Wirkung der "Herzmedikamente" in einem Schlaflabor kontrolliert
werden.
Überdruckbeatmung
Mit der Maske ins Bett
Bei
der Atemwegsüberdruckbeatmung muss der Betroffene während der ganzen Nacht eine dicht
schließende Atemmaske tragen. Über diese Maske wird die ganze Nacht kontinuierlich Luft
zugeführt, die aus einem elektrisch betriebenen Druckgenerator kommt. Dabei wird im
Nasen-Rachen-Raum ein ständiger Überdruck erzeugt. Der individuelle richtige Druck kann
nur in einem Schlaflabor herausgefunden werden. Danach muss der Betroffene die Atemmaske
jede Nacht tragen.
Die Nebenwirkungen der Behandlung sind oft unangenehm
Als
Nebenwirkung dieser Methode, die in der Regel von den meisten Betroffenen akzeptiert wird,
trocknen die Schleimhäute aus. Das liegt an der ständigen kalten Beatmungsluft. Auch die
Augen können betroffen sein, insbesondere
dann, wenn die Atemmaske nicht ganz dicht schließt. Dann kann es zu einer Konjunktivitis kommen.
Lautlos arbeitet das Gerät nicht
Das
Gerät selbst hinterlässt häufig Druckstellen im Gesicht. Außerdem gibt der
Druckgenerator ständig Geräusche von sich, die als unangenehm empfunden werden können.
Tracheotomie
Die allerletzte Maßnahme kann eine Operation sein
Die
Tracheotomie ist eine chirurgische Öffnung der Luftröhre, man sagt auch
Luftröhrenschnitt. Diese Maßnahme ist zwar die sicherste und effektivste Methode, aber
auch sehr drastisch. Sie wird nur bei sehr schweren Formen der Schlafapnoe angewandt, bei
denen der Behandlungsversuch mit der Überdruckmaske fehlgeschlagen oder nicht
durchführbar ist.
Manchmal ist die Nase an allem Schuld
Wird
als Ursache der Schlafapnoe eine Veränderung an der Nasenscheidewand oder den
Nasenmuscheln gefunden, kann eine operative Entfernung einer Nasenmuschel und/oder das
Einsetzen einer Nasenscheidewandplastik sinnvoll sein. Wer etwas über den anatomischen
Aufbau der Nase wissen will, kann hier nachsehen.
Die
Wirksamkeit dieser neuartigen Methode ist bisher noch nicht durch klinische Studien
belegt. Untersuchungen an ausgewählten Patientengruppen haben aber gezeigt, daß bei
ungefähr zwei Drittel der Betroffenen eine Heilung möglich ist. Hier könnte sich eine
Alternative zur herkömmlichen Behandlung entwickeln.
Die Muskulatur wird elektrisch stimuliert
Beim
Zungenmuskeltraining werden die Muskeln, die für das Zurückfallen der Zunge
verantwortlich sind, elektrisch stimuliert. Dadurch wird der Muskel gestärkt. Das
Training wird über einen bestimmten Zeitraum täglich durchgeführt.
Die Meinungen gehen auseinander
Schulmediziner
stehen der Methode kritisch gegenüber. Bis klinische Studien die Wirksamkeit belegen,
wird diese Methode wohl keine allgemeine Anwendung finden.
Selbsthilfe
Alkohol und Medikamente vermeiden
Einige
allgemeine Maßnahmen, die jeder selbst durchführen kann, können helfen, die
nächtlichen Atemaussetzer zu reduzieren, bzw. zu vermeiden. Dazu gehören insbesondere
die Vermeidung von Alkohol und betäubenden Medikamenten. Die kann bei einigen Formen der
Schlafapnoe helfen. Lesen Sie dazu auch unsere Zusammenfassung der
Ursachen von Schlafstörungen.
Für
Übergewichtige ist eine Gewichtsreduktion sinnvoll und hilfreich. Manchmal
hilft auch das Schlafen in Oberkörperhochlage. Sie sollten sich auch nicht auf den
Rücken legen, weil dann die Zunge sehr viel leichter nach hinten in den Rachen
fallen kann.