Nierenerkrankungen - Nephrologie

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Steinleiden

Steinleiden: Litholyse / Steinauflösung

Durch eine Veränderung des pH-Wertes lösen sich Harnsteine auf

Die Litholyse - die Auflösung von Steinen durch Verabreichung von Medikamenten - kann nur bei Harnsäuresteinen und kleinen Zystinsteinen durchgeführt werden. Das Prinzip liegt darin, den pH-Wert des Harns so zu verändern, dass sich die Steine wieder auflösen und mit dem Harn fortgespült werden können. Das kann mit Hilfe von einzunehmenden Medikamenten oder durch eine örtlich angewandte Spülung geschehen.

 

Die Erfolgsquote liegt bei 70 Prozent

Bei der oralen Litholyse zur Harnsäuresteinentfernung werden zur Harnneutralisierung auf einen pH-Wert von 6,2 bis 6,8 folgende Maßnahmen empfohlen:
  • Kaliumzitrat, um die Löslichkeit der Harnsäure zu verbessern.
  • Steigerung der Harnausscheidung auf 2 Liter pro Tag, und
  • Allopurinol zur Reduzierung der Harnsäurekonzentration im Urin.

In 70 Prozent der Fälle ist diese Therapie bei Harnsäuresteinen erfolgreich.

 

Zystinsteine lösen sich nur schlecht auf

Mit sehr viel weniger Erfolgsaussichten kann versucht werden, kleine Zystinsteine über eine orale Litholyse aufzulösen.
  • Kaliumzitrat zur Verbesserung der Zystin-Löslichkeit
  • Steigerung der Harnausscheidung auf 3 Liter pro Tag, und
  • Alpha-Mercaptopropionylglycin zur Reduzierung der Zystinkonzentration im Urin.

 

Die lokale Litholyse wird nur unter besonderen Bedingungen angewandt

Eine lokale Litholyse, bei der mit Hilfe eines Katheters direkt in der Niere oder im Harnleiter gespült wird, ist nur sinnvoll, wenn die Steine wenige Millimeter groß sind und wenn ein direkter Kontakt zwischen Stein und Spüllösung hergestellt werden kann. Harnsäuresteine werden auf diese Art nur behandelt, wenn eine orale Litholyse keinen Erfolg gezeigt hat. In diesem Fall wird lokal gespült mit einer Natriumbikarbonat- oder Tromethamin-E-Lösung. Diese Lösung sollte einen pH-Wert von 8 haben, um die Löslichkeit der Harnsäure zu verbessern. Bei Zystinsteinen besteht die Spüllösung (pH = 8) aus N-Acetyl-Cystein in Natriumbikarbonat. Das Verbessert die Zystinlöslichkeit und reduziert das freie Zystin. Infektsteine werden mit Suby-G-Lösung oder Renacidin-Lösung gespült. Die Lösungen haben einen pH-Wert von 4 was die Phosphatlöslichkeit verbessert.

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