Operationen und Eingriffe

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Allgemeine Aspekte bei Transplantationen:
Leben mit dem neuen Organ

Veränderte Bedingungen müssen beachtet werden

Mit Erhalt des neuen Organs beginnt für den Organempfänger ein neues Leben, an das er sich aber erst langsam gewöhnen muss. Nach einer ersten Phase, in der sich der Betroffene von der schweren Operation erholen muss, kann er allmählich zu einem normalen Leben übergehen. Außer der lebenswichtigen Einnahme der immunsuppressiven Medikamente muss er allerdings gewisse Verhaltensregeln beachten, um Komplikationen (Infektion, Tumorrisiko) nach Möglichkeit zu vermeiden. Zudem muss er bestimmte Nebenwirkungen der Medikamente kennen und sich in der Gestaltung seines Lebensstils auf die neue Situation einstellen.

 

Körperpflege

Wichtige Verhaltensregel betreffen folgende Bereiche:

  • Tägliches Wechseln der Handtücher (Keime!)
  • Duschen ist besser als baden, da die Haut weniger aufgeweicht wird und Keime nicht so gut eindringen können
  • Besonders häufiges Wechseln von Binden und Tampons während der Menstruation (Keime!)
  • Nur milde Seifen und Körperlotionen mit neutralem PH-Wert von 7,5 verwenden, um den Säureschutz der Haut nicht zu beschädigen.
  • Da Warzen, Fuß-, Haut- und Nagelpilz bei transplantierten Menschen häufiger vorkommt, müssen Fußsohlen und Hautfalten besonders häufig kontrolliert werden.
  • Sonneneinstrahlung vermeiden und regelmäßig Sonnenschutz mit LSF über 25 anwenden (Risiko Hautkrebs)
  • Ciclosporin kann zu übermäßigem Haarwachstum führen. Haarentfernungscremes schaffen hier Abhilfe.
  • Kein Make-up, Puder oder Abdeckstift benutzen
  • Bei Einnahme von Kortison kann Haar auf chemische Behandlung und Haarspray besonders stark reagieren und sich verfärben.
  • Antiseptische Mundwasser verwenden (Keime!). Weiche Zahnbürste benutzen, um das Zahnfleisch nicht zu verletzen Keime könnten sonst in die Blutbahn gelangen.

 

Pflanzen und Haustiere

  • Haustiere sind ein gewisses Infektionsrisiko. Die Haltung eines Tieres muss deshalb mit dem Transplantationszentrum abgesprochen sein. Zum Ausschluss von Toxoplasmose sollte jedes Tier einmal jährlich tierärztlich untersucht werden.
  • Die Gartenarbeit soll mit Gummihandschuhen verrichtet werden. Da Zimmerpflanzen wegen der Keime auch Auslöser von Infektionen sein können, sollten sie abgeschafft und stattdessen lieber auf Hydrokultur umgestellt werden.

 

Sport

  • In der ersten Zeit nach der Transplantation sind Spaziergänge zu empfehlen durch die die Leistungsfähigkeit allmählich wieder gesteigert werden kann.
  • Später kann der Transplantierte mit Sportarten wie Schwimmen, Radfahren und Tennisspielen beginnen.
  • Von Sportarten mit einer hohen Verletzungsgefahr wie Fußball oder Karate wird abgeraten, Joggen ist wegen der Belastung des Herzens nur in Maßen zuträglich.

 

Familienplanung

Eine Schwangerschaft ist möglich und kann normal ausgetragen werden, der Transplantierte muss sich aber je nach Geschlecht über verschiedene Risiken im Klaren sein:

  • Für Frauen gilt: Die Babys werden meist zu früh geboren, auch ist die Fehlbildungsrate erhöht. Bei der Geburt kann es zu einer Abstoßung des transplantierten Organs kommen. Eine Schwangerschaft muss geplant werden, da nicht alle Medikamente für Schwangere verträglich sind und Medikamente deshalb rechtzeitig ausgetauscht werden müssen.
  • Für Männer gilt: Immunsuppressive Medikamente schädigen die Spermien, so dass dadurch die Erbmasse möglicherweise einen Schaden aufweist. In den ersten Monaten nach der Transplantation sollten Männer kein Kind zeugen, da in dieser Zeit die Dosierung der Immunsuppressiva noch sehr hoch liegt und erst danach allmählich gesenkt werden kann.

 

Impfungen

Transplantierte Menschen sollen nur Totimpfstoffe, keine Lebendimpfstoffe erhalten. Zusätzlich zu den Impfungen gegen Tetanus, Kinderlähmung, Diphterie und Hepatitis A und B sollten sie auch Impfungen gegen Grippe und Pneumokokken erhalten.

 

Gesundheit

Immunsuppressiva, insbesondere Mycophenolatmofetil verursachen leider häufig Nebenwirkungen des Magen-Darm-Traktes, wie Durchfall, Übelkeit und Erbrechen. Der Spiegel des Medikaments im Blut kann dadurch so verändert werden, dass sich die Gefahr einer Abstoßung erhöht. Wenn die Durchfallerkrankung über 12 Stunden andauert, muss der Arzt benachrichtigt werden.  

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