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Welche Impfstoffe gibt es?
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Impfstoffe unterliegen einer strengen Kontrolle
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Impfstoffe sind biologische Arzneimittel, deren Herstellung strengen
Hygienemaßnahmen und Kontrollen unterliegt. Die Impfstoffe müssen vom Paul-Ehrlich-Institut (PEI), dem Bundesamt
für Sera und Impfstoffe in Langen, zugelassen sein. Das Paul-Ehrlich-Institut
kontrolliert fortlaufend die Sicherheit, Qualität und Wirksamkeit von bereits
zugelassenen Impfstoffen. Spätestens alle 5 Jahre wird geprüft, ob ein Impfstoff noch
dem neuesten medizinischen Standard entspricht. |
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Dabei wird zwischen verschiedenen Arten von Impfstoffen unterschieden: |
Lebendimpfstoffe:
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Lebendimpfstoffe bestehen aus lebenden, vermehrungsfähigen, aber stark
abgeschwächten (attenuierten) Erregern. Die erzielte Immunität ist lang anhaltend,
meistens lebenslang. Lebendimpfstoffe können jedoch, wenn auch sehr selten, zu
ernsthaften Nebenwirkungen führen. Sie werden gegen Mumps, Masern, Röteln, Gelbfieber, Tuberkulose und Windpocken verwendet. |
Totimpfstoffe:
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Bei Totimpfstoffen werden die Erreger durch chemische oder physikalische
Maßnahmen inaktiviert. Sie sind nicht mehr vermehrungsfähig. Eine daraus folgende
Erkrankung ist ausgeschlossen. Der Impfschutz lässt jedoch mit der Zeit nach, so dass er
in regelmäßigen Abständen aufgefrischt werden muss. Totimpfstoffe werden gegen Grippe, Tollwut , Fleckfieber, Cholera, Ruhr, Pneumokokken- und
Meningokokkeninfektionen verwendet. |
Toxine:
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Manche Krankheitserreger produzieren Giftstoffe oder Toxine, die die
eigentliche Erkrankung hervorrufen. Der Impfstoff besteht aus inaktiviertem Toxin, wenn
das Gift (Toxin) des Erregers die Krankheitssymptome verursacht. Toxine kommen gegen Diphtherie und Tetanus zum Einsatz. |
Nichtzelluläre Impfstoffe:
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Solche Impfstoffe enthalten nur Bruchstücke des Erregers, die aber noch
genügend charakteristische Merkmale aufweisen, um das Immunsystem zur Bildung
spezifischer Antikörper anzuregen. Der Impfstoff gegen Keuchhusten gehört in diese Gruppe.
Eine Erkrankung ist dabei ausgeschlossen. |
Rekombinante Impfstoffe:
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Auch ein einziges markantes Merkmal (Antigen) von der Oberfläche eines
Erregers kann ausreichen, damit das Immunsystem mit einer Immunantwort so reagiert, dass
der Körper bei einem Kontakt mit dem ganzen Erreger geschützt ist. Diese Merkmale
können im Labor künstlich produziert werden, indem die DNA, der "Bauplan" für
dieses Merkmal in Zellen (z.B. Hefezellen) eingebaut wird. Diese Zellen produzieren dann
das Antigen nach. Durch bestimmte Aufbereitungsmethoden kann daraus ein Impfstoff
hergestellt werden. Bei einem solchen Impfstoff ist das Risiko nicht gegeben, dass bei dem
geimpften Menschen die Krankheit ausgelöst wird. Die Impfstoffe gegen Hepatitis A und B sowie Cholera sind derartige Impfstoffe. |
Konjugierte Impfstoffe:
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Darunter versteht man Impfstoffe, die aus verschiedenen isolierten
Merkmalen des Erregers künstlich hergestellt werden. Beispiele für konjugierte
Impfstoffe sind Impfstoffe gegen Haemophilus influenzae Typ B und Meningokokken Typ C, der
Erreger der Meningitis. Als
Primärerreger verursacht Haemophilus influenzae Typ B bei Säuglingen und
Kleinkindern vor allem Meningitis und
akute Kehlkopfentzündung, seltener Knochenmarkentzündung (Osteomyelitis),
Lungenentzündung (Pneumonie), Sepsis, akute Kehlkopf-
Luftröhrenentzündung (Laryngotracheitis), Rachenentzündung (Pharyngitis), Sinusitis oder Mittelohrentzündung (Otitis media), sehr selten septische bzw. infektiöse Arthritis oder
akute Endokarditis (Entzündung der Herzinnenhaut). |
Kombinations-
impfstoffe:
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Neben Einzelimpfstoffen gibt es verschiedene Kombinationsimpfstoffe, die
gleichzeitig eine Immunisierung gegen mehrere Krankheitserreger bewirken. Sie sind ebenso
wirkungsvoll und verträglich wie Einzelimpfstoffe. |
6fach-
Impfstoffe:
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Seit Oktober 2000 gibt es neben den schon etablierten
Kombinationsimpfstoffen auch 6fach-Impfstoffe gegen Kinderlähmung (Poliomyelitis), Diphtherie, Tetanus, Keuchhusten (Pertussis), Haemophilus
influenzae Typ b und Hepatitis B.
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