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Magenband
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Der untere Teil des Magens wird abgebunden
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Die Anlage eines Magenbandes (Gastric banding) ist der weltweit am häufigsten
durchgeführte chirurgische Eingriff zur Reduzierung des Körpergewichtes. Dabei
wird um den oberen Teil des Magens ein Band aus Silikon gelegt, dass so weit
zugezogen wird, dass ein oberer Magenbereich von etwa 20 ml Größe entsteht.
Dieser Vormagen ist mit dem Hauptteil des Magens durch einen Kanal von etwa
1 bis 2 cm Durchmesser verbunden. Das Silikonband kann über ein Reservoir
(Port) mit Wasser gefüllt werden, um den Druck des Bandes individuell zu
regeln. Das Reservoir wird unter die Haut in den geraden Bauchmuskel
implantiert und ist mit dem Band über einen Schlauch verbunden. Durch die
geringe Größe des Vormagens entsteht beim Träger schon sehr schnell ein
Gefühl der Sättigung.
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Operation dauert 1 bis 2 Stunden
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Der Eingriff wird in Vollnarkose
durchgeführt. Meistens wird laparoskopisch mit der Schlüsselloch-Technik
operiert. In der Regel dauert die Operation zwischen 60 und 120 Minuten und
je nach Klinik ist ein stationärer Aufenthalt von durchschnittlich 6 Tagen
erforderlich. Die erste Anpassung des Bandes über den Port wird ca nach 4
bis 6 Wochen unter Röntgenkontrolle vorgenommen.
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Gewichtsreduktion von bis zu 46 Prozent
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Mit einem Magenband ist eine durchschnittliche Gewichtsreduktion von 46
Prozent zu
erzielen. Dadurch wird es vor allem anwendbar bei starkem Übergewicht. Das Magenband kann lebenslang im Körper des
Betroffenen bleiben. Der Eingriff kann aber auch bei Bedarf wieder vollständig
rückgängig gemacht werden. Wenn das Band entfernt wird muss aber
wieder mit einer Gewichtszunahme gerechnet werden.
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In manchen Fällen kommt es zum Verrutschen des Bandes
(Slippage). Bei etwa 20 Prozent der Betroffenen ist deswegen eine erneute Operation
erforderlich.
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Anwendung
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Ein Magenband wird in der Regel nur bei einem BMI über 40 angewandt. Bei
Menschen mit Erkrankungen, die durch eine Gewichtsabnahme stark verbessert
würden, etwa Diabetes oder Gelenkerkrankungen, kann der BMI auch zwischen 35 und
40 liegen. Voraussetzung ist aber immer der ernsthafte Versuch einer
Gewichtsreduktion mit konventionellen Mittel. Betroffene sollten außerdem bereit
und in der Lage sein, eine konsequente Ernährungsumstellung durchzuführen und
sich an einen Diätplan zu halten. Eine regelmäßige Betreuung der Patienten ist
notwendig.
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Kontraindikationen
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Nicht angewandt werden kann das Magenband bei:
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Kostaufbau nach der Operation
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Nach Einsetzen eines Magenbandes ist zunächst nur flüssige Kost (z.B. Joghurt,
Suppe) und Getränke ohne Kohlensäure erlaubt. Nach ein bis zwei Wochen kann
allmählich auf feste Nahrung (z.B. Bananen, Weißbrot ohne Rinde) umgestellt
werden. Auch später kann die Nahrung die enge Bandöffnung nur passieren, wenn
sie keine festeren Bestandteile enthält, sie muss also sehr gut gekaut werden.
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Regel für das Essverhalten
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Einige wichtige Regeln sind bei der Umstellung des Essverhaltens auf die neuen
Bedingungen zu beachten:
- langsam essen und jeden Bissen 15 bis 20 mal kauen.
- Sobald ein Sättigungsgefühl auftritt, darf nicht mehr weiter gegessen
werden, da es andernfalls zu Erbrechen kommen kann.
- Essen und Trinken sollte zeitlich getrennt werden
- Ausreichend Flüssigkeit (1,5-2 l/Tag) z.B. Mineralwasser mit wenig oder
ohne Kohlensäure, Tee, Kaffee ohne Zucker
- Faserreiche Nahrungsmittel (faseriges Fleisch, holziger Spargel) meiden
- Fettarm und kalorienbewusst ernähren
- Süße Getränke (z.B. Coca Cola, süße Fruchtsäfte) unbedingt meiden, da
diese hochkalorisch sind, die Bandöffnung leicht passieren und dadurch der
Gewichtsreduktion entgegenwirken
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