|
Magenbypass
|
Magen und oberer Dünndarm werden umgangen
|
Der Magenbypass ist ein sehr wirkungsvolles
Verfahren der Schlankmacher-Chirurgie. In den USA steht er derzeit an Platz 1
der chirurgischen Eingriffe gegen Fettleibigkeit und auch in Europa wird er
immer bekannter. Das Prinzip : Der Magen wird verkleinert bis auf einen kleinen
Restmagen mit geringem Fassungsvermögen von etwa 150 ml. Dieser kleine Magen wird mit einem
unteren Dünndarmteil verbunden. Die aufgenommene Nahrung gelangt dann vom
kleinen Restmagen direkt in den unteren Dünndarm. Der großer Teil des
ausgeschalteten Magens und der ganze obere Dünndarm werden von der Nahrung nicht
mehr durchlaufen. Hier wird deshalb auch keine Nährstoffe mehr aufgenommen. Das
Verfahren reduziert also nicht nur das Volumen des Magens, sondern die
Resorption der Nahrung wird auch erheblich reduziert. Auch bei diesem Verfahren
wird die Produktion des Hungerhormons Ghrelin eingeschränkt. Das Hormon Ghrelin wird im Magen gebildet und wirkt im Gehirn
stimulierend auf die Nahrungsaufnahme. Durch die Entfernung großer Teile des
Magens wird weniger Ghrelin produziert.
|
12 Tage Krankenhaus
|
Der Eingriff wird in Vollnarkose
durchgeführt. Meistens wird laparoskopisch mit der Schlüsselloch-Technik
operiert. Die mittlere Verweildauer im Krankenhaus beträgt 10 bis 12 Tage.
|
Erfolge
|
Mit dem Magenbypass können
Übergewichtige zwischen 60 und 80 Prozent des Übergewichts verlieren, ein Effekt, der
sich erst nach 7 bis 10 Jahren reduziert. Bei den Begleiterkrankungen sind
erstaunliche Besserungen zu verzeichnen: Diabetes mellitus in 83,7
Prozent, beim
Bluthochdruck in 67,5 Prozent, bei der Erhöhung der Blutfette (Hyperlipidämie) in
96,7Prozent. Auch das Schlafapnoesyndrom bessert sich in 80,4
Prozent der Fälle.
|
Komplikationen
|
An
Komplikationen kommen Nachblutungen und Narbenrisse vor, die einen weiteren
Eingriff erforderlich machen können. Vitamine und Spurenelemente müssen
lebenslang als Nahrungsergänzungsmittel zugeführt werden.
|
Dumping-Syndrom
|
Mit einem Magenbypass kommt es beim Verzehr von Süßigkeiten
zum sogenannten "Dumping-Syndrom". Das tritt auf, wenn sich der Dünndarm zu
schnell füllt. Als Folge davon kommt es zu Schweißausbrüchen, Bauchschmerzen und
Übelkeit. Dieses Phänomen verhindert auch die Einnahme hochkalorischer Nahrung
wie Eiscreme oder flüssige Schokolade, womit viele Träger eines Magenbandes oder
Magenballons ihr verringertes Magenvolumen "austricksen".
|
Nach der Operation
|
Am 2. Tag nach der Operation wird durch Gabe eines flüssigen
Röntgenkontrastmittels überprüft, ob die Nahtstellen an Magen und Dünndarm die
notwendige Dichtigkeit aufweisen. Dann kann der Nahrungsaufbau langsam (siehe
Magenband) beginnen. Später sollte man
bei den einzelnen Mahlzeiten darauf achten, dass zuerst Eiweiße, dann Gemüse und
Früchte aufgenommen werden und zuletzt Kornprodukte.
|
Lebenslang Nahrungsergänzung
|
Da nach einer Magenbypassoperation nicht alle Nährstoffe aus der Nahrung aufgenommen werden
können, müssen die Betroffenen lebenslang Vitamine und Spurenelemente als
Nahrungsergänzung erhalten. Diese Vitaminergänzung beginnt frühestens 3 Wochen
nach der Operation.
|
|
|