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Somatischer Schmerz
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Der
Ort der Entstehung ist entscheidend. |
Je
nach dem Ort ihrer Entstehung können Schmerzen unterschieden werden. Der somatische
Schmerz umfaßt Schmerzempfindungen, die von der Haut, von Muskeln, Gelenken, Knochen oder
Bindegewebe ausgehen. |
Oberflächen-
und Tiefenschmerz |
Der
somatische Schmerz teilt sich in zwei Gruppen:
- Man spricht von Oberflächenschmerz, wenn der Schmerz
durch einen Schmerzreiz auf der Haut ausgelöst wird.
- Kommt der Schmerzreiz aber aus Muskeln, Bindegewebe,
Knochen oder Gelenken, so wird er als Tiefenschmerz empfunden.
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Der
2. Schmerz folgt meistens dem 1. Schmerz. |
Oberflächenschmerzen
können auf zwei Arten empfunden werden:
- Der 1. Schmerz, der von schnelleitenden A-d-Fasern
ausgeht, ist ein heller, stechender Schmerz, wie er z. B. bei einem Nadelstich entsteht.
Dieser Schmerz läßt sich leicht lokalisieren und klingt meistens schnell wieder ab.
- Der 2. Schmerz, der von den langsamleitenden C-Fasern
ausgeht, ist ein eher dumpfer, häufig tieferer Schmerz. Dieser Schmerz folgt häufig nach
einer kurzen Pause dem 1. Schmerz und ist weniger gut zu lokalisieren. Meistens klingt er
auch nicht so schnell ab. Ein Beispiel dafür ist der dumpfe Schmerz, den man nach einer
Injektion oder Blutabnahme empfindet.
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Kopfschmerzen sind Tiefenschmerzen. |
Ein
typisches Beispiel für den Tiefenschmerz sind die vielfältigen Formen des Kopfschmerzes.
Meistens ist der Tiefenschmerz, wie der 2. Schmerz des Oberflächenschmerzes dumpf und
schwer zu lokalisieren. Häufig strahlt er in die Umgebung aus. |
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Viszeraler Schmerz
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Schmerzen
der inneren Organe. |
Schmerzen,
die die inneren Organe betreffen, werden als viszerale Schmerzen oder Eingeweideschmerzen
bezeichnet. Beispiele dafür sind Schmerzen bei Gallenkolik,
Ulkus oder bei einer Blinddarmentzündung. |
Geburtswehen
gehören auch dazu. |
Der
viszerale Schmerz wird, wie der Tiefenschmerz, eher als dumpf empfunden. Möglicherweise
kehrt er immer wieder, wie das z. B. bei Koliken der Fall ist. Auch Geburtswehen gehören
zu dieser Schmerzgruppe. Er kann aber auch als andauernder Schmerz, z. B. bei
Magenschmerzen auftreten. |
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Neuropathischer Schmerz
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Wenn
Nervenfasern oder Nervenbahnen geschädigt sind. |
Neuropathische
Schmerzen entstehen durch die Reizung von Nervenfasern und Nervenbahnen. Ursache kann eine Schädigung oder Unterbrechung von
Fasern oder Bahnen z. B. aufgrund von Abnutzungserscheinungen der Wirbelkörper und/oder
der Bandscheiben sein. |
Plötzlich
einschießender Schmerz. |
Neuropathische
Schmerzen treten sehr plötzlich und heftig auf. Man sagt, sie sind
"einschießend" und hell. |
Typische
neuropathische Schmerzen sind die Phantomschmerzen. |
Ein
Beispiel für neuropathischen Schmerz ist die Trigeminusneuralgie, bei der der
Gesichtsnerv betroffen ist. Schmerzen nach Amputationen, die auch als Phantomschmerzen
bezeichnet werden, gehören ebenfalls zum neuropathischen Schmerzen. Ursache ist die
Durchtrennung der Nervenbahnen. Hat z. B. jemand bei einem Unfall seinen rechten Fuß
verloren, so kann das Narbengewebe an der Wunde die durchtrennten Nerven so reizen, daß
der dadurch entstehende Schmerz in den nicht mehr vorhandenen rechten Fuß ausstrahlt. |
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Psychogener Schmerz
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Patienten
mit psychogenen Schmerzen sind keine Simulanten. |
Eine
Schmerzform, an die in der Praxis häufig erst gedacht wird, wenn der Patient unzählige
quälende Untersuchungen und verschiedene Behandlungsversuche hinter sich hat, ist der
psychogene Schmerz. Beim psychogenen Schmerz liegt dem Schmerz keine organische
(somatische) Ursache zugrunde. Dennoch empfinden diese Menschen den Schmerz sehr real. Sie
sind keine Simulanten. |
"Problemlösung"
Schmerz. |
Ursache
für psychogenen Schmerz sind psychische Konflikte, die von dem Betroffen nicht auf eine
andere Art bewältigt werden können. Als "Problemlösung" bildet er immer
wiederkehrende Schmerzen aus, denen keine somatische Störung zugrunde liegt. Psychogene
Störungen dieser Art werden Konversionsneurosen genannt. |
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Schaubild Gesamtübersicht
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In
dem unten stehenden Schaubild finden Sie noch einmal alle Schmerzformen aufgeführt und
nach dem Ort ihrer Entstehung unterschieden. Ganz rechts sind jeweils einige Beispiele
für die entsprechenden Schmerzformen aufgeführt. |
Überarbeitet
und erweitert in Anlehnung an: Thews, Mutschler, Vaupel: Anatomie, Physiologie,
Pathophysiologie des Menschen. |
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