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Deutscher
Schmerzkongress2000
25. - 29. Oktober 2000, Hamburg
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Pressemitteilung |
365
MaI Folter im Jahr Täglicher Kopfschmerz
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Der
ganze Kopf steht unter Spannung, fast täglich. An konzentriertes Arbeiten oder
entspanntes Genießen ist nicht zu denken. Dauerkopfschmerz plagt rund drei Millionen
Menschen in Deutschland. Sie brauchen eine besondere Therapie, denn Schmerzmittel helfen
hier nicht weiter. |
Arbeitsleitung
und Lebensqualität sind beeinträchtigt. |
Es muss nicht gleich 365 Mal im Jahr sein. Doch wer mehr als 14
Tage im Monat oder mehr als 180 Tage im Jahr von Kopfschmerzen geplagt wird, gilt als
Dauerkopfschmerzpatient. Das tägliche Kopfweh ist zwar nicht so stark wie bei einer Migräne. Ebenso fehlen die migränetypischen
Begleitsymptome wie Übelkeit, Licht- und Lärmempfindlichkeit. Trotzdem fühlt sich über
die Hälfte der Betroffenen in Arbeitsleistung und Lebensqualität beeinträchtigt. Doch
nur 20 Prozent gehen deswegen zum Arzt. 15 Prozent ertragen das Übel ohne Medikamente,
die meisten bekämpfen es mit freiverkäuflichen Schmerzmitteln. |
Neuer Kopfschmerz durch Schmerzmittel |
Hier
liegt die große Gefahr. Schmerzmittel sollten nicht häufiger als zehn Mal pro
Monat eingenommen werden", empfiehlt der Münchner Neurologe Dr. Volker Pfaffenrath.
Ein zu hoher und langer Konsum von Schmerzmitteln führt zu neuen Beschwerden - dem medikamenteninduzierten Dauerkopfschmerz. Fünf bis zehn Prozent
der Patienten, die in spezialisierten Zentren behandelt werden, leiden daran, Frauen
dreimal so häufig wie Männer. Spannungs- Kopfschmerz
lässt sich mit Medikamenten behandeln, die normalerweise bei Depressionen eingesetzt werden und
die Verarbeitung der Schmerzreize im Gehirn beeinflussen. Denn diese ist, wahrscheinlich
ausgelöst durch Stress, Angstgefühle oder Muskelverspannungen, bei
Dauerkopfschmerz fehlgeleitet. Nervenzellen, die Schmerzreize produzieren, werden
überaktiv. Entscheidend für eine erfolgreiche Therapie ist, dass nicht- medikamentöse psychologische Behandlungsmethoden ergänzend hinzukommen, etwa
Progressive Muskelentspannung, Stressbewältigungstraining, Biofeedback.
Mit sportlicher Betätigung kann der Patient selbst einiges beitragen. Dr. Pfaffenrath:
Drei Mal pro Woche dreißig Minuten leichte Ausdauersportarten wie Joggen, Schwimmen
oder Radfahren." Auch Krankengymnastik und Wasseranwendungen unterstützen die Therapie. Top |
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