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Organische Veränderungen bei BPH
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Zellwachstum vorwiegend in der Übergangszone der Prostata.
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Die Prostata ist aus über 40 einzelnen Drüse aufgebaut (vgl. Anatomie Prostata). Die Zellwucherungen bei der
benignen Prostatahyperplasie (BPH) entstehen vorwiegend im inneren Bereich der Prostata,
in den Drüsen, die an den Blasenverschluss angrenzen. Man nennt diesen Bereich auch
Übergangszone. |
Die Harnröhre wird "zusammengedrückt".
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Dehnt sich die Prostata über einen bestimmten kritischen Punkt hinaus
aus, so wird die Harnröhre verengt. Es kommt
zu einer Behinderung des Harnabflusses bei der Blasenentleerung und die Blasenentleerung
ist unvollständig, obwohl der eigentliche Blasenverschluss, der innere Sphinker,
geöffnet ist. |
"Krafttraining" führt zu einer Verdickung der
Blasenmuskulatur.
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Die Blase
muss bei der Entleerung gegen einen erhöhten Ausflusswiderstand ankämpfen. Bis zu einem
gewissen Grad kann die Muskulatur der Blase diesen Widerstand überwinden und so das
Ausflusshindernis kompensieren. Das führt dazu, dass Betroffene anfangs nichts von ihrer
Erkrankung merken. Mit fortlaufender Entwicklung aber kann die vergrößerte Prostata den
Querschnitt und die Länge der prostatischen Harnröhre derart einengen, dass sowohl der
Harnstrom, als auch der Druck des Harnstrahls beeinträchtigt werden. Die Blasenmuskulatur
versucht, auch gegen diesen Widerstand anzugehen. Diese Kraftanstrengung führt, wie beim
"Krafttraining" eine Verdickung der Blasenmuskulatur. Es bilden sich sogenannte
muskuläre Trabekel (Trabekelblase). |
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Durch den erhöhten Druck, der bei der Blasenentleerung aufgebracht werden
muss, wird die Blasenschleimhaut zwischen die verdickten Muskelzüge gepresst. Das führt
dann zur Ausbildung von sackartigen Schleimhausausstülpungen, die Divertikel genannt
werden. Die Divertikel bewirken eine Schwächung des muskulären Mantels der Blase und
können sich ihrerseits entzünden. Besteht die Abflussbehinderung weiter fort, kann die
Blase sich schließlich nicht mehr vollständig entleeren. Dann bleibt ein Teil des Urins
in der Blase, der Restharn genannt wird. Die Menge an Restharn erhöht sich mit der Zeit
immer mehr. Deshalb dehnt sich die Blase immer mehr aus.
Die Ausdehnung wiederum führt dazu, dass die Harnleiterverschlüsse in die Blase
ständig geöffnet sind. Das kann einen Rückfluss (Reflux) von Harn aus der Blase in den
Harnleiter führen. Der Reflux kann so stark sein, dass sich eine Harnstauung bis in die
Niere hinein bildet. Die Folgen können im günstigen Fall wiederkehrende Harnwegs- oder
Blasenentzündungen sein. In ungünstigen Fällen kann es zu einer Aufweitung der Niere
(Hydronephrose) mit teilweisem Funktionsverlust und sogar zur Niereninsuffizienz kommen.
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