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Psychische Ursachen der erektilen Dysfunktion
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Moderne Diagnostik bringt es ans Licht - die Psyche ist seltener
beteiligt, als angenommen
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Die Ursachen der erektilen Dysfunktion sind vielfältig. Glaubte man noch
bis Anfang 1980, dass der überwiegende Teil der erektilen Störungen psychisch bedingt
sei, so konnte man mit neueren diagnostischen Methoden nachweisen, dass 50 Prozent der
Erektionsstörungen rein organischen Ursprungs sind. In bis zu 20 Prozent ist eine
psychische Ursache wahrscheinlich, während bei etwa 30 Prozent eine Mischform vorliegt
(Zahlen belegt durch NIH Consensus Panel JAMA 1993, Benet et al. 1995) Das bedeutet, dass
bei insgesamt etwa 80 Prozent Betroffenen eine organische Ursache beteiligt ist. |
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Als psychische Ursache werden häufig depressive Erkrankungen
festgestellt. Depressive Erkrankungen sind nicht immer leicht zu erkennen. Viele
Depressive wirken auf den ersten Blick gar nicht bedrückt, niedergeschlagen oder gar
schwermütig. Sie klagen eher über Schlafstörungen,
Mattigkeit oder Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit mit Gewichtsverlust,
uncharakteristischen Kopfdruck, muskuläre Verspannungen im Kopf- und Nackenbereich, bis
in Schultern und Arme ausstrahlend, über Rücken-, Gelenk- und Muskelschmerzen,
Kloßgefühl im Hals, unklare Herzbeschwerden,
Atemenge, Schwindel, Augenflimmern, weiche Knie, Übelkeit, Stuhlverstopfung, Magendruck und
vielfältige Missempfindungen, die für sich genommen "einfach nirgends
hinpassen"; ferner über Mundtrockenheit, Hitzewallungen/Kälteschauer, Nachlassen
von sexuellem Verlangen und Erektionsfähigkeit usw. |
Der Teufelskreis muss durchbrochen werden
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Auch Partnerschaftsprobleme führen häufig zu einer erektilen
Dysfunktion. Negativ wirken sich auch Leistungsdruck und zu hohe Erwartungshaltungen aus.
Das verursacht bzw. ist häufig vergesellschaftet mit Versagensängsten. Unerfahrenheit
begünstigt die Entstehung eines psychischen Teufelskreises, dessen Faktoren sich
gegenseitig verstärken. Aber auch erfahrene und reife Männer können, z. B. aufgrund
plötzlich auftretender Lebenskrisen oder durch anhaltenden Stress in einen psychischen
Teufelskreis geraten, aus dem sie nur schwer ausbrechen können. Misserfolgserlebnisse
werden überbewertet und führen immer weiter in die Krise. Nicht selten entwickelt sich
ein mangelndes Selbstwertgefühl. Betroffene greifen häufig zu Suchtmitteln wie Alkohol oder Tabletten, was dann zusätzlich zu
einer organischen Verstärkung der erektilen Dysfunktion führen kann.
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