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Psychosoziale Auswirkungen von Erektionsstörungen
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Die Identität als Mann geht verloren
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Verliert ein Mann seine Erektionsfähigkeit, so verliert er einen
wichtigen Bereich seiner Persönlichkeit. Der Grund: Die Identität als Mann und das
Selbstwertgefühl sind in der Regel sehr stark an die "Potenz" gebunden. Deshalb
ist er in diesem Bereich auch sehr leicht verletzbar. |
Die Auswirkungen betreffen die Persönlichkeit, Familie und Beruf
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Das liegt aber nicht etwa daran, dass Männern häufig eine übersteigerte
"Fixierung" auf ihren Penis zugeschrieben wird. Wichtig und weitreichender sind
hierbei die vielfältigen psychosozialen Folgen, die ein "nicht mehr potent
sein" für den Mann hat. Er erlangt keine sexuelle Befriedigung mehr. Allein das ist
schon ein Verlust, der schwer wiegt. Sein Selbstwertgefühl gerät ins wanken. Durch
weitere "Fehlversuche" sinkt das Vertrauen in seine Identität immer weiter.
Wiederholte Misserfolgserlebnisse entziehen ihm auch die Möglichkeit, Nähe und
Geborgenheit zu seiner Partnerin auszudrücken. Er zieht sich zurück. Und dieser Rückzug
bezieht sich nicht nur auf seine Partnerschaft. Häufig sind Berufsleben und soziale
Kontakte mit betroffen. |
Eine Abwärtsspirale mit erschreckenden Folgen
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Bei langandauernden Erektionsproblemen kann sich diese Entwicklung in
einer Abwärtsspirale manifestieren, die alle Lebensbereiche des Betroffenen einbezieht.
Die nachfolgende Grafik versucht, eine mögliche Entwicklung nachzuzeichnen. |
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"Tunnelblick" bei Betroffenen macht beziehungsunfähig
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Bei langjährigen Erektionsstörungen wirken sich Isolation und Depression
in allen Lebensbereichen aus. Es können folgende Gefühle und Empfindungen entstehen.
- In der Partnerschaft wird die Partnerin ausgeschlossen. Sie wird nicht selten als
nörgelnd, einmischend und Druck ausübend erlebt. Auch freundliche Gesprächsangebote
werden zurückgewiesen. Die Kommunikation wird unterbrochen. Die Partnerin ist eine
dauernde Erinnerung an das Problem.
- Rückzug auch von anderen Männern, denn "ich bin ja jetzt kein richtiger Mann
mehr". Dazu gehörten auch und insbesondere bisherige Freunde.
- Rückzug vom eigenen Selbst, denn "ich bin nicht mehr der, der ich einmal
war."
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Angst vor einem offenen Gespräch bei Patient und Arzt immer noch
häufig
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Problematisch ist immer noch, dass viele, obwohl sie langjährige Probleme
haben, nicht das Gespräch mit ihrem Arzt suchen, auch dann nicht, wenn Sie wegen anderer
Erkrankungen zum Arzt gehen. Leider fehlt auch Ärzten häufig der Mut, nach
Erektionsprobleme zu fragen. Wer bei einem Gespräch über Sexualprobleme "rot
wird", wird von sich aus seinen Patienten nicht danach fragen. Das ist um so
problematischer, als Herz-Kreislauf-Erkrankungen,
Diabetes, Fettstoffwechselstörungen
und Erektile Dysfunktion häufig dieselben Ursachen haben. So ist es nicht verwunderlich,
dass Erektionsstörungen heute immer noch bei vielen Männern nicht behandelt werden. Nur
etwa 60 Prozent der Betroffenen mit Erektionsstörungen, die bereits 3 bis 4 Jahre
bestehen, werden behandelt.
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