Die Infektion breitet sich aufsteigend aus
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Harnwegsinfektionen sind in der Regel so genannte aufsteigende oder
aszendierende Infektionen. Die Erreger gelangen aus der Umgebung der Harnröhrenöffnung,
aus dem Darm oder aus der Vagina in die Harnröhre und wandern aufwärts zur Blase. Bei
schweren Infektionen können sie über die Blase weiter durch die Harnleiter in den
Bereich des Nierenbeckens vordringen. |
Bakterien haften sich an und vermehren sich
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Die eingedrungenen Bakterien haften sich an und vermehren sich. Die
Erreger verursachen über Bestandteile in ihrer Zellwand eine eitrige Entzündungsreaktion. Teilweise greifen Erreger auch auf
gleiche Nährstoffe zurück, wie die menschlichen Epithelzellen, an denen sie sich
anlagern. Dann kommt es zu einer Konkurrenzsituation die ebenfalls für den Organismus
schädigend ist. Andere Bakterien wie die Proteus-Arten, produzieren das Enzym Urease.
Dieses Enzym führt zu einer Alkalisierung des Urins, der Urin ist weniger sauer. Durch
diesen Mechanismus wird die Steinbildung
gefördert. Gleichzeitig begünstigt das alkalische Milieu die Besiedelung mit Bakterien.
Ein saures Milieu dagegen erschwert eine bakterielle Infektion. |
Die meisten Erreger dringen von außen in die Harnröhre ein
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Grundsätzlich gibt es drei verschiedene Infektionswege:
- Bis zu 90 Prozent aller bakteriellen Harnwegsinfektionen sind sogenannte aufsteigende
oder aszendierende Infektionen. Dabei gelangen Keime von außen in die Harnröhre und steigen dann über die Harnröhre
in die Blase, den Harnleiter und möglicherweise sogar bis in die Niere auf.
- Bei den hämatogenen Infektionen gelangen die Bakterien über die Blutbahnen in den
Urogenitaltrakt. Diese Form kommt sehr selten vor.
- Wichtig sind noch die direkten Infektionen, die durch den direkten Kontakt infektiöser
Herde vom Bauchfell oder vom Darm herrühren. Ein Beispiel ist die Divertikulitis,
bei der sich Darmausstülpungen (Divertikel) entzünden. Durch den direkten Kontakt dieser
Darmdivertikel z. B. mit dem Harnleiter kann
eine Infektion übertragen werden. Bei Frauen können Infektionen der Geschlechtsorgane,
z. B. eine Eileiterentzündung, zu einer direkten Infektion führen.
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Verschiedene Faktoren begünstigen die Entstehung von Infektionen der
Harnwege
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Es gibt eine Vielzahl von Umständen, die eine Infektion im Bereich der
Harnwege begünstigen. Dazu gehören sowohl bestimmte Erkrankungen, als auch genetische
Faktoren oder medizinische Eingriffe. Begünstigend wirken:
- Diabetes mellitus
- Harnabflußsstörungen wie Verstopfungen, Verlegungen oder Verschlüsse im urogenitalen
System, entzündliche Verengungen der Harnröhre
- Prostatavergrößerungen (BPH) und Prostatatumore, Pimose (Einengung der
Penisvorhaut)
- Steinleiden (Urolithiasis)
- Schwangerschaft
- Verhütung mit Gelen und Pessaren bzw. Diaphragma
- Manipulationen durch medizinische Instrumente, z. B. bei Blasenspiegelung oder
Katheterisierung
- geschwächtes Immunsystem bzw.
Immunkrankheiten
- die Abwehr schwächende Erkrankungen
- Stoffwechselkrankheiten, z. B. Gicht
- anatomische Anomalien, häufig bei männlichen Säuglingen
- Genetische Faktoren
- ungenügende Trinkmenge bzw. verminderte Urinausscheidung
Die Auflistung dieser Faktoren zeigt auch, warum Frauen (Schwangerschaft, Verhütung)
deutlich häufiger von Harnwegsinfektionen betroffen sind, als Männer.
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