Gallensalze und Gallensäuren wirken im Bauchraum wie Gift
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Die gallige Peritonitis tritt selten auf. Sie entsteht am häufigsten nach
Operationen an der Galle, während Gallenblasenentzündungen oder bei Gallensteinen. Die Gallensalze und
Gallensäuren, die hierbei frei werden, wirken auf das Bauchfell wie ein Gift. Das
Bauchfell reagiert auf die Vergiftung mit einer übermäßigen Flüssigkeitsabgabe in die
Bauchhöhle hinein. Das kann so viel Flüssigkeit sein, dass innerhalb von etwa acht
Stunden schon ein Drittel des Plasmavolumens aus dem großen Blutkreislauf in den
Bauchraum eingedrungen ist. Dieses Flüssigkeitsvolumen fehlt dann im Blutkreislauf. Dort
fließt, vergleicht man das mit einem Fluss, nur noch ein "Rinnsal" und eine
Sauerstoffunterversorgung lebenswichtiger Organe droht. Bei der galligen Peritonitis steht
die Gefahr eines Schockzustandes im Vordergrund. Zudem bietet die Gallenflüssigkeit für
Bakterien einen idealen Nährboden. Eine bakterielle Infektion entwickelt sich zusätzlich
zum Schock ebenfalls sehr schnell. |