| |
|
Top
Einteilung in Erkrankungsgruppen
|
Einteilungen
sollen helfen, das Verständnis für die Erkrankung zu erleichtern. |
Depressive
Erkrankungen in bestimmte Gruppen einzuteilen, ist recht schwierig, weil die Übergänge
fließend sind. Eine eindeutige Abgrenzung ist oft nicht möglich. Um aber das
Verständnis und den Umgang mit dieser Erkrankung zu erleichtern, wollen wir die
nachfolgenden Begriffe verwenden. In der Praxis findet eine solche strikte Einteilung nur
noch selten statt:
- Somatogene oder körperlich begründbare Depression
- Endogene oder "grundlose" Depression
- Psychogene oder reaktive Depression
Diese Einteilung von depressiven Erkrankungen ist nur eine
Möglichkeit. In der Literatur und in der Praxis sind noch erheblich mehr
Unterscheidungsmöglichkeiten zu finden. Immer häufiger finet sich auch eine Einteilung
nach Symptomen. Danach unterscheidet man Depressionen in "agitiert- ängstlich-
depressiv" oder "gehemmt- depressiv". Die endogene Depression wird heute
oft als "schwere depressive Episode" beschrieben und Depressionen mit
körperlichen Symptomen oder körperliche Ursache werden als "somatoforme
Störungen" bezeichnet. Alle Formen können leicht, mittel oder schwer ausgeprägt
sein.
|
|
Top
Somatogene Depression
|
Depressionen
können im Zusammenhang mit organischen Krankheiten auftreten. Bücher zum Thema aussuchen |
In
der Gruppe der somatogenen Depressionen werden Depressionen zusammengefasst, die im
Zusammenhang mit organischen Krankheitsbildern entstehen, also körperlich begründbar
sind. Dabei werden sie noch weiter untergliedert in:
- Symptomatische Depressionen, z. B. in Krisenzeiten,
Pubertät, Klimakterium u.a.
- Organische Depressionen, die auf strukturelle
Veränderungen des Gehirns und des Körpers zurückzuführen sind, z. B. bei Tumoren, Epilepsie, Schlaganfall,
als Folge von Infektionskrankheiten oder bei einer Unterfunktion der Schilddrüse (Hypothyreose).
Weitere Beispiele für somatogene Depressionen betreffen
nur Frauen. Das sind die sogenannten "Heultage" nach der Geburt eines Kindes,
die Wochenbettdepression aus der sich eine ernsthafte, postnatale Depression entwickeln kann.
|
|
Top
Endogene Depression
|
Eine
Depression, die scheinbar ohne Grund auftritt, kommt von innen. Bücher zum Thema aussuchen |
Bei
den endogenen, den von innen kommenden Depressionen, finden sich alle Formen, die
scheinbar ohne erklärbare Ursache auftreten. Die Betroffenen fühlen sich dann auch
"grundlos" krank und erleben ihre Krankheit als etwas, "das ihnen auferlegt
wurde". Die Ursachen dieser Depressionen sind noch unbekannt. Es gilt aber als
wahrscheinlich, dass Stoffwechselstörungen als
mitverursachend auftreten. Endogene Depressionen treten familiär gehäuft auf. Zu
ihnen gehören u.a.:
- Affektive Psychosen,
- Melancholie,
- manisch-depressive Psychosen,
- phasische-, primäre-, zirkuläre Depression,
- Schwermut u.a.
Insgesamt sollte man berücksichtigen, dass viele Ursachen
noch nicht vollständig erforscht sind.
|
|
Top
Psychogene Depression
|
Depression
als Reaktion auf Umwelteinflüsse.
Bücher zum Thema aussuchen |
Die
psychogenen Depressionen sind in der Regel auf kurz- oder langfristig einwirkende
Umweltereignisse zurückzuführen. Das bedeutet, dass auch die Betroffenen selbst einen
Grund für ihre Erkrankung erkennen können. Zu dieser Gruppe gehören alle reaktiven
Depressionen und Störungen der seelischen Erlebnisverarbeitung. |
Das Zentrum der Depression kann bis in die Kindheit zurückreichen. |
Bei
reaktiven Depressionen kann man häufig ein Zusammenwirken von inneren und äußeren
Faktoren erkennen. Innere Faktoren, die sozusagen das Zentrum der Depression bilden, sind
häufig belastende Erlebnisse, die bis in die Kindheit zurückreichen können. Ein
äußerer Anlass kann sich dann, wenn er mit diesem inneren Kern in Verbindung gebracht
wird, zu einer Depression entwickeln. Häufig sind nicht verarbeitete Ereignisse, z. B.
der Verlust eines geliebten Menschen, Umzug mit Verlust der vertrauten Umgebung und
Veränderung der Lebensumstände Ursache einer reaktiven Depression. Kritischen
Lebensphasen, z. B. in der Pubertät, den Wechseljahren der Frau oder der Andropause des Mannes, nach der Geburt eines Kindes, bei Berentung oder Pensionierung können dann
Auslöser für eine Depression sein. Top |
|
Zur Übersicht:
Depression |
| |
|