Kalzitonin wird in der Schilddrüse gebildet
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Das ebenfalls in der Schilddrüse
gebildete Hormon Kalzitonin hat gänzlich andere Aufgaben als die bisher genannten Schilddrüsenhormone T3 und T4. Kalzitonin ist maßgeblich
an der Steuerung des Kalzium- und Phosphathaushalts beteiligt (vgl. "Kalzium" und "Phosphat"). An dieser Regulation wirkt
zusätzlich das in den Nebenschilddrüsen gebildete Parathormon
mit. |
Wirkungen des Kalzitonins
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Im Einzelnen bewirkt Kalzitonin:
- eine Senkung des Kalziumspiegels im Blut
- den Einbau von Kalzium in die Knochen
- eine Senkung der Phosphatkonzentration im Blut durch Förderung der Phosphatausscheidung
über die Nieren mit dem Urin
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Normalwerte
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Die Normalwerte der Kalzitoninkonzentration im Blut betragen:
- für Männer: unter 2-48 ng/Liter bzw. unter 0,6-14,0 pmol/Liter
- für Frauen: unter 2-10 ng/Liter bzw. unter 0,6-2,92 pmol/Liter
Um einen Wert mit der Einheit ng/Liter in einen Wert mit der Einheit pmol/Liter
umzurechnen, wird der Wert mit der Einheit ng/Liter mit dem Faktor 0,292
multipliziert.
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Ursachen für erhöhte Kalzitoninwerte
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Bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen kann die
Kalzitoninkonzentration im Blut erhöht sein:
- Nierenversagen
- Schilddrüsenentzündung,
so genannte Hashimoto-Thyreoiditis, eine chronische Form
der Schilddrüsenentzündung
- erhöhte Kalziumkonzentration des Blutes (Hyperkalzämie; vgl. "Kalzium")
- Schwangerschaft
- Einnahme der Anti-Baby-Pille
- bösartiger Schilddrüsentumor, welcher von den kalzitoninproduzierenden Zellen der
Schilddrüse ausgeht (medulläres Schilddrüsenkarzinom). Bei diesem Tumor dient die Höhe
des Kalzitoninspiegels im Blut als wichtiger Laborwert zur Kontrolle des Therapieerfolgs
(so genannter Tumormarker).
- Lungenkrebs (kleinzelliges
Bronchialkarzinom)
- Phäochromozytom (Tumor
der Nebennierenrinde, welcher Adrenalin produziert und dieses in die Blutbahn abgibt)
- Karzinoid (hormonproduzierender Tumor)
- Bauchspeicheldrüsenkrebs (Pankreaskarzinom)
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