Labormedizin

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Phosphat (P)

Phosphat befindet sich hauptsächlich im Knochen

Das Phosphat des Körpers befindet sich zu 85 Prozent in Knochen und Zähnen, zu 14 Prozent in den Zellen und zu 1 Prozent außerhalb der Zellen, z.B. im Blut. Die Bedeutung des Phosphats besteht in der Bereitstellung von Energie in Form energiereicher Phosphate (z.B. Adenosintriphosphat, ATP). Außerdem trägt es als Puffersubstanz zur Aufrechterhaltung des Säure-Basen-Status des Körpers bei. Phosphat ist unter anderem in Fleisch enthalten. Es wird über die Nieren mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden.

 

Die Kalziumkonzentration wird immer mit untersucht

Die Beurteilung der Phosphatkonzentration des Blutes erfolgt in der Regel zusammen mit der Kalziumkonzentration, weil beispielsweise hormonelle Störungen meistens sowohl den Kalzium- als auch den Phosphathaushalt betreffen (vgl. Nebenschilddrüse und Parathormon).

 

Normalwerte

Der Normalwert der Phosphatkonzentration im Blut beträgt:
  • für Erwachsene: 0,84-1,45 mmol/Liter
  • für Kinder ab einem Alter von einem Jahr: 1,10-2,0 mmol/Liter
  • für Kinder bis zu einem Alter von einem Jahr: 1,56-2,8 mmol/Liter

Pro 24 Stunden werden bei Erwachsenen mit dem Urin 21-85 mmol Phosphat ausgeschieden. Bei Kindern ist diese Rate etwas geringer.

 

Ursachen für erhöhte Phosphatwerte

Unter anderem bei folgenden Erkrankungen kann die Phosphatkonzentration im Blut erhöht sein (Hyperphosphatämie):
  • chronische Nierenschwäche (Niereninsuffizienz) mit Verminderung der Phosphatausscheidung mit dem Urin
  • Unterfunktion der Nebenschilddrüsen (Hypoparathyreoidismus)
  • Akromegalie. Dabei handelt es sich um eine Erkrankung, die mit einer Vergrößerung und Vergröberung unter anderem der Hände, der Füße und der Gesichtszüge einhergeht und die auf einem Tumor beruht, der von der Hirnanhangdrüse ausgeht und große Mengen an Wachstumshormon freisetzt.

 

Symptome bei erhöhten Phosphatwerten

Eine erhöhte Konzentration von Phosphat im Blutes ist mit der gleichzeitigen Abnahme von Kalzium im Blutes (Hypokalzämie) verbunden. Außerdem kommt es zu einer verminderten Aufnahme von Kalzium aus dem Darm. Weiterhin kann es zu Verkalkungen in verschiedenen Organen kommen sowie zu einer akuten oder chronischen Nierenschwäche (Niereninsuffizienz).

 

Eine Therapie ist meistens nicht notwendig

Eine akut auftretende Hyperphosphatämie bedarf in der Regel keiner Therapie, weil das überschüssige Phosphat bei normaler Nierenfunktion mit dem Urin aus dem Körper ausgeschieden wird. Außerdem kann man die Phosphatausscheidung über die Nieren durch Infusionen mit Kochsalzlösung oder die Gabe des Medikaments Acetazolamid steigern. Bei chronisch erhöhter Phosphatkonzentration des Blutes empfiehlt sich eine phosphatarme Diät. Auch die Einnahme von Medikamenten, welche Phosphat chemisch binden, ist möglich.

 

Ursachen für verminderte Phosphatwerte

Die Phosphatkonzentration des Blutes kann unter anderem bei folgenden Erkrankungen bzw. in folgenden Situationen vermindert sein (Hypophosphatämie):
  • Überfunktion der Nebenschilddrüsen, die direkt von diesen ausgeht (primärer Hyperparathyreoidismus)
  • Einnahme von Medikamenten, die Magensäure (und Phosphat) binden; diese werden in erster Linie gegen Sodbrennen eingesetzt
  • Überfunktion der Nebenschilddrüsen, die nicht direkt auf eine Fehlfunktion dieser Organe zurückzuführen ist (sekundärer Hyperparathyreoidismus). Mögliche Gründe für eine solche Überfunktion sind eine zu geringe Kalziumkonzentration des Blutes, ein Mangel an Vitamin D sowie Störungen der Nährstoffaufnahme aus dem Darm.

 

Symptome bei verminderten Phosphatwerten

Eine verminderte Phosphatkonzentration des Blutes kann sich in Form von Muskelschwäche und Muskelschmerzen äußern. Wenn die Muskelschwäche in schweren Fällen auch die Atemmuskulatur betrifft, ist eine Einschränkung der Atemtätigkeit eine mögliche Folge. Weitere mögliche Symptome einer ausgeprägten Hypophosphatämie sind Verwirrtheit, Krämpfe und Koma. Zudem kann es zu einer Blutarmut mit Zerstörung roter Blutkörperchen (Erythrozyten) kommen (hämolytische Anämie), außerdem zu Funktionsstörungen der weißen Blutkörperchen. Die weißen Blutkörperchen (Leukozyten) sind Zellen des Immunsystems, die unter anderem für die Abwehr von Krankheitserregern eine wichtige Rolle spielen.

 

Therapie nur bei schweren Formen

Eine gering ausgeprägte Hypophosphatämie bedarf keiner Therapie. In schweren Fällen ist die Gabe von Phosphat erforderlich, entweder in Form von Tabletten oder als Infusion über eine Vene.

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