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Reisen in der Schwangerschaft
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Risiken und Gegenanzeigen
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Manche Reisen sind notwendig
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In der Schwangerschaft kann es unterschiedliche Gründe
für eine Reise geben. Sie kann aus beruflichen wie auch familiären Gründen
notwendig sein. Manche Frau fragt sich in dieser Situation auch, ob es nicht
gut wäre, noch in der Schwangerschaft eine Urlaubsreise zu unternehmen, da
nach der Entbindung eine Urlaubsreise für einige Zeit nicht ratsam
erscheint. |
Gründe, die eine Reise verbieten
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Der Organismus einer Schwangeren kann sich unter manchen Bedingungen ganz
anders als sonst verhalten. Bestimmte Erkrankungen verlaufen schwerer (z. B.
Hepatitis E) und es besteht die Gefahr, dass Infektionen auf das Kind übergehen
(z. B. Toxoplasmose).
Aus diesem Grund besteht in der Schwangerschaft erhöhte Risiken. Schwangere
sollten unter folgenden Bedingungen nicht reisen:
Abgesehen von solchen Gegenanzeigen muss jede Schwangere unter fachärztlicher
Beratung Risiken und persönlichen Nutzen einer Reise für sich abwägen.
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Empfehlungen für Flugreisen
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Bis zur 36 SSW
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Die meisten Fluggesellschaften erlauben während der Schwangerschaft einen
Flug bis zur 36. Schwangerschaftswoche - bei einer komplizierten
Schwangerschaft nur bis zur 32. Schwangerschaftswoche. Möglicherweise verlangt
die Fluggesellschaft die Vorlage eines geburtshilflichen Attests.
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Nach der Entbindung ist bis zu 7 Tagen keine Flugreise
möglich. |
Thrombose
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Das Risiko einer
Reisethrombose ist in der Schwangerschaft
vor allem bei langen Flügen wesentlich höher. Es ist deshalb empfehlenswert,
Kompressionsstrümpfe der Klasse 1 zu tragen und besonders auf
Beinbewegungsfreiheit, Beingymnastik sowie ausreichende Trinkmenge während des
Fluges zu achten.
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Strahlenbelastung
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Die erhöhte Strahlenbelastung während eines Fluges wird immer
wieder diskutiert. Der Grenzwert unter dem die Belastung als unbedenklich
angesehen wird, liegt bei 0,5 Millisievert (Bei einem Flug von Tokio nach New York
beträgt die Strahlenbelastung 0,2 Millisievert), so dass die Belastung bei einem
Gelegenheitsflug vertretbar ist.
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Beste Reisezeit
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Generell wird das mittlere Drittel der Schwangerschaft
(zwischen dem 4. und 7. Schwangerschaftsmonat) als beste Zeit für Flugreisen
angesehen.
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Wahl des Reiseziels
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Versorgung nicht überall gleich
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Bei der Wahl des Reiseziels ist zu bedenken, dass die
Bedingungen der Gynäkologie und Geburtshilfe für Notfälle nicht in jedem Land
der Erde unseren Maßstäben entsprechen.
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Impfungen
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Für manche Reiseziele sind Impfungen mit
Lebendimpfstoffen vorgeschrieben (z.B.
Gelbfieber) oder
werden empfohlen. Eine solche Impfung ist in der
Schwangerschaft nicht möglich. Eine Befreiung von der Impfpflicht kann von
der Gelbfieberimpfstelle in diesem Fall ausgestellt werden. Impfungen mit Totimpfstoffen dagegen sind möglich und werden am besten im mittleren
Schwangerschaftsdrittel vorgenommen.
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Malaria
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Grundsätzlich wird seitens der DTG
(Deutsche Gesellschaft für Tropenmedizin und internationale Gesundheit e.V.) dazu geraten, touristische
Reisen in Malaria-Risikogebiete auf die Zeit nach der Schwangerschaft zu
verschieben, denn Malaria stellt ein hohes Risiko für Mutter und Kind dar. Eine
medikamentöse Malariaprophylaxe ist in der
Schwangerschaft nur unter Vorbehalt möglich. Bei keinem der Präparate besteht
Gewissheit, dass es für die Entwicklung des werdenden Kindes unbedenklich ist.
Eine strenge Abwägung von Risiko und Nutzen ist in jedem Einzelfall notwendig.
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Reiseapotheke in der Schwangerschaft
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Reiseapotheke
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Da es im Gastland schwierig werden kann, geeignete Medikamente zu besorgen,
sollte die Reiseapotheke einer Schwangeren folgende Medikamente enthalten:
- Mittel gegen Schmerzen/Fiebersenkung: Paracetamol
- Mittel zur Rehydrierung (bei Durchfallerkrankung) zum Auflösen mit
Trinkwasser. Bei hohem Flüssigkeitsverlust könnten vorzeitige Wehen einsetzen.
- Loperamid (gegen Durchfall) kann nach Rücksprache mit einem Arzt eingenommen
werden
- Magensäurebinder gegen Sodbrennen
- Magnesium zur Prophylaxe von Wadenkrämpfen und Kontraktionen der Gebärmutter
- Antibiotikum für alle Fälle: in der Schwangerschaft sind Ampicilline,
Cephalosporine und Erythromycin unbedenklich
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