Urologie

Anatomie und Physiologie
Diagnostik
Leitsymptome

Andrologie / Andropause
BPH - gutartige Prostatavergrößerung
Dauererektion/Priapismus
Erektile Dysfunktion
Penisverkrümmung

Harnwegsinfektionen
Blasenentzündung
Harnröhrenverengungen
Infektionen und Entzündungen

Inkontinenz / Blasenschwäche
Prostatakrebs
Steinleiden / Urolithiasis
Vorhautverengung

Leitsymptome in der Urologie:

Urinmenge: Polyurie, Oligurie, Anurie

Miktion heißt Blasenentleerung.

Miktion ist der medizinische Fachbegriff für die Blasenentleerung. Unter dem Begriff Miktionsstörungen werden alle Erscheinungsformen einer Veränderung oder Störung bei der Blasenentleerung zusammengefasst. Auch die Menge des täglichen Urins ist wichtig. Die Gründe für Miktionsveränderungen sind vielfältig. Sie können entzündlich, mechanisch, neurogen oder psychogen begründet sein.

 

Beobachtungen auf der Toilette können viele Hinweise geben.

Die Harnausscheidung ist ein alltäglicher Vorgang. Dabei kann jeder Mensch selbst einige Beobachtungen machen, die Hinweise auf körperliche Vorgänge geben. So zählt die Betrachtung des Urins zu den ältesten diagnostischen Verfahren in der Medizin überhaupt. Zu diesen allgemeinen Hinweisen gehören:
  • die Menge des täglich ausgeschiedenen Urins wechselt
  • die Farbe ist veränderlich
  • die Häufigkeit, mit der jemand zur Toilette muss, ist unterschiedlich.

 

Viel - wenig - oder fast gar nichts:
Die Urinmenge ist oft richtungweisend.

Als erstes ist wichtig, wie viel Urin ein Patient pro Tag ausscheidet. Die tägliche Harnproduktion ist dabei abhängig von der Flüssigkeitszufuhr. Sie schwankt, je nachdem, wie viel jemand trinkt, zwischen durchschnittlich 1000 bis 1500 ml pro 24 Stunden. Abweichungen davon werden medizinisch bezeichnet als:
  • Anurie: wenn kein Urin oder weniger als 100 ml pro 24 Stunden werden ausgeschieden.
  • Oligurie: wenn wenig Urin, d.h. weniger als 500 ml am Tag ausgeschieden werden.
  • Polyurie: wenn die tägliche Urinmenge über 4 Liter beträgt.

 

Diese Einteilung verschafft dem Arzt einen ersten Überblick über mögliche Krankheitsprozesse, denn jede Verschiebung der Urinmenge kann unterschiedliche Ursachen haben.

 

Anurie und Oligurie deuten auf einen Mangel an Flüssigkeit.

Ist die Urinausscheidung vermindert wie bei der Anurie oder in weniger drastischer Form der Oligurie, so kommt als erster Grund Flüssigkeitsmangel in Frage. Möglich ist, dass der Betroffene zu viel Flüssigkeit relativ zu seiner Trinkmenge verbraucht, z. B. Schwerstarbeiter wie Bergleute, Hüttenarbeiter oder Sportler. Der Betroffene kann aber auch zu wenig trinken, z. B. weil sein Körper keinen Durst anzeigt. Das ist sehr häufig bei älteren Menschen der Fall. Sie rutschen oft ganz allmählich unbewusst in einen Flüssigkeitsmangel ab, weil sie keinen Durst verspüren.

 

Ursachen für eine veränderte Urinausscheidung können auf systemischen Erkrankungen beruhen, die sich auf die Niere auswirken.

Sind diese Gründe für eine verminderte Urinausscheidung ausgeschlossen, so kann die Ursache auch in Störungen des Herz-Kreislaufsystems liegen. Bei einer Herzinsuffizienz zum Beispiel lagert der Betroffene vermehrt Wasser im Gewebe ein anstatt es auszuscheiden. Solche Ursachen bezeichnet der Arzt als prärenal, das bedeutet "vor der Niere gelegen" (prä= vor, Ren= Niere). Liegt die Ursache für eine vermehrte Urinausscheidung vor der Niere, so sind die Nieren gesund, und eine andere Erkrankung findet lediglich in der ausgeschiedenen Harnmenge ihren Ausdruck. Als prärenale Ursachen kommen drei Gruppen von Erkrankungen in Frage. Bei der einen Gruppe nimmt die Erkrankung indirekt Einfluss auf die Urin-Konzentrationsfähigkeit der Niere (Beispiel Diabetes insipidus). Die zweite Gruppe umfasst Erkrankungen, die indirekt über ein vermehrtes Durstempfinden (Polydipsie) Einfluss auf die Urinmenge nehmen. Das Durstempfinden wird psychisch und nerval gesteuert und kann dort auch gestört sein. Außerdem haben viele systemische Erkrankungen Einfluss auf die Funktionsfähigkeit der Nieren und damit auch auf die Menge des Urin.

 

Ist unterhalb der Nieren der Harnweg "verstopft", staut sich der Harn.

In anderen Fällen wird zwar Urin von den Nieren hergestellt, aber der Abfluss wird durch eine Erkrankung verhindert. Das können z. B. Nierensteine sein, oder eine Prostatahyperplasie oder eine Harnröhrenstenose. Diese Erkrankungen können dazu führen, dass ein betroffener seine Harnblase nicht spontan entleeren kann. Solche Ursachen für eine verminderte Urinausscheidung nennt man postrenal, das bedeutet "hinter der Niere gelegen" (post= hinter, Ren= Niere). Wird eine postrenalen "Verstopfung" entfernt, so kann es vorübergehend zu einer vermehrten Urinausscheidung (Polyurie) kommen. Der anfangs angestaute Urin fließt vermehrt ab. Danach normalisiert sich in der Regel die Urinausscheidung wieder.

Bei Nierenversagen wird ebenfalls weniger Urin ausgeschieden.

Ein typisches Beispiel für eine verminderte Urinausscheidung, bei der die Ursache im Bereich der Niere liegt, ist die Niereninsuffizienz, das Versagen der Nieren ihren Aufgaben nachzugehen. Dann stagniert die Produktion von Urin. Renale Ursachen einer vermehrten Harnausscheidung können auch Nierenschädigungen sein, die Folgen einer systemischen Erkrankung sind. Das ist zum Beispiel bei Diabetes mellitus so.

Top

Zur Übersicht
Leitsymptome in der Urologie

 


MedizInfo®Homepage
zur Startseite

zur Übersicht
des Unterthemas
zur Übersicht
des Oberthemas