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Ursachen chronischer Übersäuerung
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Fehlernährung und moderne Lebensweise bringen das Risiko einer
Säurebelastung mit sich
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Die moderne Lebensweise und das heutige Ernährungsverhalten
und die häufige Verwendung vorgefertigter Nahrungsmittel bringen das Risiko
der Säurebelastung mit sich. Zwar verfügt der menschliche Körper über
verschiedene Mechanismen, eine Säurebelastung auszugleichen, dennoch kommt es
häufig zu einer oftmals dauerhaften Säureüberlastung. Eine chronische Übersäuerung ist ein Prozess, der
sich über Jahre entwickelt und vorwiegend durch unseren häufig zu hohen Konsum von
Fleisch, Alkohol und Nikotin auf der einen Seite und die zu geringe Zufuhr von Obst und
Gemüse andererseits verursacht wird. Insgesamt wirken folgende Faktoren negativ auf den
Säure-Basen-Haushalt:
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Der Stoffwechsel ist entscheidend
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Ob ein Nahrungsmittel Säure bildend oder Basen bildend ist, kann man nicht
schmecken. Ausschlaggebend sind die Stoffwechselprodukte, die bei der Verwertung der
Nahrung entstehen. Sie können sauer oder basisch sein. Festgestellt wird dies durch die Messung des pH-Wertes des Urins. Nahrungsmittel, die den
Säuregehalt des Urins anheben, gelten als Säure bildend. |
Säurebildende Nahrungsmittel
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Säurebildende Nahrungsmittel sind:
- Eiweißhaltige Nahrungsmittel wie alle Fleisch- und Fischsorten, Käse, Wurst, Eier,
Weißmehlprodukte: Beim Abbau eiweißhaltiger Nahrungsmittel, insbesondere der
Aminosäuren Methionin und Cystein, entstehen Säuren.
- Zuckerhaltige Nahrungsmittel wie Süßwaren, Kuchen, Limonaden und Colagetränke mit
hohem Zuckergehalt: Säuren entstehen durch die Gärung, die bei der Zufuhr von zu viel
Zucker stattfindet.
- Hochprozentiger Alkohol bildet beim Abbau Säure.
- Koffeinhaltige Getränke wie Kaffee, Schwarztee, Cola: Koffein erhöht die Bildung
biogener Amine, bei deren Abbau Säure entsteht. Außerdem sind die Röststoffe ebenfalls
Säurelieferanten. Kaffee ist eine Besonderheit. Er hat einen hohen
Gehalt an Kalium und ist deshalb eigentlich Basen spendend. Bei einem
Konsum von mehr als 2 Tassen pro Tag wirkt er sich aber säuernd auf den
Urin aus. Welche Mechanismen hier zugrunde liegen, weiß man bisher
nicht. Es wird vermutet, dass dies auf eine Stressreaktion des Körpers
beruhen könnte.
- Zusatzstoffe in Nahrungsmittel, insbesondere Phosphate, die in fast allen vorgefertigten
Nahrungsmitteln enthalten sind u.a. bei Emulgatoren, Stabilisatoren,
Konservierungsmitteln, Gerinnungshemmern etc.: Auch hier entsteht beim Abbau Säure.
Welche Nahrungsmittel wie viel Säure bilden, können Sie sehr gut in den Tabellen zur Säurebelastung von Nahrungsmitteln
nachlesen.
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Zu viel Fleisch, zu wenig Obst und
Gemüse
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Fleisch ist heute zu einem Hauptnahrungsmittel in den Industrieländern
geworden. Die allgemeine Empfehlung von 2 bis 3 fleischhaltigen Gerichten in der Woche
wird von den meisten Menschen deutlich überschritten. Gleichzeitig ist der Verzehr
von Obst und Gemüse viel zu gering. Die Empfehlung der Deutschen Gesellschaft für
Ernährung, 5 mal am Tag Obst und/oder Gemüse zu verzehren, wird nur selten eingehalten.
Auch Süßes steht hoch im Kurs. |
Alkohol wirkt mehrfach schädigend
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Ein besonderes Problem stellt der hochprozentige Alkohol dar. Nicht nur bilden sich saure
Stoffwechselprodukte, er entzieht dem Körper auch sehr viel Wasser. Bei der Ausscheidung
über die Nieren werden dann auch vermehrt basische Mineralsalze wie Magnesium, Kalium und
Kalzium ausgeschwemmt und gehen dem Körper als Puffersubstanzen verloren. Außerdem
schädigt Alkohol die Leber. |
Vorgefertigte Nahrungsmittel
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Ein weiteres, nicht zu unterschätzenden Problem, ist die in den
Industriestaaten vorherrschende Verwendung vorgefertigter Nahrungsmittel. Solchen
Nahrungsmittel werden mechanisch, chemisch oder durch Erhitzen Bestandteile wie z. B.
Vitamine, Mineralstoffe oder Ballaststoffe entzogen. Das führt zu einer Mangelversorgung
basisch wirkender Substanzen. Außerdem wirken viele Nahrungsmittelzusätze Säure bildend.
Und nicht zuletzt wirken sich Gewohnheiten, wie der vermehrte Konsum von
"Fast-Food", äußerst negativ auf die Säure-Basen-Bilanz aus. |
Empfohlene Trinkmenge wird oft
unterschritten
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Damit die Nieren saure Stoffwechselverbindungen mit dem Urin ausscheiden
können, ist eine ausreichende Zufuhr von Flüssigkeit wichtig. Das sollte vorwiegend
über die Zufuhr von Flüssigkeit geschehen, die der Übersäuerung entgegen wirken, wie
stilles Mineralwasser, Fruchtschorlen ohne Zucker und Kräutertee. Leider wird aber gerade
die täglich empfohlene Trinkmenge von 2 Litern oft unterschritten. Außerdem trinken
viele Menschen lieber kohlesäurehaltige und stark gezuckerte Getränke, die eine
zusätzliche
Säurebelastung bedeuten. |
Bewegungsmangel fördert Übersäuerung
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Ein weiterer wichtiger Aspekt bei der chronischen Übersäuerung ist der
Bewegungsmangel. Bei körperlicher Bewegung wird vermehrt und tiefer geatmet. Dadurch
kommt es zu einer verbesserten Versorgung mit Sauerstoff. Gleichzeitig wird aber auch
vermehrt saures Kohlendioxid abgeatmet. Außerdem kommen wir bei sportlicher Bewegung ins
Schwitzen und die Tätigkeit des Darms wird angeregt. Das fördert die Abgabe von sauren
Bestandteilen über den Schweiß und den Darm. Bewegungsmangel wird auf diese Weise
mehrfach säuernd auf den Organismus. |
Bei Stress entstehen Säuren
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Hektik, Dauerbelastung und Stress sind für den Körper ebenfalls
belastend. Bei Stress werden vermehrt die Hormone Adrenalin und Noradrenalin
ausgeschüttet. Bei deren Verarbeitung entstehen Säuren, die zu einer Übersäuerung
beitragen. |
Entzündungen
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Bei Entzündungsprozessen entstehen im Körper vermehrt Säuren. Deswegen
haben Entzündungsprozesse bzw. chronische entzündliche Erkrankungen, wie z. B.
Rheuma,
einen negativen Einfluss auf die Säure-Basen-Bilanz. |
Rauchen
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Eine gesunde Atemfunktion ist für die Säure-Basen-Balance wichtig.
Problematisch ist deshalb auch das Rauchen.
Tabakgenuss schädigt die Lunge auf vielfältige Weise und führt zu einer Abnahme der
Lungenfunktion. Dadurch wird die Abatmung von saurem Kohlendioxid eingeschränkt. Rauchen
unterstützt so die Entstehung einer chronischen Übersäuerung. |
Medikamente
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Medikamente, bei deren Abbau Säuren entstehen, können den Körper
ebenfalls belasten. Dazu gehört z. B. die Acetylsalizylsäure (ASS), das sowohl
schmerzlindernd, als auch "blutverdünnend" wirkt. ASS wird in der Vorbeugung
von instabiler Angina pectoris, Herzinfarkt, Schlaganfall und anderen gefäßbedingten
Erkrankungen, z. B. bei der peripheren
arteriellen Verschlusskrankheit (pAVK) oder bei Arteriosklerose eingesetzt. |
Eine gestörte Darmfunktion ist für die Säure-
Basen- Bilanz problematisch
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Der Darm spielt bei der Ausscheidung von Säuren eine
wichtige Rolle. Eine gesunde Darmfunktion hängt von vielen Faktoren ab,
wie z. B. einer ausgewogenen Nahrungszusammensetzung, gesunder Durchblutung, der richtigen
Aufnahme von Nahrungsbestandteilen durch die Darmzotten, der Verweildauer des Speisebreis
im Darm bzw. der Darmbeweglichkeit und einer gesunden Darmflora. Wird der Speisebrei durch
einen trägen Darm zu langsam fortbewegt oder ist die Darmflora gestört, so kommt es zu
Fäulnisbildung und Gärung des Speisebreis, was wiederum eine Übersäuerung mit sich
bringt. Eine gestörte Darmfunktion ist deshalb für die Säure-Basen-Bilanz
problematisch. Bei Erkrankungen oder Problemen im Magen- Darmbereich
sollten Sie einen
Arzt aufsuchen und dabei auch die Problematik der Säurebelastung ansprechen.
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