Klinische Untersuchung und Anamnese
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Grundlage der Diagnose ist eine genaue Anamnese und körperliche Untersuchung,
wobei eine genau Inspektion der Haut, Schleimhaut und der Gelenke stattfindet.
Außerdem sollte der Betroffenen Angaben machen über:
- die Zahl und die Art früher stattgefundener Blutungen, z. B. verstärkte
Blutungen nach einer Zahnextraktion oder nach einer Geburt oder nach
Verletzungen, verstärkte Menstruationsblutungen (zu stark, zu lang),
Bluttransfusionen
- die Art der eingenommenen Medikamenten, besonders Azetylsalizylsäure
(ASS) oder NSAR
- eine Neigung zu Blutungen bei anderen Familienmitgliedern
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Aufgrund dieser Angaben kann häufig bereits eine Zuordnung
zu einem der so genannten Blutungstypen gemacht werden. Diese Zuordnung ist
dann auch wegweisend für die Diagnose. |
Blutungstypen
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Blutungstypen sind:
- Petechien sind flohstichartige bis linsengroße
Einblutungen in Haut und Schleimhäute. Sie kommen z. B. bei
Thrombozytenerkrankungen oder Gefäßerkrankungen vor.
- Purpura sind zusammenfließende Petechien, die
ebenfalls aufgrund von Thrombozytenerkrankungen oder Gefäßerkrankungen
auftreten.
- Hauthämatome oder Blutergüsse, die
ohne entsprechendes
Trauma auftreten, sind Blutungen in Weichteilgewebe. Dabei unterscheidet
man noch zwischen Ekchymosen, das sind kleinflächige Hämatome, und
Sugillationen, den großflächigen Hämatomen. Hämatome kommen bei
Koagulopathien, z. B. bei Hämophilie A und B vor.
- Gelenkblutungen sind Blutungen innerhalb eines Gelenkes. Sie kommen
bei Koagulopathien vor.
- Nasenbluten oder Zahnfleischbluten treten auf bei thrombozytär
bedingten Blutungen oder unter der Einnahme von gerinnungshemmenden
Medikamenten
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Zuordnung:
1. Phase der Gerinnung
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Bei Gefäßerkrankungen und Störungen der Thrombozyten ist
die erste Phase der Beendigung einer Blutung (Blutstillung) defekt und es kommt
charakteristischerweise zu oberflächlichen Haut- und Schleimhautblutungen
(Petechien) und frühen Nachblutungen nach operativen Eingriffen und
Traumen. |